59.

1.5K 98 13
                                    

Als Elly eine Woche später aus dem Hogwarts-Express ausstieg und ihren schweren Koffer auf den Bahnsteig hievte, wurde sie bereits erwartet.

"Prinzessin!", sofort ließ Elly den Koffer fallen und drehte sich um: Dort standen Fred und George. Ihr Ritter und ihr bester Freund.

"Fred! George!", schrie sie und rannte in die Arme ihres Freundes. Fred hob sie hoch und schwang sie durch die Luft. "Ich habe dich so sehr vermisst, Prinzessin.", er ließ sie wieder runter und küsste sie. "Ich liebe dich.", flüsterte er in den Kuss hinein und Elly musste grinsen.

"Wird dein bester Freund nicht begrüßt?", mischte sich George ungeduldig ein.

"Entschuldige, Georgie.", Elly löste sich von Fred und umarmte ihn. "Ich habe dich auch vermisst."

"Jaja.", aber er drückte sie an sich. 

"Elly! Du kannst nicht immer deine Sachen herumliegen lassen. Wir sind hier nicht zu Hause.", Remus war zu ihrem Koffer gegangen und brachte ihn aus dem Weg. "Willst du deinen alten armen Vater nicht umarmen?", fragte er dann mitleidig und streckte die Arme aus. "Aber natürlich.", sie umarmte auch ihn. "Geht es dir besser?", fragte er und begutachtete ihre neue Narbe, die Bellatrix ihr geschenkt hat. "Alles gut. Sie passt gut zu meinen anderen.", Remus strich ihr über den Kopf und verwuschelte ihr so ihre Haare.

"Hey!", beschwerte sich Elly grinsend. "Ruiniere nicht meine Frisur!"

"Welche Frisur?", Remus zwinkerte ihr zu. "Verabschiedest du dich bitte von deinen Freunden? Wir müssen noch das Abendessen vorbereiten. Wir haben heute Abend einen Gast."

"Wen?", fragte Elly sofort neugierig. "Mich!", Tonks sprang hinter Remus' Rücken hervor. "Remus war der Meinung, dass er besser kochen kann als ich. Ich will mich da mal überzeugen lassen."

"Habt ihr gewettet? Wenn ja, dann hast du sofort gewonnen, Tonks. Mein Dad ist ein schrecklicher Koch.", Elly erinnerte sich an die vielen erfolglosen Versuche von Remus etwas essbares zu servieren. "So schlimm bin ich nun auch wieder nicht.", Remus lachte, was Ellys Herz mit Wärme füllte. Sie hatte Angst gehabt, dass Remus in eine tiefe Trauer verfallen könnte, da er nun seinen besten Freund verloren hatte. Wahrscheinlich wird diese Trauer noch Oberhand gewinnen, denn es muss ziemlich schlimm sein jemanden zu verlieren, der praktisch ein Teil von einem war. Elly konnte sich den Schmerz, den sie spüren würde, wenn sie Fred oder George verlieren würde, nicht mal ansatzweise vorstellen.

Plötzlich umfassten zwei Hände ihre Taille. "Du kommst uns in unserem Laden besuchen, oder?", fragte Fred, während er sein Kinn auf ihrem Kopf absetzte. Elly drehte ihren Kopf so, dass sie ihn ansehen konnte: Seine warmen braunen Augen, die aber auch so ein gefährliches Glitzern haben. Seine roten Haare, die ihm in die Stirn fallen. Sein, mit Sommersprossen übersprühtes, Gesicht und sein Mund, der sie schief anlächelte. "Natürlich komme ich. Ich wäre doch eine schlechte Freundin - ach, was. Ich wäre eine miserable Freundin, wenn ich euch nicht besuchen würde."

"Du bist aber eine wundervolle Freundin, weshalb du kommst.", er küsste ihre Nasenspitze. "Remus wirkt ungeduldig. Ich denke an und liebe dich, Elly.", die Tatsache, dass er ihren richtigen Namen sagte und nicht ihren Spitznamen benutzte, machte den Satz nur schöner. "Ich liebe und denke an dich auch, Fred."

Er drückte ihre Hand und ging dann zu seiner Familie, während Elly zu Remus und Tonks lief, die bereit zum Apparieren dastanden. "Das kann man ja gar nicht mehr mit ansehen.", er streckte seine Hand aus. "Ich weiß, dass du das Apparieren nicht magst, aber wir sind dann schneller zu Hause. Okay?"

Elly nickte. "Ist okay.", sie ergriff seine Hand und sofort wurde alles schnell herumgewirbelt und sie spürte Druck gegen ihren Bauch. Sie presste ihre Augenlider zusammen und öffnete sie erst, als sie wieder festen Boden unter ihren Füßen fühlte.

Elly Riddle - das Mädchen, das lachteWo Geschichten leben. Entdecke jetzt