33.

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Als Elly wieder zu sich kam, lag sie in ihrem Bett im Zimmer. Einen Moment lang konnte sie sich nicht erinnern, was passiert war, doch als sie sich aufstützte und ihr ein stechender Schmerz im linken Arm empor zuckte, wusste sie wieder alles. Voldemort hatte sie in ein Raum sperren lassen, in dem sich Greyback befand, der sich zu einem Werwolf verwandelt hatte. Sie sah sich ihren Arm an und erschrak sich. Ihr Arm wurde verbunden, doch es sickerte bereits Blut heraus. Elly traute sich nicht, den Verband zu lösen. Sie wollte nicht sehen, was sich darunter befand. Sie wollte die Wahrheit nicht wahrhaben.

Da klopfte es. Die Tür ging langsam auf und ihr Onkel kam mit einem Tablett in den Händen herein. "Oh.", sagte er. "Du bist wach. Wie geht es dir?"

Elly zuckte mit den Schultern. "Geht so.", Severus setzte sich neben ihr hin und legte das Tablett vor ihren Füßen. "Hier.", sagte er und gab ihr einen Becher mit Wasser. "Trink, bitte.", sie nahm einen Schluck. Es fühlte sich gut an, wie das Wasser ihre Kehle entlang fließ.

"Wie lange habe ich geschlafen?", fragte sie, während Severus ein kleines Fläschen in die Hand nahm. "Einige Tage. Gib mir mal deinen Arm, bitte."

Elly sah ihn schockiert an. "Mehrere Tage?", fragte sie, während sie ihm ihr Arm gab. Severus nickte und wickelte den Verband langsam ab. "Ja, du warst ziemlich erschöpft. Genau genommen, hättest du fast sogar den Schulstart verschlafen."

"Echt?"

"Ja, morgen fährt der Hogwarts-Express los, weswegen ich dich heute zu Lupin bringen werde.", Elly fing an zu strahlen, doch sie verzog sofort wieder das Gesicht, als Severus begann, ihr die Flüssigkeit aus dem Fläschen, auf ihren Arm zu tropfen. "Ahh.", jammerte sie. "Das brennt total."

Severus strich ihr über den Kopf. "Ich weiß.", sagte er sanft. "Aber es muss sein. Es wird die Wunden verschließen, damit man nur noch feine Narben sehen kann.", er zögerte kurz, seufzte dann aber: "Ich muss mit dir darüber reden, was da passiert ist."

Elly wusste, worauf er hinaus wollte. "Ich weiß, Onkel. Ich weiß, was ich jetzt bin.", sagte sie leise. Ihr Onkel sah sie traurig an. "Es tut mir so Leid, Elly. Ich wünschte, ich hätte etwas tun können."

"Du hast was getan.", beruhigte sie ihn. "Du hast Greyback davon abgehalten mein Gesicht zu zerfleischen, wie er es mit den Steaks gemacht hat.", sie umarmte ihn fest. Severus strich ihr über den Kopf, stand dann aber auf. "Mach dich jetzt fertig. In einer halben Stunde geht es los.", er schloss die Tür hinter sich und ließ Elly alleine im Zimmer zurück.

Sie beobachte noch eine Weile, wie sich die Wunden auf ihren Arm zu feinen Linien verwandelten, dann stand sie auf. Sie ging zum Kleiderschrank und holte ihren Koffer hervor. Sie hatte ihre eigenen Klamotten die gesamte Zeit über im Koffer verschlossen, da sie nicht wollte, dass man sie ihr wegnahm. Sie holte eine Jeans und einen Pullover hervor. Es fühlte sich gut an, wieder ihre geliebten Sachen zu tragen.

Kaum hatte sie ihren Koffer zugemacht, klopfte es wieder. Sie dachte, es wäre Severus, weswegen sie: "Herein!", rief, doch nicht ihr Onkel steckte seinen Kopf ins Zimmer. Sondern Draco Malfoy. "Störe ich?", fragte er vorsichtig.

Elly schüttelte den Kopf und er kam rein. "Ich wollte auf Wiedersehen sagen.", meinte er leise. "Wir sehen uns doch Morgen wieder.", sagte Elly argwöhnisch. Draco seufzte. "Eigentlich wollte ich sagen, dass-", er stockte kurz. "dass ich dir helfen werde. Wenn du meine Hilfe brauchst.", fügte er noch schnell hinzu.

Elly musste lächeln. "Das ist nett von dir, Draco. Ich wusste, dass in dir ein freundliches Frettchen steckt.", Draco wurde rot, während Elly lachte.

"Wie auch immer.", grummelte er dann. "Bis morgen.", er schloss die Tür wieder hinter sich, doch kaum war er weg, da öffnete sie sich erneut. Dieses Mal war es tatsächlich Severus. "Bereit?", fragte er. Elly nickte und stand auf. "Ja."

Elly Riddle - das Mädchen, das lachteWo Geschichten leben. Entdecke jetzt