Auch der Sonntag verlief nahezu traumhaft. Als würde alles passen. Eine perfekte Utopie. Eine Seifenblase in der ich mich befand, bis sie am Montag zerplatzte. Mal wieder hatte Natasha mich zum Joggen bringen wollen, doch die Ausrede, dass mein Muskelkater vom Vortag dabei war mich umzubringen, hatte sie umgestimmt. Daher hatte ich etwas länger geschlafen und war wach geworden, als sie unter der Dusche stand.
Es war später Vormittag, sie hatte Brötchen geholt und bereits ihr Workout durchgezogen, weshalb wir nach einem gemeinsamen Frühstück mit einer Tasse Tee auf dem Sofa landeten und eine der Spielekonsolen von James austesteten. Wie ein fanatischer Profi schlug die Rothaarige mich bei jedem einzelnen Spielmodi den wir austesteten, doch selbst das andauernde verlieren machte Spaß.Es tat gut sie so komplett aufgetaut zu sehen. Wie ausgewechselt schoben wir uns gegenseitig mit den Ellenbogen über die Couch um den anderen während dem Spielen zu behindern, was allerdings meist so endete, dass einer einfach auf dem anderen liegen blieb, wir ein paar Blicke austauschten und in der Position verweilten bis es wieder ernst wurde.
Wenn ich meine Selbstreflexion richtig machte, dann würde ich glatt behaupten wir benahmen uns wie ein Teenager-Pärchen und so langsam wärmte diese Vorstellung mein Herz, klammheimlich hatte sich die Russin an mich ran geschlichen, mein Herz festgehalten, bis ich selbst das Gefühl bekam nicht mehr ohne diese Nähe zu können. Dafür tat sie mir zu gut. Die gesamten Tage in denen sie in der Wohnung war, war ich glücklicher, ich lachte mehr. Nicht, dass ich selten glücklich war, doch sie machte es besser. Sie verbesserte einen Zustand der ohnehin schon perfekt war. Mit James zu wohnen war alles was ich vorerst in meinem Leben bräuchte und doch tat es gut Natasha um sich zu haben.
Am Abend hatten wir endlich die angebrochene Flasche Wein geleert, die James und ich schon ewig vor uns her schoben, doch da wir am kommenden Tag beide arbeiten mussten hatten wir es unterlassen noch eine weitere anzufangen.
Mal wieder enden wir in meinem Bett mit ein paar unvergesslichen Küssen die mich wie eine Welle der Emotionen überrollen.
Jetzt ist Montag. Gottverdammter Montag. Im Klartext bedeutet das, dass Natasha ab heute wieder bei sich daheim schlafen wird. James soll zwar erst morgen kommen, aber da wir uns gegenseitig mehr den Schlaf rauben entscheiden wir, dass es das beste ist sowas nur an Wochenenden zu machen.
Ich leihe der Russin einen Stapel Klamotten für den Tag, die ihren Style treffen und ordentlich genug aussehen für einen Arbeitstag als Peppers Assistentin. Gemeinsam laufen wir wieder zum Tower und begegnen auch direkt in der Eingangshalle Tony, der kurz verwirrt eine Augenbraue hebt, da wir mal wieder zeitgleich auf der Matte stehen und doch schafft der sonst so vorlaute Millionär es seine Klappe zu halten und begrüßt uns mit einem breiten Strahlen im Gesicht.
„Scarlett! Romanoff! Ihr seht toll aus.", kurz runzelt er die Stirn. „Teilt ihr euch seit neustem einen Kleiderschrank?", Tony legt den Kopf schief. „Ich könnte schwören das schonmal an Scarlett gesehen zu haben.", erklärt er seine Frage und deutet auf das Oberteil der Agentin. Ich öffne bereits den Mund um mir eine Ausrede zusammen zu reimen, doch Natasha ist auf sowas wohl immer vorbereitet. „Du solltest mal deine Augen untersuchen lassen, Stark.", empfiehlt sie schnippisch. Zustimmend nicke ich, atme aber innerlich aus. Tatsächlich überraschte mich die Aufmerksamkeit, die Tony an den Tag legte. Nur den wenigsten würde auffallen, dass ich die Bluse wirklich schon einmal getragen hatte.Zu dritt stiegen wir jetzt also in den Aufzug, Tony betätigte die richtigen Knöpfe und sofort wurden wir nach oben transportiert. Auf meinem Arbeitshandy checke ich bereits den Tagesplan. Bisher steht nur Arbeit im Büro an, was bedeutet, dass ich den ganzen Tag allein mit Natasha sein werde. Kurz lehnt sie sich zu mir rüber und schaut ebenfalls auf den Plan, ehe sie mir ein minimales, bedeutsames Schmunzeln schenkt und den Blick wieder geradeaus richtet.
„Guten Morgen Happy.", begrüße ich den Sicherheitschef, der uns auf dem Flur begegnet. Auch er nickt zur Begrüßung in unsere Richtung. „Pepper kommt gleich noch bei euch vorbei.", informiert er uns, ehe er den Gang entlang deutet in die Richtung in die er will. „Ich muss weiter.", setzt er direkt hintendran und eilt vorbei. Tony hebt eine Augenbraue, richtet kurz das graue Glenchek Jackett das er trägt und nickt. „Immer auf dem Sprung der Mann.", spricht er das offensichtliche aus und öffnet uns die Tür zu unserem Büro. „Sehen wir uns zum Mittagessen?", möchte er interessiert wissen während Natasha und ich bereits beginnen unsere Jacken aufzuhängen und die Taschen an ihre Plätze zu stellen.
„Ich bezahle auch.", damit zückt der das Portmonee aus der Hosentasche und wedelt kurz damit durch die Luft. „Na dann erst recht!", ruhe ich enthusiastisch. Er lacht und schüttelt kurz den Kopf, ehe er aus dem Türrahmen verschwindet.
„Okay fangen wir an?", möchte ich von Natasha wissen, die kurz durch die Unterlagen blättert, die zum Sortieren auf dem Tisch liegen. Aus ihren grünen Augen heraus schaut sie auf und nickt leicht. Damit reicht sie mir die Hälfte des Stapels und beginnt die losen, aber zusammengehörenden Blätter zu überfliegen und zu tackern, als auch zu lochen. Um ebenfalls meiner Arbeit nachzugehen tue ich es ihr gleich.
Vorerst schweigen wir bei der Arbeit, bis es anklopft und Pepper mit einem freundlichen Lächeln auf den Lippen den Kopf durch die Tür streckt. „Morgen!", begrüßt sie uns und betritt den Raum. „Heute kam bereits ein Anruf rein. Happy hat sich darum gekümmert. Wir müssen für die nächste Woche nach Sydney, für ein paar Verträge und Betriebsbesuche. Könnt ihr euch darum kümmern?", damit reicht sie uns ein handschriftlich beschriebenes Blatt Papier wo die nötigen Informationen notiert sind.
„Gerne!", enthusiastisch sehe ich Natasha an und überfliege kurz die Daten. Mal wieder ein Ausflug mit den üblichen verdächtigen, dabei sind wir erst seit kurzem wieder zurück. Aber vermutlich werden die nächsten Jahre geprägt sein von solchen Reisen. Da Pepper gerne sieht mit wem sie zusammenarbeitet und jeden ihrer Vertragspartner von Angesicht zu Angesicht kennenlernen will wird das dauerhafte Reisen wohl kaum zu verhindern sein.
„Ich bin dann mal wieder in meinem Büro noch ein paar Anrufe machen. Ihr bekommt gleich noch eine Mail mit ein paar Dingen die heute erledigt werden müssen.", bestimmt sie und sieht sich kurz um als wolle sie sichergehen, dass sie nichts vergessen hat , ehe sie mit wirbelndem Zopf aus dem Raum stürmt.
„Also Sydney...", beginne ich und suche bereits auf dem PC der auf meiner Schreibtischseite steht nach ein einem Hotel. Darauf folgt ein Gespräch von Natasha und mir das sich rund um den Zeitplan dreht und wie wir am besten die Zimmer legen, welches Hotel die beste Lage und beste Bewertung hat und wir mailen Tony die Informationen, da er den Spaß ja bezahlen muss. Als wir das Okay des Genies erhalten, buchen wir und legen einen Plan fest wann wir wohin müssen, suchen die Fahrtrouten raus, Autos zum leasen und ordnen einen Check von Tonys Jet an, damit alles vorbereitet ist, wenn wir nächsten Montag fliegen.
Im allgemeinen klappt alles super. Wir verstehen uns gut und die Stimmung wirkt schon fast so als wären wir Freunde. Auch wenn die kleinen Blicke während dem Mittagessen dann doch etwas anderes vermuten lassen. Trotz allem genieße ich den Tag und sehe Natasha kurz etwas enttäuscht hinterher, als sie am Tagesende in ihre übliche Richtung verschwindet. Doch lange Trübsal blasen ist nicht wirklich eine Option, sodass ich Abends mit einem kleinen Nudelauflauf auf der Couch sitze und mit James über Skype am telefonieren bin. Was genau am Wochenende in der Wohnung vorgefallen ist verschweige ich vorerst, das hebe ich mir auf, damit ich es ihm erzählen kann, wenn er wieder da ist.
Das einzige was mich stört, ist das leere Bett in das ich mich um kurz vor Null fallen lasse und die fehlende Körperwärme Natashas an meiner Seite.
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Say You Like Me [Black Widow x OC]
أدب الهواةNachdem sich die neue Assistentin von erst Tony und dann Pepper, Natalie Rushman, als Natasha Romanoff, SHIELD Agentin, herausstellte, brauchte Pepper dringend eine neue Assistentin. Sie suchte sich unter den Top Bewerbern die Beste aus, Scarlett To...