Der erste, der nach ein paar Stunden Schlaf aufwachte, war wieder mal Veni. Verschlafen blinzelte er und drehte sich auf den Rücken. Den Blick an die Holzbanken der Decke gerichtet. In den letzten Stunden war die unglaublich viel passiert, was er immer noch nicht so richtig verarbeitet hatte. Stegis Geständnis, die kurzzeitig Trennung, das Eis in seinem Herzen, die Op, Tobis Hinrichtung, der Schuss von Stegi, ihre Auseinandersetzung danach, das Stegi jetzt alles wieder gerade gerückt hatte. Das war echt zu viel gewesen. Stegi und Tobi hatten damit wahrscheinlich mehr zu kämpfen, als er, Tim oder Basti. Eins wusste er aber irgendwie. Stegi und Tobi würden sich nicht trennen. Sie würden sich verzeihen und wieder Freunde werden. Was anderes war mittlerweile unvorstellbar für ihn. Noch ein bisschen münde richtete er sich auf und sah sich um. Er wollte schauen, ob vor allem Tobi, aber auch der Rest ok war. Basti lag noch unverändert auf der Seite und schlief tief und fest. Tim grummelte bereits verschlafen und bewegte sich. Er musste wohl mitbekommen haben, dass er sich aufgerichtet hatte. Wir Basti lag er auf dem Rücken, doch an ihn kuschelte Stegi. Scheinbar hatte er den blonden in seine Arme gezogen, als er geschlafen hatte. Stegi lag vollkommen ruhig und unbeweglich in seinen Armen. Auf seinen Lippen erkannte er eine schwache Andeutung eines Lächelns. Tobi war im Schlaf tatsächlich von ihm weg gerückt. Sicher nicht mit Absicht, oder gar bewusst, aber er war näher zu Stegi gerückt. Wenn das kein Zeichen war. Verschlafen und noch komplett neben der Spur sah Tim schließlich zu ihm auf. „ Wie spät ist es?", fragte Tim gähnend. Groß bewegen konnte und tat er sich auch nicht. Immerhin lag Stegi wirklich halb auf ihm und das wollte er auch so schnell nicht ändern. Vorsichtig zog er Stegi sogar noch ein Stück näher. „ Genau weiß ich's auch nicht. Schätze mal zwischen fünf und sechs abends.", erwiderte Veni nach einem kurzen Blick aus dem Fenster. Draußen wurde es schon dunkel, daher tendierte er eher zu fünf. Um die Zeit wurde es meist draußen dunkel. Wer auch immer das alles hier in das Baumhaus verfrachtet hatte, hatte zumindest mal eine Laterne dazu gestellt. Ohne die säßen sie gleich im Dunkeln. Veni öffnete sie und ließ eine kleine Flamme auf seiner Hand erscheinen und überspringen. Sofort erhellte sich der Raum und alles wurde in Orang warmes Licht getaucht. Dankend nickte Tim, als er die Laterne zwischen sie stellte. „ Bleiben wir die Nacht über hier? Dann würde ich nämlich mal schauen, dass ich noch was zu trinken und zu essen organisiere. Weil zumindest ich bräuchte was zu trinken." Sie hatten alle den ganzen Tag über weder gegessen, noch getrunken. Gut war das nicht. Zumal zwei von ihnen dringend wieder zu Kräften kommen mussten. „ Gerne. Aber ich würde noch warten, bis es draußen dunkel ist. Dann werden wir weniger gesehen. Ich möchte nicht, dass da noch was schief geht." Wie konnte Tim kurz nach dem aufwachen schon so rational denken? Er wäre wahrscheinlich einfach jetzt raus gegangen. So schlimm wäre es nicht mal gewesen. Er hätte nur schauen müssen, dass ihm niemand folgt und darauf hätte er geachtet. Auf den Kopf gefallen war er nicht. Zumindest wusste er von nicht davon. Jetzt wegzugehen wäre sowieso dumm, denn der nächste fing an sich zu bewegen und langsam wach zu werden. Zumindest so halb. Und es war Tobi, der gerade anfing sich zu drehen und zu gähnen. Jetzt war offiziell alles gut. War es zwar auch vor Stunden schon, aber das war noch mal die endgültige Bestätigung, dass Tobi am Leben war. Stegi hatte wirklich saubere Arbeit geleistet. Tobi würde nicht mehr als eine zwei Zentimeter lange Narbe davon tragen. Als Tobi probierte sich aufzurichten, legte er eine Hand an seinen Rücken und hielt ihn mit leichtem Druck unten. „ Mach ruhig langsam Tobi. Du hast ordentlich was abbekommen." Nach Möglichkeit sollte Tobi wirklich erstmal liegen bleiben. Zwar hatte Stegi ihn nicht sonderlich stark verletzt, aber gerade mit so einem Schlaftrank konnte da mal was schief laufen. Muskelschwäche, kurzes abtreten aus der Wirklichkeit. Tobi sollte das voll und in Ruhe ausschlafen. „ Wo ist Stegi?" Nach allem was passiert war, war das das Erste, was er sagte? Veni fühlte sich schon ein wenig verletzt. Doch das war schnell wieder vergessen. Die beiden waren schließlich genauso lange Freunde gewesen. „ Er liegt neben dir und schläft. Sag wie fühlst du dich?" Im Moment war ihm das am wichtigsten. Alle anderen waren ja ok. Gut Stegi nicht so ganz, aber von der Position her durfte er ziemlich glücklich sein. „ Hab mich schon schlechter gefühlt.", gestand Tobi mit einem leichten grinsen. Der Typ war der Wahnsinn. In der Situation hätte niemand mehr gegrinst. Stegi hatte immerhin auf ihn geschossen. Von der Seite rollte Tobi sich auf den Rücken und versuchte dann sich aufzurichten. Viel langsamer, als das letzte mal. Veni funkte ihm nicht dazwischen. Wenn Tobi der Meinung war das brauchte er im Augenblick, dann sollte er machen. Kaum hatte er sich aufgerichtet, streckte er die Arme nach Veni aus. Der stummen Aufforderung folgend, rutschte er ein Stück auf und zog Tobi auf seinen Schoß, sodass er die anderen aber noch sehen konnte. Seine Arme gingen über Tobis Schultern und blieben auf seiner Brust liegen. Jetzt erst schien Tobi das Knäul aus Tim und Stegi zu realisieren, den er stieß ein gerührtes seufzen aus. Für Basti war es dadurch dann auch vorbei mit der Ruhe, denn er streckte sich gähnend. Zu bemerken schien Tobi das aber nicht. „ Wann ist das den passiert?", fragte er sofort leise flüsternd. Das er für sowas Zeit hatte. An seiner Stelle hätte Veni erstmal gefragt, warum er noch lebte und wer geschossen hatte. Aber nein, Tobi war bei seinem besten Freund. „ Als ich geschlafen hab. Stegi muss sich im Schlaf auf mich gerollt haben. Und seitdem kuscheln wir. Soweit ist er denke ich ok. Anhänglich ist er auf jeden Fall immer noch und ich denke er ist einfach unheimlich müde.", wisperte Tim und gab Stegi erneut einen kurzen Kuss auf den Schopf. Tobi schmolz fast dahin, obwohl er selbst noch ein wenig schwach war.
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Von Geheimnissen, Komplexen und verbotener Liebe Stexpert/ Venation FF
General FictionStegi kann sich nicht erinnern, was ihm da im Wald über den Weg gelaufen war. Nur dass er eine andere Elfe gefunden hatte und diese von dem Wesen nieder geschlafen wurde. Dementsprechend beunruhigt ist er, als er aufwacht. Doch dem anderen geht es g...