Mit einem dankendem Nicken nahm Tobi die Sachen an und schaute dann, wo er sich umziehen konnte, ohne sich zu viel zu zeigen. Veni löste sein Problem unabsichtlich, indem er das Zimmer verließ. Tobi legte die Sachen auf dem Bett ab und schlüpfte aus seiner Tunika. Sofort schlug ihm die etwas kältere Luft im Zimmer entgegen, bereitete ihm eine Gänsehaut. So schnell es ging zog er sich das neue Oberteil über. Viel zu groß für seinen zierlichen und deutlich kleineren Eiselfenkörper, aber genau das liebte er. Schnell tauschte er noch seine Hose aus, nicht ohne noch mal lautstark zu gähnen. Nacheinander hob er beide Beine an, zog Socken über seine Füße und begab sich dann nach drüben. Auf dem kleinen Tisch stand bereits alles fürs Frühstück, abgesehen von den Brötchen. Veni kniete gerade vor dem Ofen und entfachte ein Feuer. Denn Tobi merkte sofort, dass es Arschkalt hier drin war. „ Steht dir. Möchtest du noch ne Jacke, bis es wieder warm wird? Ich hab meine Heizung aber du." Tobi nahm sich die Jacke vom Hacken und zog diese auch noch über. So wurde ihm endlich warm. Die Winter hier waren echt hart, im Vergleich zu ihren. Dabei waren sie sogar noch die Eiselfen. „ Also Simba ist auf dem Rückweg, wir können also gleich essen. Danach würde ich einfach entspannen und abschalten. Vielleicht kannst du noch ein bisschen aus deiner Vergangenheit erzählen. Diesmal kann ich dich auch in den Arm nehmen." So unbedingt toll fand Tobi es nicht, noch mal seine Vergangenheit hoch zu holen, aber es tat ihm sicher gut sich das alles mal von der Seele zu reden. Und Veni schien ihm dafür genau der richtige. „ Kann ich machen. Da gibt es noch ein paar Sachen, die ich einfach mal loswerden muss. Ich weiß aber nicht, in wie weit ich es schaffe meine Vergangenheit noch mal hoch zu holen. Das ist bei mir abgeschlossenes Problemfeld." Besser konnte er es nicht umschreiben. Sie lösten Unbehagen in ihm aus, brachten schlechte Erinnerungen hervor, aber es war nicht so, dass er Traumata davon trug, so wie Stegi. Er konnte offen darüber reden. Nicht mit jedem, aber zumindest offen. Tobi wollte sich gerade auf einem der Stühle nieder lassen, da klopfte jemand heftig gegen ihre Tür. Sahen die das magische Feld nicht, oder waren es vielleicht nur Venis Freunde? Wer immer es war, sie würden es gleich herausfinden. Tobi begab sich zur Tür und öffnete diese zaghaft. Der einzige Vorteil, den dieses magische Feld hatte, man konnte ihm nichts antun. „ Du? Was hast du mit Stegi gemacht und wo ist Veni?", fragte jemand ihm Unbekanntes aggressiv. Tobi wich vor Schreck ein wenig zurück, prallte dabei volle Kanne gegen Veni , der plötzlich hinter ihm stand. „ Tschuldige, ich hab dich nicht." „ Schon ok. Was willst du? Stegi ging's nicht, sie mussten Tim zu ihm lassen. Deswegen ist Tobi jetzt bei mir." Der Fremde sah sie sichtlich verblüfft, teilweise aber auch skeptisch an. Um zu unterstreichen, dass Tobi nichts tat, legte Veni von hinten einen Arm um Tobi und zog ihn an seine Brust. Die Augen des Fremden weiteten sich. Unbehaglich sah Tobi derweil zu Boden. Sein Herz raste in seiner Brust. Was war das? War so etwas normal? „ Also hat er keinem von euch was getan?" „ Würde ich hier stehen, wenn es nicht so wäre?", stellte Veni schnippisch die Gegenfrage. Sowas würde er sich nicht so einfach gefallen lassen. Tobi war so ein liebe und nette Elfe, ihm konnte man kaum was antun. „ Tobi ist echt ok und das würdet ihr auch erkennen, wenn ihr Zeit mit ihm verbringen würdet. Aber nein, ihr sperrt ihn lieber ein und würdet ihn am liebsten hinrichten. So geht man nicht mit leben um. So entschuldigt mich jetzt, wir würden gerne frühstücken." Zwei Blitze schossen herein, kurz bevor Veni dem fremden die Tür vor der Nase zuschlug. Das Fellknäul rollte ein paar Meter über den Boden und teilte sich dann in zwei kleinere Kugeln auf. In der Mitte blieb ein Beutel Brötchen liegen. „ Gut gemacht Simba. Und du Natascha Aurelia. Möchtet ihr ne Belohnung? Ein bisschen Gemüse?" Die beiden Eulen verzogen gleichzeitig die Gesichter. Veni konnte nur herzlich über die beiden lachen und auch Tobi stieg mit ein. „ Als ob Aurelia Gemüse essen würde. Ich weiß nicht, wie du Simba fütterst, aber Gemüse vergiss es." „ Tut mir leid, ich hab nichts hier. Fangt ihr euch ne Maus? Dann könnt ihr noch ein bisschen draußen bleiben." Simba war sofort angetan von der Idee, Aurelia schien skeptisch. Sie war eine wirklich ängstliche Lilke Maie. Mit einem einzigen Flügelschlag flatterte Aurelia zu Tobi und ließ sich auf seinem Arm nieder. Ihr sanft über den Kopf streichelnd setzte er sich an den Tisch. Veni hob den Beutel mit Brötchen vom Boden auf und setzte sich ebenfalls zu Tobi an den Tisch. Die Bötchen waren noch schön warm. So schmeckten sie am besten. Tobi wollte nach einem Brötchen greifen, doch er zog seine Hand wieder zurück. Lachend reichte Veni ihm eins rüber. „ Warum hast du zurückgezogen? Ist es wegen dem Fremden? Glaubst du etwa, dass sie dir schaden könnten, wenn du was annimmst? Das ist Quatsch." Zögerlich nahm Tobi das Brötchen an und schnitt es auf. Sein Blick ging kurz rüber zu Veni, dann nahm er eine Hälfte und biss hinein. Trockenes warmes Brötchen war ganz ok. Er wollte hier trotz allem keine Umstände machen. Wenn er sich mit den meisten hier friedvoll stellen wollte, durfte er keine Ansprüche stellen und nichts verbrauchen, was er nicht wirklich brauchte. Er hatte schon genug Probleme verursacht. „ Nichts drauf? So ein bisschen Butter oder Käse? Ist schon ok, du darfst. Das hat dir Stegi hoffentlich gesagt. Gut eigentlich bist du lang genug hier, um dir solche Gedanken nicht mehr machen zu müssen. Auf die zweite Hälfte kommt zumindest mal Butter und Salz. Einverstanden?" Tobi nickte nur. Bei Stegi hatte er immer nur das nötigste genommen und der hatte sich nie beschwert, wenn er wenig zu sich nahm. Wahrscheinlich war Stegi aber eh irgendwo fernab der Realität gewesen. Das wäre nicht das erste mal gewesen. Um Veni etwas zu beruhigen, nahm er eine Scheibe Käse auf seine jetzige Hälfte und biss dann ab.
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Von Geheimnissen, Komplexen und verbotener Liebe Stexpert/ Venation FF
General FictionStegi kann sich nicht erinnern, was ihm da im Wald über den Weg gelaufen war. Nur dass er eine andere Elfe gefunden hatte und diese von dem Wesen nieder geschlafen wurde. Dementsprechend beunruhigt ist er, als er aufwacht. Doch dem anderen geht es g...