„ Flipp jetzt bitte nicht aus."
„ Ich soll nicht ausflippen?! Willst du mich eigentlich verarschen? Der Grund warum ich mich nicht unter Kontrolle hatte geht dich n scheiß an. Und dann bist du ernsthaft so dreist und willst sie ausfragen? Weder aus mir noch aus ihr wirst du ein Wort rausbekommen, ist das klar. Meine Vergangenheit geht dich nichts an.", fuhr Stegi den älteren wütend an.
Wie konnte er es wagen. Wenn Stegi nicht wollte, dass er es erfuhr sollte er das respektieren.
„ Jetzt halt mal die Luft an. Ich wollte sie nicht ausfragen, was in deiner scheinbar sehr mysteriösen Vergangenheit passiert ist. Meine Intuition war ein Rat wie ich dir helfen kann alles zu verarbeiten, dass du keinen deiner Anfälle mehr bekommst. Aber wenn du alleine damit fertig werden willst, bitte.
Deine Geheimnistuerei wird dich irgendwann noch ins Grab bringen. Sieh zu, wie du allein damit fertig wirst. Ein weiteres Mal werde ich dir sicher nicht helfen."
Tims Stimme war ruhig, doch in seinem inneren brodelte es. Stegis Herz zog sich zusammen. Wie hatte er glauben können, Tim wolle sie ausfragen. Ja er war neugierig, aber er wusste wo seine Grenzen waren. Und wenn Stegi etwas nicht sagen wollte, dann akzeptierte er das. Tränen traten ihm in die Augen. Er wollte sich entschuldigen, doch jemand kam ihm zuvor.
„ Hört auf euch gegenseitig zu Verdächtigen. Tim du wolltest einen Rat von mir. Stegi hatte nicht die einfachste Vergangenheit. Es sind Sachen passiert, auf die man nicht besonders stolz sein kann. Sachen, die ihn das Leben kosten könnten, wenn diese Informationen in die falschen Hände geraten. Es ist besser, wenn du nichts weist, auch wenn du es wissen willst."
Auch wenn Tim es eigentlich schon geahnt hatte, so war er dennoch geschockt. Es klang fast so, als hätte Stegi jemanden, nein daran wollte er nicht mal denken. Zu sowas war Stegi nicht fähig. Oder glaubte er das nur? Stegi war verschlossen und gefühlskalt. Von sich erzählt hatte er selten und man bekam kaum Einblicke in sein Inneres. Kannte er Stegi den überhaupt?
Als er zu jenem sah, kämpfte er mit den Tränen und wahrscheinlich auch seiner Vergangenheit. Tim ging auf den kleineren zu und nahm ihn in den Arm. Er wehrte sich nicht dagegen. Stattdessen klammerte er fester an Tim. Und schon hatte er wieder seinen verletzlichen Stegi.
Er traute diesem Jungen echt viel zu, aber keinem Mord. Dazu war sein kleiner Stegi nicht fähig.
„ Sch es ist alles gut kleiner. Ich respektiere das. Such dir einen ruhigen Platz und nimm dir Zeit zum nachdenken. Ich werd dich schon wiederfinden, wenn ich mit den anderen geredet hab.", hauchte Tim ruhig gegen Stegis Schopf. Der kleinere schniefte und sah zu Tim auf.
„ Tim."
„ Schh das bleibt unter uns. Ich werd den anderen nichts sagen.", unterbrach er Stegi sofort. Er wusste, dass es ihm darum ging. Den anderen würde er schon eine gute Lüge auftischen, damit sie nicht nachfragten, wo Stegi abgeblieben war und was für ein Rat man ihm gegeben hatte. Er würde nichts über das sagen, was er erfahren hatte, auch wenn es fast nichts war. Es blieb Stegis Sache, ob er etwas davon sagen wollte.
„ Danke Tim. Kommst du mit an den See?", flüsterte Stegi an seine Brust. Sofort nickte er. Wenn der kleinere wollte, dass er mit ihm kam, dann würde er das tun. Die anderen würden schon nicht vor Sorgen umkommen, weil sie mal beide ein paar Stunden weg waren.
„ Pass gut auf Stegi auf.", kam es ruhig von Nelaphine. Sanft dirigierte er den kleinen in Richtung der Tür und nickte Nelaphine noch mal dankend zu. Doch nach zwei Schritten merkte er, dass Stegi nicht lief, sondern sich schlaff hängen ließ und beinahe mitgezogen wurde.
„ Komm Beine hoch. Ich trag dich." Tim platzierte seine Hände unter Stegis Oberschenkel und hob ihn hoch. Er liebte die Kleinkind Seite an ihm. Diese war verletzlich, aber sie war echt. Und unglaublich niedlich.
Problemlos ließ er sich hochnehmen und hielt sich sogar selbst leicht fest, um nicht zu fallen. Er spürte Stegis Herz an seiner Brust schlagen. Ziemlich schnell. Entweder die Aufregung, oder er hatte Angst, dass was auch immer ans Licht kam. Tim hielt ihn nur mit einer Hand oben, die andere legte er an den Rücken des jüngeren.
Still verabschiedete er sich von Nelaphine und verließ ihre Hütte. In den letzten paar Tagen hatte Tim wirklich mehr über ihn erfahren, als in den letzten elf Jahren, die er ihn nun schon kannte. Zumindest was seine Emotionen anging. Stegi war nicht komplett kalt und ohne Emotionen, er hielt alles einfach nur zurück, damit seine Geheimnisse dort blieben, wo sie waren und hingehörten. In seine Vergangenheit.
Tim wollte eigentlich den Weg zum See einschlagen, weil sie dort wahrscheinlich wirklich ihre Ruhe hätten. Aber es war verdammt kalt draußen und auch mit einem Heizzauber und Klamotten würde es nicht all zu warm sein. Selbst wenn sie die Kälte gewöhnt waren. Ihm fiel aber was besseres ein, wo sie sicher auch ungestört waren und sicher vor der kälter.
Daher schlug er den Weg in den Wald ein. Dort stand ein kleines Baumhaus. Ziemlich alt, aber es hielt und war noch einigermaßen schön. Dort war es auch wesentlich wärmer. In den letzten Jahren hatte er keine Elfen Seele dort drin gesehen, abgesehen von ihnen selbst. Viele kannten die kleine Hütte nicht mal und wenn, mussten sie denken, dass sie morsch sei.
„ Kletterst du selbst hoch kleiner? Ohne Hände Leitern hoch ist mir doch etwas zu riskant.", flüsterte er sanft, doch Stegi kam seiner Aufforderung nicht nach. Er rührte sich nicht mal. Sein Herz schlug langsam und er hatte die Augen geschlossen. Er war tatsächlich eingeschlafen. Dann würden er sie wohl doch nach Hause bringen. Bei ihm hatten sie Ruhe vor den anderen und der kleinere konnte schlafen. Sonderlich leicht musste es für Stegi nicht sein und Tim konnte sich gut vorstellen, dass alles an seinen Nerven zerrte unglaublich anstrengend sein musste.
Da konnte Tim es gut verstehen, wenn er ständig am schlafen war. Wenn Stegi schlief, konnte er auch erstmal das wenige verdauen, was er erfahren hatte.
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Von Geheimnissen, Komplexen und verbotener Liebe Stexpert/ Venation FF
General FictionStegi kann sich nicht erinnern, was ihm da im Wald über den Weg gelaufen war. Nur dass er eine andere Elfe gefunden hatte und diese von dem Wesen nieder geschlafen wurde. Dementsprechend beunruhigt ist er, als er aufwacht. Doch dem anderen geht es g...