57.

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Fragend sahen sie sich alle an, bis Luna die Stimme erhob: "Na ja, wir müssen eben fliegen, oder?", Elly sah sie stirnrunzelnd an.

"Okay", erwiderte Harry ärgerlich und wandte sich ihr zu: "Erstens tun 'wir' überhaupt nichts, falls du dich selbst dazuzählst, zweitens ist Ron der Einzige mit einem Besen, der nicht von einem Sicherheitstroll bewacht wird-"

"Ich hab einen Besen!", sagte Ginny.

"Und wir könnten in uns in das Büro von Madam Hooch schleichen und die Schulbesen nehmen. Die ist nämlich momentan unterwegs. Irgendwo in Hogsmeade, glaub ich.", fügte Elly hinzu. Die anderen sahen sie an: "Woher weißt du das?", fragte Hermine schließlich.

Elly zuckte mit den Schultern: "Ich habe jahrelang mit Fred und George Streiche ausgeheckt und da gehört es nun mal dazu, zu wissen, wo was gelagert wird und wo wann welcher Lehrer sein wird. Reine Beobachtung."

"Dann können wir ja alle einen Besen nehmen und-", fing Ginny an, aber Ron unterbrach sie zornig: "Schon, aber du kommst nicht mit."

Die beiden Geschwister fingen an zu streiten, und die anderen mischten sich auch noch ein, bis Neville das Wort ergriff: "Wir sollten auch mitkommen. Wir wollen helfen."

"Ach, das spielt jetzt auch keine Rolle mehr.", sagte Harry frustriert: "Denn wir wissen noch immer nicht, wie wir dort hinkommen sollen-"

"Ich dachte, das hätten wir schon geklärt.", sagte Luna: "Wir fliegen!", sie sah dabei in den Wald und plötzlich verstand Elly, was sie meinte: "Jaah!", rief sie: "Wir fliegen. Nichts einfacher als das."

Ron sah sie zornig an: "Sag mal, hast du jetzt auch den Verstand verloren, Elly? Ihr könnt vielleicht fliegen, aber wir können uns keine Flügel wachsen lassen oder so-"

"Ron.", sagte Elly eindringlich: "Halt doch einfach mal die Klappe und hör hin!", Ron schloss seinen Mund und sofort konnte man das Hufescharren und das Atmen der Thestrale hören.

Harry schellte herum und ging auf den Wald zu: "Ja!", wisperte er und begann Luft zu streicheln.

"Sind das die verrückten Pferdedinger?", sagte Ron unsicher.

"Ja."

"Und wie sollen sie uns nützen?"

"Ron, passt du eigentlich jemals im Unterricht auf?", fragte Elly genervt und tastete sich an eines heran. Es sah ein bisschen so aus, als würde sie schlafwandeln, da sie ihre Arme vor sich ausgestreckt hielt: "Hagrid meinte, dass sie einen super Orientierungssinn haben und ihren Gast überall hinbringen können."

"Wie viele sind es denn?", fragte Hermine vorsichtig.

"Nur zwei."

"Wir brauchen aber sieben.", meinte Luna und zählte, dann zeigte sie erst auf Harry und dann auf den Wald: "Guckt mal, es kommen noch mehr. Ihr riecht aber bestimmt sehr nach Blut."

Der Flug war atemberaubend. Elly hätte vor Freude schreien können, aber sie ließ es lieber bleiben, denn es wäre bestimmt nicht sehr gut, wenn alle Welt mitbekommen würde, dass sie gerade auf insgesamt sieben Thestralen, die Hagrid wahrscheinlich illegal in den Wäldern von Hogwarts aufgezogen hatte, in Richtung des Zaubereiministeriums fliegen.

Als sie im Ministerium standen, ging Harry voran. Er ging zielstriebig durch einen der vielen Gänge, als sich auf einmal eine Wand zu rotieren begann. Nachdem alles aufgehört hatte sich zu drehen, war es für Elly nicht mehr möglich zu sagen, wo sie hergekommen waren.

Sie gingen durch ein Abteil mit merkwürdigen perlweißen Gegenständen, die in Glasbecken mit sattgrüner Flüßigkeit lagen - Gehirne, meinte Hermine - und als nächstes kamen sie in einem großen Raum, der wie ein Amphitheater aufgebaut war, nur befand sich in seiner Mitte ein riesiger Bogen, dessen Mitte von einem verschlissenen schwarzen Vorhang verdeckt war.

Elly Riddle - das Mädchen, das lachteWo Geschichten leben. Entdecke jetzt