41.

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Es war Montagmorgen und Elly war auf dem Weg zu Pflege magischer Geschöpfe, was nun endlich wieder bei Hagrid stattfinden würde. Natürlich mochte sie auch Professor Raue-Pritsche, aber sie war eben nicht Hagrid.

So rutschte sie also durch den Schnee zu Hagrids Hütte, wo er bereits auf sie wartete. "Wir arbeit'n heute dort drin!", rief er den Schülern gut gelaunt entgegen und zeigte auf den Verbotenen Wald hinter sich. "Bisschen geschützter! Jedenfalls sind sie lieber im Dunkeln."

"Was ist lieber im Dunkeln?", fragte Malfoy panisch. Elly genoss es, dass Malfoy in Panik war. Er hatte es auch verdient.

"Fertig?", fragte Hagrid vergnügt und blickte rundum in ihre Gesichter. "Also dann, ich hab mir für euer fünftes Schuljahr 'nen kleinen Waldspaziergang aufgespart. Dachte, wir könnten uns diese Geschöpfe in ihrem natürlichen Lebensraum ansehen. Nun passt mal auf, was wir heute betrachten, is' ziemlich selten, ich schätz mal, ich bin so ziemlich der Einzige in Britannien, der's geschafft hat, die zu dressieren.", Elly war aufgeregt. Sie liebte den Wald und war schon einige Male dort drinnen gewesen. Beispielsweise im letztem Schuljahr, als man dort die Drachen für die erste Aufgabe des Trimagischem Turnier versteckt hat.

Hagrid drehte sich um und marschierte geradewegs in den Wald hinein, nicht ohne vorher sich eine Kuhhälfte über die Schulter zu werfen. Sofort lief Elly ihm hinterher und versuchte ihn einzuholen. "Hagrid?", fragte sie ihn. "Was werden das für Geschöpfe sein?", Hagrid zwinkerte ihr zu. "Versuch dich mal in Geduld zu üben, Elly."

Elly seufzte. "Das kann ich nicht gut.", Hagrid lächelte nur, antwortete aber nicht mehr, also blieb Elly nichts anderes übrig, als ihm weiter hinterher zu laufen und aufzupassen, dass sie nicht über Wurzeln stolperte.

Etwa zehn Minuten später hielt Hagrid an einer Stelle an, an der die Bäume so dicht standen, dass nur noch Dämmerlicht herrschte  und überhaupt kein Schnee auf dem Boden lag. Ächzend legte Hagrid seine Kuhhäfte auf die Erde, trat zurück und drehte sich zu seinen Schülern um. "Näher ran, näher ran.", ermutigte Hagrid sie. "Also, der Fleischgeruch wird sie anlocken, aber ich ruf sie trotzdem, weil die gern wissen möchten, dass ich's bin.", er drehte sich um, schüttelte seinen struppigen Kopf, um die Haare aus dem Gesicht zu bekommen, und stieß  einen merkwürdigen, schrillen Schrei aus, der durch die dunklen Bäume hallte wie der Ruf eines Vogelungeheuers. Kein einziger Schüler lachte.

Elly starrte fasziniert in die Dunkelheit und platzte beinahe vor Neugier. Hagrid schrie noch ein, zwei Mal und hörte dann auf. Es schien, als würden die Geschöpfe bereits anwesend sein, doch Elly konnte nichts sehen. Sie sah sich um, und bemerkte, dass die meisten ihrer Mitschüler ebenfalls verdutze Gesichte auftaten. Da riss plötzlich etwas, von der halben Kuh, Fleisch ab. "Holla, da kommt noch eins!", verkündetete Hagrid stolz. "Also dann ... wer kann sie sehen?", Harry hob die Hand, sowie auch Neville.

"Verzeihung bitte", sagte Malfoy höhnisch. "aber was sollen wir sehen?", Hagrid deutete nur auf den Kuhkadaver, wo sich wieder ganze Fleischbrocken in Luft auflösten. Und da verstandt Elly endlich. Sie machte große Augen und wich einen Schritt zurück, wobei sie über eine große Wurzel stolperte und hinfiel. "Thestrale.", flüsterte sie.

Hagrid nickte stolz. "Jep, Thestrale. Hogwarts hat 'ne ganze Herde davon hier. Also, wer weiß-?"

"Aber die bringen ganz viel Unglück!", unterbrach ihn die entsetzte Parvati. "Den Leuten, die sie sehen, sollen alle möglichen schrecklichen Dinge zustoßen. Professor Trelawney hat mir mal erzählt-"

"Nein, nein, nein.", sagte Hagrid glucksend. " Das is' alles nur Aberglaube, nich wahr, die bringen kein Unglück, die sind total klug und nützlich! 'türlich, die hier haben nicht viel zu tun, ziehen hauptsächlich die Schulkutschen, außer Dumbledore will mal 'ne lange Reise machen und hat keine Lust zu apparier'n - und da sind noch 'n paar, seht mal -"

Elly Riddle - das Mädchen, das lachteWo Geschichten leben. Entdecke jetzt