67.

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Der Wind wehte um Ellys Ohren. Es war ein kalter Oktobermorgen. Hagrid wartete bereits auf sie vor seiner Hütte. "Es ist immer wieder eine Freude dich zu sehen, Elly!", rief er ihr als Begrüßung zu.

"Ich muss ja kommen, sonst würde ich den Unterricht schwänzen.", erwiderte sie. "Was machen wir heute?"

Hagrid lächelte durch seine Bart und bat sie in seine Behausung. "Erstmal trinken wir einen Tee. Der Wind ist wirklich ungemütlich heute."

Erleichtert folgte Elly ihm und setzte sich gleich auf einen viel zu großen Stuhl. Hagrid stellte eine Teekanne auf das Kaminfeuer und durchstöberte dann noch in einer Schublade. "Du isst doch gerne Süßigkeiten, nicht wahr?", fragte er aus dem Nichts.

"Ja, ich meine, wer tut das nicht?"

"Sehr schön. Fang!", er warf ihr ein Bonbon zu, während sein Saurüde Fang zu bellen anfing. "Doch nicht du, du dummer Hund.", Hagrid streichelte ihn, während er Elly beobachtete.

"Das sind Zischende Wissbies.", sagte Elly, nachdem sie die Verpackung gelesen hatte. "Warum gibst du mir Zischende Wissbies, Hagrid?"

"Denk mal nach.", Hagrid ließ sie zappeln. "Du weißt so viel über magische Kreaturen und wie sie oft noch genutzt werden. Das Bonbon ist ein Hinweis auf das Tier, mit dem wir uns heute befassen."

Elly betrachtete das Bonbon mit einem schiefen Kopf. Natürlich kannte sie die roten Süßigkeiten, die im Mund summten und nach Schokolade und Früchten schmeckten, aber was hatte das mit einem magischem Geschöpf zu tun?

"Es wird auch als Zaubertrankzutat benutzt, jedenfalls ein Teil.", half Hagrid weiter. Elly zuckte ahnungslos mit den Schultern. "Ich habe keine Ahnung."

"Remus hat mir mal erzählt, dass du davon gestochen wurdest."

"Oh, ein Billywig!", jetzt hatte Elly verstanden. "Die Stacheln werden als Zaubertrankzutat und in den Zischenden Wissbies verwendet, nicht wahr?"

Hagrid nickte und holte einen Käfig hinter der Tür hervor. Darin saß eine eineinhalb Zentimeter Große saphirblaue Kreatur, deren Flügel, die auf dem Kopf wachsen, schnell rotierten.

Hagrid stellte den Käfig auf dem Tisch und holte die Teekanne. "Was kannst du mir bereits über den Billywig hier erzählen?", fragte er, während er Tee in die Tassen goß.

"Er kommt aus Australien und ist der ZM-Klassifikation XXX zugeordnet. Das bedeutet, dass er von fähigen Zauberern zwar gebändigt werden kann, man aber nicht empfehle sich einen Billywig als Haustier zu halten."

Hagrid klatschte in die Hände. "Sehr gut. Zehn Punkte für Gryffindor.", er nahm einen Schluck Tee. "Noch was?"

"Der Billywig fliegt so schnell, dass kaum ein Muggel ihn je zu Gesicht bekommen hat. Wenn er sich bedroht fühlt, sticht er mit seinem Stachel zu. Die Nebenwirkungen von dem Stich sind Schwindelgefühle und man kann sogar schweben. Sollte sich der Stich aber entzünden, in dem beispielsweise der Stachel stecken bleibt, dann fängt der Einstich an anzuschwellen und es tut sehr weh. In solchen Fällen sollte man schleunigst ins St. Mungo.", Elly erinnerte sich zwar kaum daran, wie sie gestochen wurde, aber von Remus wusste sie, dass es tatsächlich so bei ihr abgelaufen war.

"Wieder alles korrekt. Nochmal zehn Punkte für Gryffindor.", sagte Hagrid stolz. "Eigentlich haben wir so schon alles erledigt, was ich heute geplant hatte. Du arbeitest zu schnell vor, Elly. Ich komme da mit der Planung nicht hinterher.", fügte er noch zwinkernd hinzu.

"Dagegen kann ich jetzt aber nichts mehr machen.", verteidigte sich Elly und trank etwas. "Ich habe schon vor Jahren angefangen magische Geschöpfe zu studieren."

Elly Riddle - das Mädchen, das lachteWo Geschichten leben. Entdecke jetzt