Das ist doch alles Fake

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Sie sah schuldbewusst aus. Sonderlich gut aber nicht. Wahrscheinlich wegen dem wenigen Schlaf und dem Kopfzerbrechen wegen Tobi und Stegi. Wenigstens wurde es im Raum leise. Am liebsten hätte er alle angeschrien und ihnen gesagt, sie sollen aufhören zu gaffen. Damit hätte er aber das Gegenteil von dem bewirkt, was er eigentlich wollte. „ So wo sind eure fragen? Ich bin nämlich der Meinung dieses Bild sagt genug aus. Tobi ist eine liebevolle Elfe die alles verloren hat. Der tut keiner Fliege was zu leide. Die einzigen die ihm was an dichten seid ihr. Weil ihr ihn ja so viel besser kennt. Erbärmlich, dass ihr ihn erst einsperren musstet." Veni ließ seiner Wut einfach mal Raum. Was sie abgezogen hatten war scheiße. Punkt. Da gab es nichts zu diskutieren. Seit Tobi hier war, hatte er niemanden was getan. Nicht mal mehr genommen, als unbedingt notwendig. Nur war diese Gesellschaft geblendet von Hass und Abneigung anderen Stämmen gegenüber. „ Das ist doch alles Fake. Er manipuliert euch." Veni wollte sofort widersprechen, doch er hielt inne. Tat er das? Veni dachte zurück an den Moment, wo sie Tobi getroffen hatten. Stegi hatte ihm nach fünf Minuten vollständig vertraut. Und sie hatten Stegi vertraut. Hatte Tobi sie wirklich manipuliert, indem er sich das schwächste Glied ihrer Kette rausgesucht hatte und ihn um den Finger gewickelt hatte? Nein das konnte und wollte Veni nicht glauben. Stegi hatte eine gute Menschenkenntnis. Außerdem wirkte Tobi da so verletzlich und ängstlich. Konnte das wirklich gespielt sein. Veni begann alles in frage zu stellen. Doch er schüttelte den Gedanken ab. Das war totaler Mist. Nala hatte das zerstörte Dorf gesehen. Sie konnte nicht lügen. Lilke Maie war das unmöglich. Damit fiel die ganze Theorie in sich zusammen. Tobi war die Elfe, für die er ihn hielt. Liebevoll, zuvorkommend und hilfsbereit. „ Das ist Quatsch. Nala hat das Dorf gesehen. Es ist restlos zerstört. Klar waren wir anfangs auch ein wenig misstrauisch, aber dazu haben wir keinen Grund. Tobi wird uns nichts tun, solange wir ihm nichts tun." Venis Stimme war zunehmend lauter geworden. Und jetzt war es endgültig zu laut. Von Tobi ging ein leises Gähnen aus und er schlug flatternd die Augen auf. Na schöne scheiße auch. Als Tobi die Menschen um sich herum wahrnahm, sah er sich verwirrt im Raum um. Nach nur zwei Sekunden kuschelte er sich an Venis Brust, wie er zuerst dachte. Erst als er dessen zittern bemerkte, wurde Veni klar, dass er Schutz suchte. Veni richtete sich daher auf, schirmte Tobi mit seinem Körper so ein wenig von der Masse ab. „ Was wollen die hier? Werden die mich jetzt einsperren?", wimmerte Tobi an seine Brust. So leise und verletzlich wie Tobis Stimme im Moment war, tat er ihm einfach nur leid. „ Sie können dir nichts tun, dafür werd ich sorgen. Du hast nichts getan.", versuchte er Tobi zu beruhigen und gleichzeitig den anderen mitzuteilen, dass er für sie unerreichbar war. „ Das ist alles Masche. Er versucht dich auf seine Seite zu." „ Hört auf alle beide. Ich hab Tobi erlaubt, dass er hier sein darf. Er genießt mein vollstes Vertrauen. Ihm kann es nicht möglich sein mich zu manipulieren. Denn ich hab mich dagegen geschützt. Tobi ist in Ordnung. Gebt ihm Zeit und lasst ihn einfach mal in Ruhe. Dann werdet ihr sehen, dass alles ok mit ihm ist.", durchbrach Nelaphine das Wortgefecht der beiden. Augenblicklich wurde es ruhig. Nelaphine schob sich jetzt zu ihnen durch, setzte sich an den Rand des Bettes und legte Tobi eine Hand an den Rücken. Mit der Berührung zuckte Tobi bin seinen Armen zusammen und verkrampfte auf der Stelle. „ Nicht doch. Niemand von denen kann dir ohne meinen Zuspruch etwas tun. Und den bekommen sie nicht." Trotz ihres Zuspruchs war er unsicher, dass merkte Veni. Ihm reichte dieses ganze hin und her. „ Schickt eine Truppe los, die das Dorf der Eiselfen sichten soll. Wenn dort alles zerstört wurde durch Verbrennung, dann ist seine Geschichte wahr und er sucht hier Schutz. Wenn es gelogen sein sollte, könnt ihr ihn und mich einsperren oder töten. Ich lege meine Hand ins Feuer, dass er die Wahrheit sagt und einfach nur Sicherheit sucht." Seine Aussage bestand zum größten Teil aus Luft. Er kannte die Wahrheit schon. Ihnen würde nichts passieren. Er konnte noch so viel versprechen, es würde alles nicht eintreten. Wäre er nicht zu hundert Prozent sicher, würde er auch sein eigenes Leben nicht aufs Spiel setzen. Er wäre wahnsinnig, wenn er das täte. „ Aber es geht keiner von euch. Nelaphine und ein paar ausgewählte Leute sollen diese Reise antreten. Und solange wird er als potenzielle gefährlich eingestuft." Halleluja. Veni atmete erleichtert auf. Sie würden Tobi in naher Zukunft ein normales Leben hier ermöglichen können. Er drückte Tobi leicht von sich weg und sah ihm in die Augen. Zumindest wollte er das. Denn Tobi hatte die seinen geschlossen. Sein Körper zitterte immer noch leicht. „ Seht ihr, was ihr angerichtet habt? Er hat Angst vor euch. Nur weil er von einer anderen Fraktion ist, ist er nicht lange nicht gefährlich. Das hier ist wie neue Leute kennen lernen. Hier gibt es keinen Unterschied. Ihr spinnt euch etwas zusammen. Urteilt direkt, ohne ihn zu kennen. Lasst ihn erstmal. Wenn Tobi noch raus darf, wird er euch fragen zu seiner selbst beantworten." In seiner Stimme schwang ungewohnte Härte mit. Er wollte diese Leute hier raus haben. Gesundes Misstrauen, ok das besaß er selbst aber das hier war einfach nur aussortieren, wer nicht Teil ihrer Gruppe war. Sowas ging einfach nicht. „ Weswegen wurde denn euer Dorf zerstört? Muss ja einen Grund haben.", fragte jemand den Veni selbst nicht kannte dreist nach. „ Weil ihr Dorf von den Nebelelfen angegriffen wurde. Sie haben nur ihre Leute befreien wollen. Der Preis dafür waren hunderte Leichen und ein zerstörtes Dorf." Eigentlich wollte Veni noch weiter ausschwenken, doch das Beben das durch den zierlichen Körper auf seinem Schoß ging, hielt ihn ab. Es dauerte zwei Sekunden, bis bei Tobi die Tränen liefen. Sachte streichelte er Tobi über den Rücken und flüsterte immer und immer wieder, dass er sich beruhigen soll. 

Von Geheimnissen, Komplexen und verbotener Liebe Stexpert/ Venation FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt