Anmerkung: alles was so „ ()" geschrieben steht ist eine alte Sprache, die bei den Eiselfen verwendet wird.
Jetzt gab es kein zurück mehr. Er musste das jetzt durchziehen. Einen Rückzieher machen konnte er nicht mehr. Tobi stand tatsächlich auf und kam zu ihm. „ Natürlich. Mach dir nicht so nen Kopf. Es wird alles gut." Das glaubte er erst, wenn alle Gespräche durch waren. Ihm drehte es gerade echt den Magen um. Trotzdem musste er da jetzt durch. Tobi zog sich seinen Mantel und ein paar Schuhe an und folgte ihm dann nach draußen. Stegi drehte sich noch mal kurz um. Aufmunternd lächelte Tim ihm noch mal zu, bevor er die Tür schloss und zurück zu seiner Hütte lief. „ Willst du mir jetzt schon sagen, was los ist? Wir sind gerade eh alleine.", fragte Tobi, der neben ihm her lief und seinen Blick durch die Gegend schweifen ließ. Theoretisch könnte er, praktisch wollte er erst dieses Ritual machen. Dann war Tobi hoffentlich etwas glücklicher und entspannter, wenn er mit der Wahrheit raus rückte. Bei Veni und Basti musste er einfach hoffen, dass sie gut damit waren, dass er nicht mehr log. „ Können wir warten? Ich hab da noch ne Kleinigkeit vorbereitet. Das würde ich dir gerne vorher geben." Tobi nahm es schweigend hin und lief ihm weiter hinterher. Stegi versuchte auf dem Weg tief durchzuatmen und sich zu sammeln. Nicht weil er es unbedingt brauchte, um Tobi die Wahrheit zu sagen. Er brauchte es, um selbst mit dem Gedanken an seine Vergangenheit klar zu kommen. Stegis Hände begannen leicht zu zittern, je näher sie der kleinen Hütte kamen. Als sie vor der Hütte standen, zitterten seine Hände so sehr, das er fast den Schlüssel fallen ließ. Tobi legte daraufhin seine Hand um Stegis und half ihm die Tür aufzuschließen. Als er Tobi in die Augen sah, lächelte dieser. Echt, glücklich und fast so, als könne niemand ihm was tun. Leider wusste Stegi, dass dieses Lächeln nur so lange halten würde, wie er noch die Klappe hielt. Er bat Tobi herein und schloss dann die Tür hinter ihnen. Stegi zog seinen Mantel aus und hängte ihn auf den Hacken. Seine Schuhe streifte er auch noch ab und wartete dann, bis Tobi fertig war. Er lief hinter Tobi in den großen Wohnraum rein. Tobi bekam große Augen, als er die weiße Decke und die Kerzen am Boden sah, die wie aus dem nichts an gingen. Tobi wusste, was das hier war. Oft genug hatte er es bei Stammesmitgliedern gesehen, nur in etwas größerer Runde. Das Aufnahmeritual in den Stamm. Und Stegi hatte sich echt die Mühe gemacht das für ihn zu tun. Auch wenn dieses Aufnahmeritual an sich nichtig war, es war schön, dass Stegi das für ihn tat. Das er ihn daran erinnerte, wo sein Platz gewesen war. Doch ihm fiel etwas daran auf. Stegi konnte von dem Ritual gar nicht wissen. Also das es das gab schon, schließlich hatte er ihm das gesagt. Aber wie es funktionierte, hatte er Stegi nicht gesagt. Woher konnte er das also wissen? „ Woher weißt du, wie dieses Ritual funktioniert? Ich hab nie ein Wort darüber verloren." Sein Misstrauen wuchs noch weiter, als Stegi nicht sofort antwortete. „ Ich hab mir in der verbotenen Abteilung ein Buch über Rituale der Eiselfen geholt. Da steht alles drin. Du hast doch mitbekommen, das Veni Nala zur Bibliothek gebracht hat. Da hat sie mir das Buch geholt." Das klang zumindest mal plausibel. Tobi beschloss seine Bedenken beiseite zu schieben und setzte sich mittig in dem Kreis aus Kerzen auf das weiße Tuch. Stegi reichte ihm einen Becher mit klarer roter Flüssigkeit. Tobi hatte sich von mehreren Leuten sagen lassen, dass dieses Gebräu absolut scheußlich schmeckte, aber es gehörte nun mal zum Ritual. Tobi setzte den Becher an seinen Lippen an und probierte einen kleinen Schluck der Substanz. Statt einem scheußlichen Geschmack, wurde er mit dem Geschmack von Kirsch überrascht. Das war dann wohl nicht Orginalrezeptur. Aber wer war er, wenn er sich beschweren würde. Immerhin hatte Stegi sich so viel Mühe damit gemacht. Den Rest der Flüssigkeit schluckte Tobi in einem Zug runter und reichte den Becher dann zurück an Stegi. Ihm wurde leicht schummrig davon, aber auch das war normal. Es würde nur ein paar Minuten für die Dauer des Rituals anhalten. Auf diese Weise war er seinen Geistern näher den je und die konnten ihren Segen dazu geben. Tobi legte sich hin und schloss langsam die Augen. Alles fing irgendwie an komisch zu werden. Als pulsiere die Welt um ihn herum. Geräusche nahm er nur noch gedämpft wahr. Dann war da plötzlich eine Stimme, die leise zu ihm sprach. Sie wurde immer deutlicher und deutlicher, bis Tobi die Worte verstand, die so eben in der alten Sprache aufgesagt wurden. „ (Du Kind zweier lieber und fürsorglicher Eltern, die du jetzt verlässt, um dein eigenes Leben zu beginnen, sollt Teil dieser Gesellschaft und dieses Stammes werden. Ihn zu achten und zu verteidigen mit deinem Blut ist deine Bestimmung. Du stehst ab sofort unter dem Schutz dreier Geister, die dir den Weg leiten. Gelobe Sicherheit für deine Mitmenschen und achte derer, die du liebst.)" Was immer Stegi machte, seine Stimme klang so melodisch, wie er diese alten Worte aufsagte und dabei entsprechende Muster auf seine Haut malte, um das Versprechen zu besiegeln und ihm den Schutz der Geistern zu gewähren. Langsam verblasste das alles wieder und er konnte deutlich hören, was dein gegenüber sagte. Ohne Verzerrung und den leichten Hall. „ (Sprich mir nach.", forderte Stegi ihn auf den letzten Rest des Rituals zu vollenden. Tobi nickte zum Zeichen, dass er bereit dazu war. „ (Ich gelobe Treue gegenüber meiner Familie und meinen Geistern.)" „ (Ich gelobe Treue gegenüber meiner Familie und meinen Geistern.)", wiederholte Tobi in der selben alten Sprache, die ihm so unendlich leicht fiel auch nach so vielen Monaten, in denen er sie weder gehört noch gesprochen hatte. „ (Und ich gelobe die meinen zu schützen und stets die Wahrheit zu sagen.)" „ (Und ich gelobe die meinen zu schützen und stets die Wahrheit zu sagen.)" „ (Hiermit erkläre ich dich offiziell zum Teil des Stammes. Mögest du ein langes und erfülltes Leben unter dem Schutz der deinen haben. Du kannst die Augen nun wieder öffnen."
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Von Geheimnissen, Komplexen und verbotener Liebe Stexpert/ Venation FF
General FictionStegi kann sich nicht erinnern, was ihm da im Wald über den Weg gelaufen war. Nur dass er eine andere Elfe gefunden hatte und diese von dem Wesen nieder geschlafen wurde. Dementsprechend beunruhigt ist er, als er aufwacht. Doch dem anderen geht es g...