Chapter 9

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Ein regelmäßiges Pochen weckt mich aus meinen Träumen, dennoch lasse ich meine Augen vorerst geschlossen. Ich spüre wie Fingerspitzen sanft über meine Kopfhaut streichen und meine Arme sind um den schlanken Oberkörper dieser Person geschlungen.

Verwirrt meine ich mich zu erinnern, dass James eigentlich nicht so schmal an der Hüfte ist und er riecht auch nicht so gut nach Blumen und Früchten.

Ich genieße die Sonnenstrahlen, die meine Nase kitzeln und die Berührungen. Der Herzschlag ist etwas schneller als er seien sollte. Normalerweise hat James einen sehr beruhigenden Puls. Als ich ganz kurz die Augen öffne wird mir auf einmal ganz heiß. Verdammt, das ist nicht James ! Ich versuche mich daran zu erinnern wo ich eingeschlafen bin und nach ein paar Sekunden fällt es mir wie Schuppen von den Augen.

Neuseeland. Wellington. Hotel. Natasha. Natasha Romanoff. Ich liege auf Natasha Romanoff. Scheiße ist das peinlich. Doch bisher scheint sie nicht gemerkt zu haben, dass ich wach bin. Meine Ohren nehmen das unverkennbare Geräusch wahr, wie jemand eine Buchseite weiter blättert. Sie scheint voll auf die Literatur fixiert zu sein und nur nebensächlich kleine Linien auf meiner Kopfhaut zu hinterlassen.

Ich bewege mich leicht und lockere den Griff um ihre Hüfte. Dann setzte ich mich etwas widerwillig auf. Eigentlich war die Position echt bequem. „Hey.", Natashas Stimme ist etwas rauer als sonst, anscheinend ist sie auch noch nicht so lange wach. Ich reibe mir einmal übers Gesicht und sehe sie verschlafen an. „Tut mir leid.", murmele ich zerknirscht mit einem Rotschimmer auf den Wangen.

Sie lacht leicht. „Du scheinst James wirklich sehr zu vermissen. Ich hab dich in der Nacht mehrfach von mir gepellt, doch keine zehn Minuten später lagst du wieder auf mir.", sie grinst leicht. „Entschuldige." „Schon okay. Aber erzähl es keinem.", warnte sie mich. „Darauf komme ich bestimmt nicht.", ich lache verlegen und sortiere mein Bettzeug. „Wie viel Uhr haben wir ?" „Halb Acht. Um zehn ist unser Termin. Wir sollten uns fertig machen."

Ich nicke und verschwinde mit frischen Klamotten im Bad. Dort klatsche ich mir erstmal eine Ladung eiskaltes Wasser ins Gesicht. Das darf heute Nacht definitiv nicht nochmal passieren..... doch sie ist überraschend gut damit umgegangen. Vielleicht mag sie meine Nähe mehr als sie zugeben würde, zumindest gab es für mich nun einen Grund darauf zu hoffen.

Der Morgen lief für uns sehr entspannend. Wir saßen draußen auf der Terasse und Frühstückten entspannt während wir einen grandiosen Blick über Wellington hatten. Das Hotel lag etwas höher als die meisten Gebäude, man konnte sogar den Oriental Bay von hier aus sehen, zumindest deutete Natasha auf ein kleines Stück Ufer und meinte, dass das nur zwanzig Minuten zu Fuß seien.

Danach holte ich vom Zimmer die Unterlagen für unsere heutigen Termine. Wir gingen den Zeitplan nochmal durch um sicherzustellen, dass wir zwischen den Termine genug Zeit hatten den Ort zu wechseln und planten noch ein wenig vor uns hin, bis Natasha den Ordner zuklappte und sich auf der Liege zu denen wir gewechselt hatten, zurücklehnte.

„Das Wetter hier ist fantastisch.", lobte sie und schloss die Augen. Kurz beobachtete ich ihren Makellosen Körper, wie sie sich in langer, schwarzer Stoffhose mit Schleife vorne dran und weißer Bluse genüsslich sonnte. Schlussendlich entschied ich mich auch dazu meine Lederjacke auszuziehen und die wärmenden Strahlen zu genießen.

Noch circa eine Halbe Stunde verbrachten wir draußen, bis wir auf unser Zimmer gingen um uns nochmal kurz fertig zu machen. Die ganze Zeit waren wir Tony und Pepper, noch Happy begegnet. Erst als wir unten vor dem Hotel beim Wagen warteten, erschienen die anderen. Da wir uns nicht zu fünft in das Cabrio quetschen wollten und Tony sowieso zwei Wagen gebucht hatte, landete ich mit Happy und Natasha in dem einen und Tony und Pepper in dem anderen.

Als Kolonne fuhren wir von Termin zu Termin. Nachmittags aßen wir auf Tonys Wunsch hin ganz schlicht an einer Würstchenbude, allerdings waren wir für sowas etwas zu gut angezogen und wurden komisch angestarrt. Die Atmosphäre zwischen uns war super und auch die Termine liefen gut.

Abends standen wir vor unserem Hotel. „Also morgen machen wir blau. Was haltet ihr davon, wenn wir heute Abend noch zusammen hier im Restaurant essen und uns danach ein wenig an die Bar setzten ?", wollte Tony gespannt wissen und klatschte enthusiastisch in die Hände. Eifrig nicke ich.

Das Essen in dem Hotel war wirklich köstlich und ein Abend mit den anderen an der Bar würde bestimmt unterhaltsam werden. „Dann würde ich sagen, ziehen wir uns um und treffen uns in eineinhalb Stunden im Restaurant. Happy, organisiert du uns einen Tisch?", wollte der Milliardär an seinen Sicherheitschef gewandt wissen. „Klar Tony.", versprach dieser und verschwand Richtung Rezeption.

Also liefen wir übrigen vier zu den Aufzügen und fuhren auf unsere Etage. Vor unserem Zimmer verabschiedeten Natasha und ich uns von Pepper und Tony, ehe ich mich rücklings auf das Bett fallen lies. Natasha seufzte zufrieden auf, sie schien auch froh zu sein, dass der Tag beendet war. Gedankenverloren sah ich an die Decke. „Wollen wir morgen eigentlich was zusammen machen ?", möchte ich wissen und sehe zu ihr. Schnell wende ich meinen Blick wieder an die Decke, als ich bemerke, dass sie dabei ist ihre Bluse aufzuknöpfen um sich umzuziehen.

ein leichter Rotschimmer legt sich unbewusst auf meine Wangen und ich versuche nicht wieder in ihre Richtung zu sehen. „Ich hatte sowieso noch keine Pläne, also warum nicht ?", meint sie mit rauer stimme. Anhand der Geräusche stelle ich irgendwann fest, dass sie fertig mit umziehen ist. Als ich mich auf den Bauch drehe, trägt sie ein normales T-Shirt und eine kurze Hose. „Hast du denn Ideen was man machen könnte ?", möchte sie wissen und dreht sich zu mir rüber. Sie steht genau vor der großen Fensterfront und das letzte Tageslicht sorgt dafür, dass man ihren schmalen Körper hinter dem weißen Shirt erkennen kann. Kurz schlucke ich.

„Ich hatte an den Strand gedacht.", murmele ich eher unbewusst. „Klingt gut.", sie nickt und kommt zu mir rüber um sich neben mir ins Bett zu legen. Ich bin wirklich erstaunt, wie gut wir hier miteinander auskommen. Ich hatte eher damit gerechnet, dass wir uns die ganze Zeit nur ankeifen, doch Natasha schien keine Lust zu haben in den Tagen in Neuseeland, wo wir uns nicht aus dem Weg gehen konnten mit mir Krieg zu führen.

Nachdenklich rolle ich mich zur Seite und somit direkt auf sie drauf. „Was tust du da ?", will sie streng wissen, allerdings erkenne ich auch etwas Belustigung in ihrer Stimme und grinse leicht während ich meinen Kopf auf ihrem Schlüsselbein ablege. „Ich mache es mir bequem." „Bist du dir sicher, dass du das willst ?", möchte sie wissen und ich kann ihr Grinsen förmlich sehen. Sie schlingt ihre Arme um meinen Bauch und sofort kribbelt alles in mir. Ich schlucke kurz etwas angestrengt und versuche das Gefühl aus meinem Körper zu vertreiben. Das war ne ganz dumme Idee.

„Ja ?", beantworte ich ihre vermutlich rhetorisch gemeinte Frage und lege meine Hände leicht auf ihre. Kurz ist es still, ich spüre jeden ihrer Atemzüge und ihren leicht beschleunigten Puls. Ohne jegliche Vorwarnung spüre ich ihre Fingerspitzen durch meine Bluse auf meinem Bauch und sofort lache ich los. Das wohl erste mal höre ich ihr Lachen, als sie beginnt mich zu kitzeln. Kichernd versuche ich von ihr runter zu kommen, doch sie hat mich fest im Griff und kitzelt mich weiter. „Ist ja schon gut !", japse ich. „Das war keine gute Idee, ich gebs zu !", ich hole tief Luft und schaffe es ihre Handgelenke zu greifen. Sie hält inne und lässt mich von sich runter rutschen. Mit verwuschelten Haaren knie ich mich aufs Bett und lache leicht. Natasha sieht mich teuflisch grinsend an. „Ich bekomme halt immer, was ich will.", meint sie und verzieht ihre Lippen zu einem schiefen Lächeln.

Kopfschüttelnd stehe ich auf und nehme mir ein paar Klamotten aus dem Schrank um etwas gemütliches anzuziehen. „Ich bin gleich wieder da.", meine ich zu ihr. „Bleib nicht zu lange weg !", ruft sie grinsend und setzt sich nun richtig ins Bett. Ich werfe ihr noch ein Schmunzeln über die Schulter zu, ehe ich die Badezimmertür hinter mir schließe. 

Say You Like Me [Black Widow x OC]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt