Chapter 5

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„Okay. Das ist Peppers aktueller Terminkalender.", Natasha und ich saßen heute auf derselben Seite vom Tisch und hatten ein Laptop vor uns stehen. Darauf war ein großer Wochenkalender zu sehen. So nah wie jetzt, waren wir uns bisher noch nie, was mich etwas unkonzentriert werden ließ, doch ich versuchte mir nichts anmerken zu lassen. „Die violetten zeigen Geburtstage an, die roten fristen, die grünen sind Termine, das orangene sind Dinge, die nicht ihre Arbeit betreffen, aber trotzdem geplant werden müssen. Das blaue sind Erinnerungen für uns, was wir noch für sie bis wann machen müssen.", Natasha begann mir weiterhin die Termine zu erklären und mit großen Augen stellte ich fest, dass nichtmal mein Jahreskalender so voll war, wie ein Wochenplan von Pepper.

„Das hier.", damit schiebt Natasha mir eine Liste zu. „Ist die Telefonliste. Die Nummern speicherst du dir am besten alle in dein Arbeitshandy ein. Das sind alle Nummern, die für Pepper relevant sind und mit denen du viel in Kontakt stehst. Schreib dir auch die Mail Adressen ab und achte darauf, dass alles richtig ist.

„Wir fangen dann nachher an, ein paar Anrufe zu erledigen und ab morgen gehen wir mit Pepper auf die Termine, müssen aber trotzdem weiterhin unsere Dokumente pflegen.", Ich seufze leicht, ich bin schon jetzt Müde. Es klingt extrem anstrengend.

„Miss Columbia-NYU, ein bisschen mehr Motivation, wenn ich doch bitten darf.", Natasha sieht mich strafend an und ich nicke leicht. „Steht es eigentlich fest mit der Zimmeraufteilung in Wellington ?", möchte ich zögerlich wissen, als ich anfange die Nummern einzuspeichern.

Natasha sitzt immer noch neben mir, hat sich im Stuhl aber ein wenig zurück gelehnt und mustert mich nun. „Ich denke schon. Stört es dich etwa ?", will sie leicht provozierend wissen. Ich verziehe kurz die Mundwinkel und schüttelt den Kopf.

„Nein, ich wollte nur auf dem neusten Stand sein.", im Augenwinkel sehe ich, wie sie eine Augenbraue hochzieht. Kurz ist es wieder still, da bewegen sich Natasha Beine unterm Tisch. Verwirrt zucke ich zusammen, als sie diese einmal quer über meine legt. „Was dagegen ?", will sie wissen. Verwirrt sehe ich zu ih. „Nein, aber... Wieso ?" „Ist bequem.", sie zuckt mit den Schultern. Ich nicke etwas überfordert und lege dann meine Hände auf ihren Schienbeinen ab um weiter die Nummern einzuspeichern.

Die Nähe zu ihr ist anders, als die zu jedem anderen Menschen auf der Welt. Sie gibt Wärme ab, aber nicht zu viel, sondern eher sehr angenehm. Ihre Beine sind leicht und drücken nicht so sehr auf meine Oberschenkel, ein leichtes Kribbeln geht von den Stellen aus, an denen sie mich berührt. Kurz versuche ich meine Gedanken zu ordnen und muss die Nummer nochmal neu einspeichern, weil ich in Gedanken bei ihr war. Im Augenwinkel sehe ich, wie sie mich beobachtet und leicht Lächelt.

Kurz atme ich tief durch, ehe ich versuche mich nun richtig auf meine Aufgabe zu konzentrieren. Natasha hält wieder das Buch von mir in der Hand und liest nun etwas gedankenverloren die nächsten Seiten.

So geht das noch den restlichen Tag. Auch die Pause über, mit dem einzigen Unterschied, dass wir ein paar Worte wechseln und ich ein wenig mit James schreibe, der auch gerade Mittagspause hat.

Abends begleite ich Natasha nach unten vor den Stark Tower. „Also. Morgen musst du pünktlich sein. Wir müssen bis Pepper kommt die Dokumente sortieren und danach direkt zum Meeting. Unsere Aufgabe dort wird es sein alle wichtigen Informationen mitzuschreiben, Termine zu kontrollieren und notfalls auszuhelfen. Wir müssen eigentlich alles übernehmen, was grad so anfällt. Happy wird uns fahren.", ich nicke leicht und will mich schon zum Gehen umdrehen.

„Ach und Scarlett ?" „Ja ?", verwirrt sehe ich sie an. „Zieh dich hübsch an.", sie zwinkert mir leicht zu. „Solltest du bei Terminen immer tun.", mit einem leichten Lächeln auf den Lippen dreht sie sich um und stolziert davon. Etwas überfordert bleibe ich an Ort und Stelle stehen. Ein leichtes Kribbeln in meiner Magengegend verheißt nichts gutes. Was macht sie nur mit mir....?

Ich seufze kurz leicht und fasse mir an den Kopf. Hier im Stark Tower trage ich fast immer recht ordentliche Kleidung. Natasha hatte mir allerdings auch erklärt, dass ich auch ruhig mit einem Pulli oder einen normalen Shirt kommen könnte, wenn wir im Büro waren. Hin und wieder hatte ich das auch getan, doch jetzt müsste ich mir für mein morgiges Outfit ernsthaft Gedanken machen.... vielleicht kann James mich ja beraten.

——————

„Okay, also das geht schonmal überhaupt nicht.", James lacht. „Wieso das denn ?", verwirrt blicke ich an mir hinab. „Scarlett, das Kleid steht dir super, aber es ist viel zu schick. Es wäre perfekt für eine Abendgala oder so, aber nicht für einen Termin. Damit stiehlst du doch jedem die Show.", James liegt breit auf der Couch, ein Kissen an den Bauch gepresst und grinst vor sich hin.

Zögerlich drehe ich mich um. Im Wohnzimmer haben wir den einzigen großen Spiegel, nachdenklich sehe ich mir das Kleid an. Es ist knielang, dunkelblau und Glitzert leicht. Am Oberkörper hängt ein durchsichtiger, dunkelblauer Stoff hinab, der bis zu den Ellenbogen reicht, es ist ein verdammt hübsches Kleid, bisher hatte ich es allerdings kein einziges mal an. „Vielleicht nimmst du es einfach mit nach Neuseeland ?", schlägt der Schwarzhaarige vor.

Über den Spiegel sehe ich ihm in die Augen. „Gar keine so blöde Idee." „Natasha würde es bestimmt auch gefallen.", er grinst frech. „Weist du James, es dreht sich nicht alles nur um sie.", ich grinse leicht. „Doch. Doch in der letzten Zeit irgendwie schon...", er schaut kurz überlegend aus dem Fenster und dann wieder zu mir. Ich seufze leicht. „Ich weis doch nichtmal was ich fühle. Sie fordert mich heraus mit jedem Atemzug, aber nach einer Woche kann man einen Menschen noch nicht lieben." „Lieben vielleicht nicht, aber man kann ihn als sehr wichtig empfinden."

Resigniert sehe ich ihn an. Dann nicke ich ergeben. Gegen James hab ich keine Chance. Und irgendwie hat er auch Recht. Was ich für Natasha empfinde muss nicht zwingend Liebe sein, es kann auch einfach nur eine Form der Zuneigung seien, die ich noch nicht kenne. Trotzdem verfolgen mich ihre grünen Augen sogar bis in meine Träume und so langsam wird es unheimlich.

„Okay, wenn das mit dem Kleid jetzt durch ist, zeig mir das nächste.", fordert er und schickt mich damit in mein Zimmer. Am großen Kleiderschrank Schaue ich kurz unschlüssig die Abteilung mit meinen ordentlichen Klamotten an. Dann ziehe ich eine weiße Bluse, die mit einer Schleife am Ausschnitt zugebunden wird und eine schwarze Skinny Jeans hervor. Dazu hole ich noch meine schwarzen Kunstleder Schuhe und ziehe mich schnell um.

Das ist das fünfte Outfit, dass ich heute probieren soll und ich hoffe es werden nicht mehr, so langsam sehen meine Haare aus wie ein Vogelnest. „So, das ist das letzte für heute.", beschließe ich, als ich ins Wohnzimmer gehe. James sieht kurz etwas uninteressiert von seinem Handy auf. „Sieht super aus." „Echt ?!", mir fallen bei dem Kompliment fast die Augen raus. „Ja, definitiv.", er nickt. „Als wärst du schon Jahre lang in diesem Business." „Danke.", verlegen sehe ich ihn an.

„Kein Ding. Das ziehst du an, keine Wiederrede.", meint er daraufhin sehr ernst. Ich lache leicht, nicke dann aber. 

Say You Like Me [Black Widow x OC]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt