Chapter 6

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Kurz richte ich nochmal die Schleife am Kragen meiner Bluse, dann laufe ich in das Büro. Natasha ist bereits da. „Morgen.", begrüße ich sie lächelnd und stelle ihr einen Kaffeebecher auf den Tisch. Erstaunt sieht sie mich an. „Für mich ?", fragt sie verwirrt, als sie bemerkt, dass ich einen weiteren in der Hand halte. „Jap. Ich dachte ich bringe dir einen mit.", erwidere ich und schlürfe kurz an meinem. „Du hattest neulich einen schwarzen bestellt, ich hab dir auch einen geholt, ich hoffe das ist okay." „Mehr als nur okay.", sie lacht leicht und nimmt dankend einen Schluck.

„Ich hab schonmal die Dokumente etwas sortiert.", meint sie dann, als sie den Pappbecher wieder abgestellt hat. „Danke.", freue ich mich und hole schnell ein paar passende Ordner. „Geht das Outfit eigentlich ?", möchte ich wissen und drehe mich kurz im Kreis. Die Rothaarige mustert mich, dann nickt sie. „Steht dir gut.", meint sie etwas leiser und beginnt einige Papiere abzuheften. Überrascht sehe ich sie an. „Danke.", ein leichtes Lächeln legt sich auf meine Lippen.

„Kein Ding.", murmelt sie und steht auf um ein paar Ordner von ganz oben zu holen. Schnell stelle ich mich neben sie um diese anzunehmen. Mein Blick streift über ihren Körper. Sie trägt eine kurzärmlige, weinrote Bluse mit kleinen Rüschen am Kragen und etwas Ausschnitt, zudem fällt ein schwarzer Lederrock von ihrer Talje locker bis zu der Mitte ihrer Oberschenkel. Das Outfit sieht an ihr sowohl schick, als auch sehr locker aus. Eine Mischung, die vermutlich nur sie tragen könnte.

„Scarlett.", murrt sie und hält mir einen Ordner vor die Nase. „Oh, entschuldige.", schnell nehme ich ihn ihr ab. „Wo bist du nur in deinen Gedanken ?", fragt sie etwas genervt. „Genau hier.", erwidere ich schnell und nehme auch den zweiten entgegen. Drauf sagt sie nichts mehr.

Gemeinsam laufen wir wieder zu dem Tisch rüber und beginnen weiter abzuheften. „Wann wird Miss Potts da sein ?", will ich wissen. Natasha schaut zur Uhr hinüber. „Gleich, wir sollten uns beeilen. Die Ordner können wir auch zurückstellen, wenn wir wieder da sind.", ich nicke und im Schnelldurchlauf sortieren wir alles ein.

Dann schnappe ich mir meine Tasche und gemeinsam laufen wir aus dem Büro. vor Peppers Zimmer bleiben wir stehen und sie klopft an. Happy macht uns die Tür auf. „Ah Pepper, sie sind da, wir können los.", ruft er nach hinten. „Ich komme schon, Happy, hol schonmal den Wagen.", höre ich die Stimme meiner Chefin rufen. Da kommt sie auch schon zu uns gestöckelt, Happy ist bereits verschwunden. „Es ist toll, dass ihr heute schon mit könnt, die letzte Woche war die Hölle.", verkündet sie. Natasha nickt und nimmt den Ordner entgegen, den Pepper mit sich rumschleppt, mir hält sie das Klemmbrett hin.

Kurz durchblättere ich die Seiten, während wir Pepper folgen. Ein paar Verträge, eine Terminliste, ein Zeitplan, Seiten für Notizen, sonstige Dokumente, ich klappe die Seiten wieder zu und stelle mich zu den beiden in den Aufzug. „Haben Sie sich hier schon gut eingelebt, Miss Tones ?", schnell nicke ich. „Ja, Natasha hilft mir sehr.", erstaunt sieht Miss Potts nun zu der Rothaarigen, die rollt nur mit den Augen. Ich grinse leicht. „Na dann hoffe ich, sie sind gut vorbereitet für heute." In Gedanken hoffe ich dasselbe.

Vor dem Tower steht schon ein schwarzes Auto bereit und Happy sitzt hinter dem Steuer. Natasha bedeutet mir, dass ich auf der anderen Seite hinter Happy einsteigen solle. Schnell sitzen wir alle im Auto. „Also wir werden heute ein paar Verträge für das kommende Jahr unterschreiben. Im Klemmbrett sind die entsprechenden Verträge, im Ordner alles über den Vertragspartner, sie sind wichtige Lieferanten für unsere kommenden Projekte, dementsprechend müssen wir einige Termine machen um neue Produkte und Kooperationen zu besprechen.", informiert Pepper uns.

Ich lausche konzentriert ihren Anweisungen, während Natasha neben mir eher abwesend wirkt. Nach einer Zwanzigminütigen Fahrt durch New York bei der wir erstaunlich wenige rote Ampeln hatten, lässt Happy uns bei einer Firma raus, er selbst sucht nach einem Parkplatz und kommt dann nach.

Am Eingang müssen wir uns ausweisen und werden dann von einem Kerl im Anzug nach oben gebracht. „Vergiss nicht, freundlich sein, Lächeln, viele Hände schütteln und immer so aussehen als hättest du nen Plan.", wispert Natasha mir nochmal zu. Ich atme kurz tief durch, nicke und dann steigen wir schon aus dem Aufzug. Am Ende vom Gang betreten wir einen großen Raum, einige Menschen haben sich dort schon versammelt, alle sehen wirklich wichtig aus.

Natasha bedeutet mir mit ihren grünen Augen es ihr gleich zu tun und gemeinsam wenden wir uns an die Assistentinnen von dem Vertragspartner. Mehrfach sage ich meinen Namen, schüttele verschiedene Hände und lächele freundlich, wie Natasha es mir gesagt hat.

Mit den anderen Assistentinnen vergleichen wir kommende Termine während Miss Potts mit den Vertragspartnern diskutiert. Irgendwann kommt Happy dazu. Während Natasha und ich uns ein paar neue Termine eintragen, beginnt Pepper schon ein paar Dokumente zu lesen. „Miss Tones.", bittet sie mich heran. Sofort eilen Natasha und ich zu ihr hinüber und ich suche die passenden Verträge raus. Gemeinsam setzen wir uns mit an den Tisch und gehen die einzelnen Absätze durch.

„Auf gute Zusammenarbeit.", freut der Mann am anderen Ende vom Tisch sich, während Pepper die ersten Seiten unterschreibt und sie ihm stück für Stück zuschiebt, dass auch er seine Unterschrift darunter setzen kann. Zustimmend nickt meine Chefin. Natasha und ich sortieren die einzelnen Blätter welche ihnen gehören und welche uns. Organisiert heften wir sie in den Ordner.

So geht das noch eine ganze weile, danach werden Lieferzeiten besprochen, eifrig schreibe ich mit, Natasha steht neben mir um mich zu unterstützen. Gegen Ende tauschen wir uns nochmal mit den anderen Assistentinnen aus, danach werden wieder viele Hände geschüttelt und Worte zur Verabschiedung gemurmelt. Mit einem erleichterten Ausatmen verlassen wir den Raum und Natasha stupst mich leicht an. „Garnicht schlecht, Scarlett.", lobt sie. „Danke.", ich lache verlegen.

Erst im Auto bemerke ich, dass volle zwei Stunden vergangen sind. Auch mein Magen meldet sich, dass er ein Mittagessen gebrauchen könnte. „Wir treffen Tony in einer Sushi Bar, ist das okay für euch ?", wollte Miss Potts in die Runde wissen. Wir drei bejahten. Ich aß selten Sushi, fand es aber nicht gerade schlecht. Auch Natasha schien nichts dagegen einzuwenden zu haben.

„Okay Leute, ich bezahle.", verkündete der Milliardär, als er uns an dem Tisch begrüßte. „Dankeschön.", ich strahlte ihn an. Auch Natasha nickte ihm kurz dankend zu. „Miss Tones, können sie die Verträge nochmal raussuchen ? Ich würde sie gerne nochmal durchlesen.", wollte meine Chefin wissen.

Sofort als wir auf unseren Plätzen saßen nahm ich Natasha den Ordner ab und begann ihn durchzublättern. „Ach Pepps komm schon.", schmollte Tony. „Erstens habt ihr Mittagspause und zweitens, nenn sie doch Scarlett. Wir duzen uns hier alle.", freundlich blinzelte er seine Freundin an. Dieses sah kurz kritisch zwischen Tony und mir hin und her, dann nickte sie ergeben. "Hast du was dagegen ?", wollte Tony nun an mich gewandt wissen. Ich schüttelte den Kopf. „Super.", freute Tony sich und klatschte in die Hände. Mit einem sanften Lächeln nahm Natasha mir den Ordner aus der Hand und legte ihn neben sich auf die Bank. Wir saßen Tony und Pepper gegenüber, Happy saß vor Kopf.

Nachdem wir die Speisekarte durchgelesen hatten und mir Natasha netterweise einige Gerichte erklärt hatte, haben wir unsere Bestellungen auf. „Morgen habt ihr frei, damit ihr für unsere Reise nach Neuseeland alles zusammensuchen könnt. Heute Abend solltet ihr noch die entsprechenden Ordner verpacken und Happy mitgeben, damit er sie morgen mit zum Flughafen bringt.", empfahl Pepper. Natasha und ich nicken. „Und wenn wir die Termine alle schnell abarbeiten, können wir sogar einen Tag blau machen !", freute Tony sich. „Das klingt toll.", freue ich mich und sah kurz zu Natasha rüber. Auch sie hatte ihren Mund zu einem leichten Lächeln verzogen.

Das restliche Essen verlief nicht wirklich spektakulär. Wir aßen, wir tranken, wir lachten und unterhielten uns sowohl über privates, als auch berufliches, die Stimmung war ziemlich gut und ich muss sagen, dass mir die allgemeine Arbeitsatmosphäre hier sehr gut gefiel. Dieser Job war schon jetzt hundert mal besser als mein Alter und besonders heute war der Kontakt zu Natasha besser den je. Vielleicht hatte sie endlich mal einen guten Tag.

Wie Pepper es uns aufgetragen hatte, packten wir Abends noch die wichtigsten Unterlagen zusammen und gaben sie an Happy weiter, der sie ins Auto verfrachtete. Danach trennten sich unsere Wege. Ich packte daheim mit James schonmal das Wichtigste zusammen und schrieb eine Liste. Er freute sich, dass er die Wohnung für ein paar Tage für sich hatte, dann gingen wir schlafen. 

Say You Like Me [Black Widow x OC]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt