66.

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Auch in den nächsten Zaubertrankstunden behielt Slughorn Elly im Auge. Es schien, als würde er irgendwas von ihr erwarten. Vielleicht eine besondere ungewöhnliche Tat.

Aber Elly versuchte sich zu konzentrieren. Sie versuchte es wirklich, aber gelingen wollte es ihr nicht. Sie wusste nun, dass Slughorn Voldemort unterrichtet hatte ... warum sollte er sonst seinen Namen kennen? Außerdem kannte er Remus, was auch heißen musste, dass er ihre Mutter unterrichtet haben musste. Diese war nämlich nur ein Jahr jünger.

Also beschloss Elly, dass sie sich mal ausführlich mit dem alten Professor unterhalten musste.


Es war Samstagabend. Die meisten Schüler saßen im Gemeinschaftsraum und spielten Karten miteinander oder machten ihre Hausaufgaben. Elly jedoch schrieb einen Brief:

Lieber Dad,

wie geht es dir? Ist dir langweilig? Du könntest mein Zimmer aufräumen, wenn du nichts zu tun hast ...

Die erste Schulwoche ist nun um. Es ging ziemlich schnell, da ich nicht mehr so viele Fächer habe. Dennoch hab ich viel zu tun. Es ist unglaublig wie viele Hausaufgaben man bekommen kann. Onkel Severus ist jetzt mein Lehrer für Verteidigung gegen die dunklen Künste. Wusstest du das? Mir hat er nichts gesagt, aber dass ist mal wieder typisch. Ich bekomme es immer erst zu spät mit, wenn Familienmitglieder meine Lehrer werden.

Wir haben aber jetzt auch einen neuen Zaubertränkelehrer. Er heißt Horace Slughorn und ist ziemlich alt. Er kennt dich. Er hat richtig von dir geschwärmt. Allerdings schien er auch den anderen Typen zu kennen. Tom Riddle. Es wird wohl Zeit, dass ich meinen Nachnamen ändere.

Jedenfalls werde ich ihn heute Abend noch ausfragen. Da kannst du sagen, was du willst, denn wenn dieser Brief bei dir ankommt ist es schon längst zu spät.

Wie läuft es auf der Arbeit? Hoffentlich wirst du bald befördert. Ich habe keine Lust darauf, dass du in den Ferien dauernd arbeitest.

Ich muss jetzt schluss machen. Neville gibt mir gleich noch Nachhilfe in Kräuterkunde. Vielleicht schaffe ich es heute doch nicht mehr mit Slughorn zu sprechen ... morgen aber bestimmt.

Ich hab dich lieb und bis Bald,

deine Tochter, die kein Zeitmanagment hat

Sie setzte die Feder ab und sah zu Neville auf, der sich begeistert neben ihr hingesetzt hat. "Bereit?", fragte er. Elly grinste. "Auf jeden. Erzähl mir alles, was du über Pflanzen weißt."

Das tat er. Neville holte ein Buch hervor und blätterte darin. "In der letzten Stunde haben wir die Flitterblume behandelt, erinnerst du dich?"

Und wie Elly sich daran erinnern konnte. Ihre Flitterblume hat sie mit ihren gummiartigen Stängeln ziemlich fest gekniffen. Sie hat noch immer einen blauen Fleck auf ihrem Zeigefinger. "Die verfolgt mich in meinen Ablträumen."

Neville lächelte leicht und bückte sich kurz. Als er wieder oben war, hielt er einen Topf mit einer grünen Pflanze hoch, die Elly sehr bekannt vorkam. "Würgende Wasserspeier!", quiekte sie und sprang auf ihren Stuhl hoch. "Was zum-? Wo hast du die denn her?"

Neville betrachtete die Flitterblume liebevoll. "Diese Schönheit? Professor Sprout hat sie mir überlassen.", er stellte sie auf den Tisch und Elly schob sie von sich weg. "Und was machen wir jetzt?"

"Du sagst mir jetzt, ob mir Professor Sprout nicht vielleicht doch eine Teufelsschlinge geben hat."

Elly sah ihn unglaubwürdig an. "Das hätte passieren können?", Neville zuckte mit den Schultern. "Man weiß nie.", er lehnte sich zurück. "Jetzt verzaubere mich mit deinem Wissen."

Elly Riddle - das Mädchen, das lachteWo Geschichten leben. Entdecke jetzt