Endlich vorbei

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Gerne hätte er sich jetzt einfach zu Tobi gelegt. Seine Schulter hielt das allerdings kaum aus. Er spürte, dass die Stelle offen war, aber so doll durfte es normal nicht weh tun. Er konnte seine Schulter kaum bewegen und er kannte keinen Plan warum. Sitzen bleiben war also das einzige was er tun konnte. Behutsam strich er Tobi durch die Haare. Der kleinere bewegte sich kurz ein wenig, blieb dann aber wieder vollkommen ruhig. Veni glaubte, dass er nicht mehr bewusstlos war, sondern bloß schlief. Wecken wollte er ihn in diesem Moment nicht. Tobi sollte sich ruhig noch ein wenig ausruhen. Selbst wenn seine Wunden nur vergleichsweise klein waren. Für die nächsten paar Tage war schlafen angesagt. Oder zumindest ausruhen und im Bett liegen. Gleiches würde Tim wohl für Stegi verhängen. Nur würde Tim Stegi mit Liebe überschütten und ihm wahrscheinlich jeden Wunsch erfüllen. Nicht das er das für Tobi nicht tun würde. Nur würde Tim es einfach sehr viel ernster nehmen. Nach allem was, hätte er es sich auch verdient. Stegi würde es sicher auch gut tun. So ein bisschen das Vertrauen auch wieder festigen. Tim würde wohl jetzt da Stegi ein offenes Buch war all seine Probleme endlich in Angriff nehmen. Zu essen würde Stegi wohl die nächsten Tage mehr als genug bekommen, da war Veni sich sicher. Vielleicht hatten sie dann in ein paar Tagen den Stegi wieder, der vor ein paar Monaten hier freudestrahlend rum gesprungen war. Einen der wieder Spaß am Leben hatte. Er würde es sich echt wünschen. Gedankenverloren saß Veni eine Weile dort. Eine Hand dauerhaft in Tobis Haaren vergraben und immer wieder durch diese hindurch fahrend. Recht wusste er nicht, wer wen bewegte, aber Stegi musste irgendwie auf den Rücken gekommen sein. Das ließ ihn zumindest der Schrei erahnen, mit dem Stegi aus dem Schlaf schreckte und somit auch den Rest weckte. Tobi schien total verpeilt und definitiv noch im Schlaf und auch Tim reagierte nur langsam auf Stegis Schrei. Daher sprang er auf und richtete Stegi an den Schultern auf, sodass sein Rücken nichts mehr berührte. Stegi hatte breite Tränen in den Augen. „ Schh alles gut. Du hast dich nur auf den Rücken gedreht. Es wird gleich besser.", versuchte er Stegi zu beruhigen. Tim hatte sich nun auch aufgesetzt und Stegi vorsichtig in den Arm genommen. Bei den beiden war er aushalten sicher, dass sie alleine klar kommen würde. Daher setzte er sich wieder zu Tobi, der ihn noch vollkommen verschlafen ansah. „ Was war das eben?", nuschelte er mit halb geöffneten Lippen und geschlossenen Augen. „ Stegi hat einfach nur Schmerzen. Tim konnte ihn noch nicht heilen.", fast Veni geschwind zusammen und drückte Tobi einen Kuss auf die Lippen. Tobi schaffte es kaum den Kuss zu erwidern, weil er mich so verschlafen war, das sein Gehirn nicht so schnell mitkam. Das war einfach total niedlich. Als sie den recht kurzen Kuss lösten, versuchte Tobi blinzelnd die Augen auf zu bekommen. Zärtlich küsste er seine Eiselfe noch mal auf die Stirn. „ Was ist eigentlich passiert?", kam es immer noch deutlich verschlafen von Tobi. „ Du hast zwischenzeitlich das Bewusstsein verloren und hast dann ein wenig geschlafen.", erwiderte Veni leise und gab ihm einen weiteren Kuss auf die Stirn. „ Ist es vorbei?" „ Ja." Ein für alle mal. Sie würden Tobi nichts tun können und auch Stegi war mit seiner Strafe fein raus. Als er kurz noch mal einen Seitenblick in Richtung Tim und Stegi warf, saß der kleinere auf dem Schoß des größeren. Stegi schmiegte an ihm, während Tim seine Hände an Stegis Oberarme gelegt hatte. „ Denkst du, dass du wieder genügend Kraft hast, um Stegi zu heilen? Ich bräuchte mal jemanden, der sich meine Schulter ansieht. Ich kann meine Schulter kaum mehr bewegen." Er wollte nicht wissen, was oder wie schlimm. Jemand sollte das einfach in Ordnung bringen. „ Wieso sagst du nichts? Ich hätt's mir zumindest mal anschauen können." Klar. Er hätte auch Basti bitten können, ihm zumindest mal was zum kühlen zu bringen. Solange er seinen Arm still hielt, hatte er kaum Schmerzen. „ Kümmer du dich zuerst um Stegi. Er hat mehr Schmerzen als ich." Allgemein war die Sorge um Stegi und wahrscheinlich größer als um ihn und das konnte er auch verstehen. Tim sah wenigstens besser aus, als er es vorhin noch getan hatte. Diesmal könnte er auch direkt abbrechen, wenn Tim zu weit ging. Sollte er es sich zutrauen, bitte. Tim drehte Stegi mit dem Rücken wieder zu sich und legte dann seine Hände genau auf die Wunde. Stegi gab zwar keinen mucks von sich, doch er hatte Schmerzen. Das konnte man ihm am Gesicht ablesen. Somit konnte man auch genau erkennen, wann Tim anfing seine Wunden zu heilen. Stegi kniff die Augen fester zusammen, presste die Lippen aufeinander und zog die Brauen zusammen. Zusätzlich ballte er den Hände zu Fäusten, sodass seine Knöchel weiß hervor traten. „ Halt noch ein bisschen durch Stegi, ich hab's gleich.", meinte Tim ruhig. Trotzdem war er vollkommen fokussiert. Auch wenn Stegi keinen Laut von sich gab, spürte Veni, dass er starke Schmerzen haben musste. Tobi schien es ähnlich zu gehen. Und obwohl er selbst nicht in bester Verfassung war, kroch Tobi auf Händen und Knien zu Stegi hin und nahm eine von Stegis kleinen Hände in seine beiden. Kurz öffnete Stegi die Augen, um zu sehen, wer es war. Somit konnte Veni auch sehen, dass seine Augen bereits wieder von Tränen glänzten. Nun rückte auch er zu Stegi und bot ihm eine Hand an, damit Stegi sie nach belieben drücken konnte, was er auch sofort tat. Seine zwei Hand legte sich auf Stegis Oberschenkel. Keine zwei Minuten später atmete Stegi erleichtert aus. Tim nahm seine Hände von Stegis Rücken. Lediglich eine Narbe hatte sich an seiner Schulter gebildet. Das war gut. „ Bleib noch einen Moment sitzen. Ich hol kurz n nasses Tuch, um das restliche Blut wegzuwischen. Kriegst von mir dann was frisches zum anziehen. Ich bring dir auch mal was mit Tobi." Dankend nickte dieser Tim zu, welcher schnell das Tuch noch mal nass machte, welches er vorhin schon geholt hatte. Veni und Tobi blieben einfach beide vor Stegi sitzen und behielten ihre beruhigenden Berührungen bei. Ziemlich schnell kam Tim mit einem Tuch wieder und wischte vorsichtig die restlichen Blutspuren weg.

Von Geheimnissen, Komplexen und verbotener Liebe Stexpert/ Venation FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt