„ Was an verschwinde hast du nicht verstanden? Ich möchte alleine sein." Stegi zwang sich zu innerer Ruhe. Das merkte er ihm an der Wortwahl an. Gerade war er viel gereizter und impulsiver gewesen. Das hier glich schon fast Ruhe. „ Verstanden hab ich dich schon. Was du machst ist aber nicht gerade förderlich. Für keinen von uns. Lass uns bitte reden. Wenn ich danach immer noch gehen soll, dann werde ich das auch tun." Seufzend schlug Stegi die Augen wieder auf. Tobi setzte sich neben ihm aufs Bett. Der Höflichkeit wegen setzte Stegi sich ebenfalls und drehte sich sogar leicht zu ihm. In seinen Zügen erkannte Tobi Erschöpfung. Auch er war es leid ständig mit Tim zu streif. Er legte eine Hand auf Stegis und fixierte Seine seinen Blick, als Stegi ihm genau in die Augen sah. „ Also ich möchte keinem von euch reinreden. Du brauchst deinen Freiraum, versteh ich. Um deine eigenen Entscheidungen zu treffen bist du alt genug und da darf die auch Tim nicht reinreden. Versuch aber auch ihn zu verstehen. In den letzten Tagen hast du ziemlich stark deine Komplexe nach außen getragen. Für uns sah es nicht so aus, als hängst du sehr an deinem Leben. Tim hat einfach Angst, dass du dir was tust. Und das ist ebenso berechtigt. Allerdings finde ich es von Tim auch nicht ok, dass er dir nach spioniert. Ihm werd ich das auch noch sagen." Stegi schloss die Augen wieder und seufzte. Zu der Situation verlor er kein einziges Wort. Für ihn musste das auch einfach unheimlich schwer sein. Sie schwiegen beide eine Zeit lang und saßen nur nebeneinander. Irgendwann ließ sich Stegi gegen ihn sinken. Tränen tropften aus seinen Augen. Sofort nahm er Stegi in den Arm. „ Bitte nicht, es ist alles gut. Beruhigend dich. Soll ich rüber gehen, oder möchtest du Gesellschaft?" „ Bitte geh. Ich brauch Ruhe.", schluchzte Stegi und wischte sich über die Augen. Auch wenn es ihm nicht sonderlich gefiel Stegi jetzt alleine zu lassen, respektierte er Stegis Wunsch. Einen kurzen Moment streichelte er über Stegis Handrücken, ehe er ihn sitzen ließ und das Zimmer verließ. Jetzt brauchte er erstmal Ruhe und die ließ Tobi ihm auch. Mit einem leisen knarzen schloss er die Tür hinter sich. „ Und was ist jetzt? Lässt er mit sich reden?" Wage schüttelte Stegi den Kopf. Jetzt musste er sich eh erstmal Tim vorknöpfen. „ Kommen wir mal zu dir. Ich weiß, du machst dir Sorgen um Stegi. Ihm aber nach zu spionieren geht absolut gar nicht. Nicht nur aus meiner Sicht. Euer Vertrauen ist gebrochen, aber lass ihm den Freiraum. Im Gegenzug verspricht er dir sich nichts zu tun." Tim sah nicht gerade sehr erfreut aus über diese Nachricht. Da musste er jetzt nun mal durch. Selbst wenn er sich psychisch quälte. Sonst quälte er Stegi. „ Ist bei ihm wenigstens alles ok? Kann ich zu ihm?" Bedauerns schüttelte Tobi den Kopf. Etwas im Tims blick veränderte sich. Teilweise zu Trauer, teilweise zu besorgt. Er wollte eine Versicherung dafür, dass Stegi wohl auf war. „ Lass ihn erstmal. Er ist im Moment ein wenig aufgewühlt und er weint auch. Sein ausdrücklicher Wunsch war aber Ruhe. Gib ihm die bitte auch.", bat Tobi mit Nachdruck. Wenn Tim jetzt in dieses Zimmer ging, würde Stegi völlig am Ende sein. Um jeden Preis wollte er das vermeiden. Von hinten legte ihm jetzt Veni eine Hand auf die Schulter. „ Solang er wohl auf ist, lass ihn erstmal in Ruhe. Stegi hat versprochen sich nichts zu tun. Im Gegenzug musst du ihm jetzt vertrauen.", sprach Veni auf ihn ein. Die Luft ausstoßend nickte Tim und ließ sich von Veni auf einen Stuhl drücken. „ Du machst jetzt mal halblang und wir machen Frühstück.", bot Tobi ihm an. Tim schien das zwar ganz und gar nicht zu gefallen, aber er beugte sich und blieb sitzen. Gemeinsam mit Veni deckte er den Tisch. Für Brötchen hatte er Simba mit einem Zettel losgeschickt. Draußen war immer noch zu viel Schnee, um sich raus zu bewegen. Da war es echt praktisch, dass Veni zaubern konnte. Keine zehn Minuten später war der Tisch gedeckt und Simba war mit den Brötchen zurück. Tobi beschloss Stegi ein rüber zu bringen, ihn dann aber sofort wieder in Ruhe zu lassen. Nur für den Fall, dass er was essen wollte, sich aber nicht rüber traute wegen Tim und einer vermutlichen Konfrontation. „ Ich bring das schnell rüber. Fangt ruhig schon mal an." Mit dem Teller in der Hand ging Tobi zu Stegis Zimmer. Leise klopfte er einmal an, bevor er die Tür öffnete. Stegi lag immer noch auf dem Bett, vertieft in ein Buch. „ Bitte ich möchte immer noch meine Ruhe." Um ihn gar nicht weiter zu belästigen, stellte er den Teller bei Stegi auf dem Nachttisch ab und verschwand dann wieder. So war es wohl am besten. Kurz bevor er die Tür geschlossen hatte, hörte er Stegi noch ein danke Murmeln. „ Es war sehr ruhig? Keine Abfuhr von Stegi?" Sich wieder setzend schüttelte Tobi den Kopf. Zumindest mal keine laute unhöfliche. „ Aus dem Typen werd ich echt nicht schlau. Vor zehn Minuten hätte er dich fast rausgeschmissen und jetzt is totale Ruhe." „ Lass ihn Veni. Ihm geht es eh nicht gut im Moment. Gib ihm ein bisschen Zeit zur Regeneration." Om Tim wusste definitiv etwas, was sie nicht wussten. Sonst würde er nicht solche Anspielungen machen. Scheinbar hatte auch Veni das registriert. „ Weißt du irgendwas, was wir nicht wissen? Hat Stegi dir gegenüber noch irgendwas erwähnt?" Tim zögerte einen Moment, ehe er verneinte. Das war viel zu lange überlegt. Irgendwas wusste er sicher. Eigentlich hatte Tobi es schon geahnt. Nur wie viel wusste Tim wirklich. „ Tim wie viel weißt du. Ich kauf dir nicht ab, dass Stegi dir gegenüber nichts erwähnt hat." Wenn er was hatte, konnten sie Stegi vielleicht den ganzen psychischen Stress ersparen. „ Tut mir leid, ich weiß nichts. Ich hab extra noch mal überlegt, aber da ist nichts. Zumindest kann ich mich an nichts mit größerer Bedeutung erinnern." In hundert Jahren kaufte er Tim das nicht ab. Einzig wegen Stegi schwieg er. Und das zu recht.
DU LIEST GERADE
Von Geheimnissen, Komplexen und verbotener Liebe Stexpert/ Venation FF
Fiction généraleStegi kann sich nicht erinnern, was ihm da im Wald über den Weg gelaufen war. Nur dass er eine andere Elfe gefunden hatte und diese von dem Wesen nieder geschlafen wurde. Dementsprechend beunruhigt ist er, als er aufwacht. Doch dem anderen geht es g...