Ritual

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Als Tobi aufwachte, war es immer noch Stock dunkel. Im Zimmer war es sehr warm und die Tür zum Nebenzimmer leicht angelehnt. Ein schwacher Lichtschein kam in das Zimmer herein. Tobi gähnte und streckte sich, wobei einige seiner Knochen leicht knackten. Ein gutes hatte es mittlerweile, dass sie in diesem Haus eingesperrt waren. Sein erster Griff wäre normal zu den Kontaktlinsen gegangen, die er hatte tragen müssen. Ihm hatten die Augen weh getan von diesem dämlichen Linsen. Da jetzt eh fast jeder wusste, dass er ne Eiselfe war, hallo blaue Augen, wiedersehen Kontaktlinsen. Sowas konnte man kaum mehr als ein paar Stunden tragen. Wie Stegi das aushielt war ihm ein Rätsel. Schwerfällig erhob Tobi sich in die Knie, um dann aufzustehen. Von drüben war rein gar nichts zu hören, aber Stegi musste zumindest mal wach sein. Mit leisen tapsigen Schritte ging er bis zur Tür und zog diese auf. Mit vor Entsetzen geweiteten Augen stolperte Tobi zurück in den Raum. Es dauerte einige Sekunden, bis er sich von dem Schock erholt hatte und noch mal in den Raum sah. Stegi lag immer noch am Boden. Reglos und lang ausgestreckt. Gerade als er auf Stegi zu rennen wollte, fiel ihm auf, dass sich seine Brust noch hob uns senkte. Nala lag dicht an seinen Körper gedrückt zwischen Schulter und Kopf. Vor ihm lagen irgendwelche seltsame Gegenstände in einem Pentagramm angeordnet. Ok das war wohl irgendein Ritual Zeugs. Langsam wollt er sich zurück ziehen, doch er stieß gegen den Tisch, weshalb Stegi aus seinem Trance artigen Zustand aufschreckte und zu ihm sah. „ Oh sorry ich wollte nicht. Mach einfach weiter mit, was auch immer du getan hast." Wie streng hier so Rituale genommen wurden wusste er nicht. Bei ihnen zumindest war es immer sehr ernst gewesen. All zu streng war er mit sich selbst nicht gewesen, doch so ein paar Rituale und Traditionen würden schon gerne beibehalten. Während er nur regungslos da stand, hatte Stegi sich aufgesetzt. „ Setz dich zu mir. Ich war eh so gut wie fertig. Sag mal hast du irgendwelche Rituale, die du beibehalten willst? Wir können gerne alles was umsetzbar ist für dich übernehmen. Auf zwei drei Rituale mehr kommt es eh nicht an." Wenn Stegi ihm das schon anbot. So ein paar Kerzen konnte Stegi sicher entbehren. Die Rituale Gegenstände müsste er eh neu anfertigen. Die Texte müsste er neu aufschreiben. Zumindest die, die er noch konnte. Hieß das wichtigste aller Rituale konnte er nicht mal mehr machen. Die Aufnahme als Volljähriger in die Gesellschaft erfolgte am zwanzigsten Geburtstag einer Eiselfe. Nur konnte er weder den Text, noch könnte eine Feuerelfe diese alte Sprache vorlesen. So wichtig war es mittlerweile eh nicht mehr. Eiselfen gab es sowieso kaum noch, also auch keine Gesellschaft, in die er noch aufgenommen werden konnte. Mit einem traurigen seufzen ließ er sich neben Stegi nieder. Seine Augen füllten sich mit Tränen, die er verzweifelt versucht weg zu blinzeln. Wieso musste er verstecken, dass es ihm scheiße ging. Wer konnte sich von sich behaupten, dass es einem gut ging, nachdem er alles verloren hatte „ Was kann man dir gutes tun? Was für Rituale gibt es bei euch?", wollte Stegi mittlerweile besorgt wissen und legte einen Arm um ihn, um ihn etwas zu trösten. Natürlich konnte er ihm nicht seine Familie wiedergeben. Doch er konnte Tobi so nah zu ihnen bringen, wie es noch möglich war. „ Es gab da so ein paar Rituale, besonders eins zum zwanzigsten Geburtstag, den ich in zehn Tagen hätte. Aber egal. Beten kann ich auch ohne dich und da brauch ich auch nichts. Es sind Kleinigkeiten zu irgendwelchen Feiertagen, aber das werd ich eher weniger übernehmen. All zu sehr hab ich bei dem ganzen Kram eh nicht mitgemacht. Ich komm klar." Stegi sah nachdenklich aus, fast so, als plane er was. Bemerken tat Tobi dies nicht. Sein Blick war lediglich auf die Flammen der kleinen Kerze gerichtet, die hektisch hin und her tanzten. Es hatte etwas beruhigendes an sich, wie die orangenen Flammen tanzten und Schatten auf die Umgebung warfen. Als er es schaffte seinen Blick einen Moment von den Flammen zu lösen und zur Seite zu sehen, saß Stegi im Schneidersitz neben ihm mit geschlossenen Augen. Der Atem ruhig, die Arme auf den Beinen abgelegt und Daumen-, Mittel- und Zeigefinger zusammen gedrückt. Fast so, als meditiere er. Seltsamer Dude. Manchmal verstand er Stegi nicht. Gut seine Angewohnheiten waren manchmal noch ein wenig komischer. Tobi sah sich nach Aurelia um, die sehnsüchtig am Fenster saß und nach draußen schaute. Sie war es nicht gewohnt eingesperrt zu sein. Durch einen hohen Pfeifton erweckte er ihre Aufmerksamkeit und deutete ihr dann per Handzeichen her zu kommen. Mit einem kräftigen Flügelschlag kam sie zu ihm rüber und schmiegte sich an seine Brust. „ Tut mir leid Aurelia, aber im Moment kannst du nicht raus. Sie wären nicht sehr begeistert, wenn du draußen deine Runden drehst. Wir haben uns nicht besonders viele Freunde gemacht und ich will das alles nicht verschlimmern." Aurelia sah nicht all zu begeistert zu ihm auf, aber sie akzeptiert seine Entscheidung. Um ihr trotzdem ein wenig Aufmerksamkeit zukommen zu lassen, strich er mit dem Rücken der Finger über ihre Stirn bis zum Schnabel. „ Bald wieder ok.", versprach er ihr. „ Du kannst sie über dem Haus ein paar Runden drehen lassen. Sie können es dir nicht verbieten. Ich hab Nala schließlich auch fliegen lassen. Gut bei mir ist es auch weniger kritisch, aber sie hat nichts mit dir zu tun." Da es noch relativ früh war und wohl wenige um diese Zeit raus gingen, konnte er sie vielleicht wirklich ein paar Minuten fliegen lassen. Schließlich war es draußen auch noch dunkel und niemand würde recht erkennen können, ob das jetzt seine Eule war, oder nicht. Sie auf dem Arm haltend ging er zum Fenster und drehte den Riegel nach oben, sodass man das Fenster aufdrücken konnte. Aurelia schmiegte sich an seine Wange und flatterte dann nach draußen. Kurz bevor er das Fenster geschlossen hatte, schoss ein weißer Fellball noch durch das Fenster nach oben. „ Lass Nala ruhig. Ich hab's ihr erlaubt."

Hey kennt ihr die Geschichte noch? Entschuldigt die Pause, aber ich hatte trotz Planung keine Ideen und ehrlich gesagt auch kein Bock. Für zwei drei Leute hat es sich nicht gelohnt zu schreiben. Mittlerweile ist es mir egal. Ich schreib für mich und wenn's niemand ließt, hab immerhin ich ein tolles Buch zum lesen. Uploads unregelmäßig, aber spätestens alle zwei Wochen. Das war's auch erstmal.

Von Geheimnissen, Komplexen und verbotener Liebe Stexpert/ Venation FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt