90.

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Der Bahnhof von Hogsmeade hatte sich auch verändert; er wirkte dunkler und unheimlicher als in all den Jahren zuvor. Es lag vermutlich an den vielen Todessern, die auch dort versammelt standen. Sie haben sich an jeder Ecke versammelt und hielten Pergamentrollen in den Händen, vermutlich um die Anwesenheiten zu überprüfen und Flüchtige ausfindig zu machen.

„Was soll das denn?", fragte Ginny, als sie nach draußen schaute. Sie waren gerade dabei ihre Umhänge überzuziehen und die restlichen Süßigkeiten zu verstauen. „Sie kontrollieren uns", sagte Elly finster. „und hier beginnt diese Kontrolle nur", fügte sie hinzu. „wer weiß, wie es drinnen aussieht."

„Es wird wieder wie zu Zeiten von Umbridges sein", meinte Neville kopfschüttelnd.

„Machen wir dann wieder DA-Treffen?", fragte Luna. Elly zuckte mit den Schultern. „Wer weiß ... wir müssen erst einmal sehen, wie dieses Schuljahr abläuft."

Sie gingen raus aus den Zug und waren nicht überrascht, als sie sich in verschiedene Reihen einordnen mussten. „Reinblute hier! Halbblüter dort! Und die wenigen Schlammblüter, die sich hierher getraut haben, nach dort hinten!", kurioserweise war die Schlange für Muggelstämmige nicht sehr lang.

„Dann müssen wir uns hier wohl trennen", sagte Elly und blickte zur Schlange für die Halbblute rüber. Da sie ein Werwolf war, musste sie sich dort einordnen.

„Wir sehen uns dann in der Großen Halle, ja?", rief Neville noch, als er sich mit Ginny zu seiner Reihe aufmachte.

„Na, komm Luna, stürzen wir uns ins Getümmel", sagte Elly und hakte sich bei ihr unter. Sie schlenderten zu ihrer Schlange rüber und reihten sich ein.
Die Überprüfung ging schnell von statten und ziemlich bald standen sie vorne. „Name", verlangte der Todesser vor ihnen.

„Luna Lovegood", antwortete Luna. Der Todesser überflog seine Liste und strich dann einen Namen durch. „Geh weiter. Nächster!"

Elly trat vor. „Name?"

„Elly Lupin", wieder überflog er die Liste. „Steht hier nicht."

Elly seufzte. „Elly Riddle", probierte sie es erneut. Der Todesser verdrehte die Augen und überflog die Liste erneut. „Ah", sagte er schließlich. „warum geht's nicht gleich so? Abmarsch!", Elly ging an ihm vorbei, drehte sich um, um sich zu vergewissern, dass er ihr den Rücken zu drehte und streckte ihm provokant den Mittelfinger entgegen.

Einige Sekunden später saß sie zusammen mit Luna und anderen Schülern in einer Kutsche und fuhr hoch zum Schloss. Keiner wirkte richtig glücklich, nicht einmal Luna, die energisch Schlickschlupfe von den Köpfen der anderen zu vertreiben versuchte. Es herrschte eine betrübte Stimmung, jeder wusste, dass das Schuljahr weder leicht noch spaßig wurde.

„Immerhin wird das Festessen super, oder?", versuchte Elly ein Gespräch anzufangen. Niemand antwortete. „Ob die Hauszeremonie dennoch abgehalten wird?", fragte sie sich laut. Sie wurde noch immer ignoriert.

„Ich glaube, dass niemand in Stimmung ist, um sich zu unterhalten", sagte Luna zu Elly.

„Ja, hör auf Loony Lovegood", stimmte einer der anderen Schüler ihr zu.

„Wie bitte?", fragte Elly. „Wie hast du sie gerade genannt?"

„Loony Lovegood", er betonte jede einzelne Silbe.

„Wag es ja nicht, sie noch einmal so zu nennen!"

„Und warum sollte ich damit aufhören? Es macht mir doch Spaß", erwiderte der Junge.

„Und weißt du, was mir besonders viel Spaß bereiten würden?", sagte Elly und stand langsam auf. „Dir eine reinzuhauen!", sie holte aus und traf voll auf seine Nase.

Elly Riddle - das Mädchen, das lachteWo Geschichten leben. Entdecke jetzt