62.

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"Über was habt ihr eigentlich geredet?", fragte Elly nebenbei, während des Frühstücks. Severus blickte von seinem Buch auf. "Wer?"

"Narzissa Malfoy und die Verrückte."

Severus lachte leise. "Du meinst, Bellatrix? Obwohl, dieser Spitzname passt zu ihr."

"Das war kein Spitzname. Freunde geben sich Spitznamen-"

"So, wie dieser Weasley dich 'Prinzessin' nennt?", fragte Severus mit hochgezogener Augenbraue. Elly seufzte. "Severus, ich bin seit fast zwei Jahren schon mit Fred zusammen. Du musst es langsam akzeptieren."

"Ich habe es schon mal gesagt und ich sage es nochmal: Ich finde, dass Weasley nicht gut genug für dich ist. Draco dagegen-"

"Nein.", sagte Elly prompt. "Du kannst froh sein, dass ich mit ihm einigermaßen befreundet bin - auch wenn das mittlerweile eher fragwürdig ist.", Severus nahm einen Schluck seines Tees. "Vielleicht solltest du es dir aber nochmal überlegen. Dieses Schuljahr wird sehr anstrengend für ihn. Er braucht einen guten Freund."

"Hat das was damit zu tun, was ihr letztend besprochend habt?", Elly blieb hartnäckig. Ihr Onkel seufzte. "Hast du deine Tasche schon gepackt? Lupin kommt dich heute abholen.", wechselte er das Thema.

"Du hast mir meine Frage nicht beantwortet."

"Du auch nicht.", erwiderte Severus und las wieder sein Buch.

"Touché.", Elly wandte sich ihrer Schüssel Haferbrei zu. In ihrem Kopf ratterte es. Sie wollte - nein, sie musste rausfinden, was mit Draco los war, aber ihr Onkel würde es nicht verraten. Sie wusste nur zwei Dinge, die ihr aber nicht beim Lösen des Rätsels halfen:

Erstens: Lord Ich-besitze-keine-Nase hatte Draco die Aufgabe persönlich befohlen.

Zweitens: Die Aufgabe musste sehr schwer und bedrohlich sein, da Narzissa sonst nicht zu Severus gekommen wäre.

"Na gut.", gab Elly sich geschlagen. "Ich werde Draco einfach selbst fragen. Jetzt entschuldige mich, denn ich muss meine Tasche packen."

Sie stand auf und ging in ihr Zimmer, als ihr noch etwas einfiel, was mit der Aufgabe zu tun hatte:

Drittens: Wenn Draco versagte und Severus nicht eingriff, würde ihr Onkel sterben.

Elly schüttelte sich. Sie wollte nicht daran denken. Niemals.

Sie würde es soweit nicht kommen lassen. Was auch immer Dracos Aufgabe war, sie würde ihm helfen.


"Elly? Kommst du? Lupin ist da!", Severus rief sie. Schnell schmiss sie noch einen Rock in den Koffer und schloss ihn. "Komme!"

Sie schleppte den Koffer hinter sich her ins Wohnzimmer, bis Severus ihn ihr aus der Hand nahm. "Ich mach das schon.", sie nickte und sah zur Tür, wo Remus draußen wartete. "Elly.", er lächelte und breitete seine Arme aus. "Ich habe dich vermisst."

Sie umarmte ihn fest. "Ich dich auch, Dad."

Severus räusperte sich. "Hier.", er übergab Remus den Koffer, dann sah er zu Elly. "Die Woche war schön, Elly. Es war nicht so ruhig hier, wie sonst. Bis zum Schuljahresanfang, ja?"

Sie nickte. "Tschüss, Onkel Severus.", sie umarmte ihn. Er strich über ihren Kopf. "Und bitte denk an das, was ich gesagt habe."

"Ja, natürlich.", sie verabschiedete sich und ging mit Remus zusammen zu der Gasse, um zurück nach Hause zu apparieren.

"An was sollst du denken?", fragte Remus, kaum waren sie aus der Sichtweite des Hauses von Severus. "An Draco und dass er Freunde braucht. Richtige Freunde."

Elly Riddle - das Mädchen, das lachteWo Geschichten leben. Entdecke jetzt