15.

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"Zeit, aufzustehen, meine Liebe.", flüsterte Mrs Weasley und ging weiter, um Ginny zu wecken. Gähnend stemmte Elly sich auf und beobachtete müde den dunklen Himmel vom Fenster aus. "Elly, schlaf nicht wieder ein.", meinte Hermine. Elly grinste müde. "Ich doch nicht."

Sie lächelte und ging dann ins Bad. Seufzend begann Elly sich umzuziehen, als ihr einfiel,vdass sie ihren Rucksack noch packen musste. Fluchend sprang sie auf und warf einige Dinge hinein, von denen sie dachte, sie würde sie gebrauchen.

Als sie ihren Rucksack fertig gepackt hatte, ging sie zusammen mit Ginny und Hermine in die Küche, wo Mrs Weasley bereits das Frühstück hingestellt hatte und die Jungs aßen. Gähnend ließ Elly sich neben George fallen und griff nach einem Toast. "Warum müssen wir so früh aufstehen?", fragte Ginny, während sie sich die Augen rieb und an den Tisch setzte.

"Wir haben einen kleinen Fußmarsch vor uns.", sagte Mr Weasley. Harry blickte ungläubig von seiner Haferbreischüssel auf. "Fußmarsch? Wie bitte, gehen wir etwa zu Fuß zur Weltmeisterschaft?"

"Nein,nein, das ist zu weit weg.", sagte Mr Weasley lächelnd. "Wir müssen nur ein kurzes Stück zu Fuß gehen. Es ist nämlich schwierig, eine große Zahl von Zauberern an einem Ort zu versammeln, ohne dass es den Muggeln auffällt. Wir müssen ohnehin immer vorsichtig sein, und bei einem Riesenereignis wie der Quidditch-Weltmeisterschaft-"

"George!", sagte Mrs Weasley scharf und alle schraken zusammen. Elly ließ ihr Toast fallen.

"Was ist?", fragte George in einem Unschuldston, der keinem täuschte. "Was hast du da in der Tasche?"

"Nichts!"

"Lüg nicht!", Mrs Weasley richtete den Zauberstab auf Georges Tasche und sagte: "Accio!" Mehrere kleine bunte Gegenstände schossen daraus hervor; George versuchte sie einzufangen, sie entwischten ihm jedoch und flogen geradewegs in die ausgestreckte Hand ihrer Mutter. "Wir haben doch gesagt, ihr sollt sie unschädlich machen!", rief Mrs Weasley zornig und hielt einige Süßigkeiten hoch, die Elly als Würgzungen-Toffees erkannte. "Schafft das Zeug fort, haben wir gesagt! Leert eure Taschen, aber dalli, und zwar beide!"

Es war peinlich mit anzusehen; die Zwillinge hatten offenbar beabsichtigt, möglichst viele Toffeebohnen aus dem Haus zu schmuggeln, und erst mit Hilfe ihres Sammelzaubers schaffte Mrs Weasley es, aller habhaft zu werden. "Accio! Accio! Accio!", rief sie, und die Toffeebohnen flogen von überall her auf sie zu, etwa aus dem Futter von Georges Jacke und aus den Aufschlägen von Freds Jeans.

"Wir haben ein halbes Jahr gebraucht, um sie zu entwickeln!", schrie Fred seine Mutter an, als diese die Toffees wegwarf. Elly war schockiert, weil Fred seine eigene Mutter anschrie, aber auch, weil Mrs Weasley offensichtlich nichts von den Erfindungen ihrer Söhne hielt. Diese Toffees waren doch einfach unglaublich und in gewisser Weise beinhalteten sie doch außergewöhnliche Magie. Eigentlich musste sie doch stolz sein, dass ihre Söhne so etwas berwerkstelligen können. "Ach, ist ja 'ne tolle Art, ein halbes Jahr zu verbringen!", kreischte Mrs Weasley. "Kein Wunder, dass ihr nicht mehr ZAGs geschafft habt!"

Alles in allem herrschte bei ihrem Aufbruch keine besondere fröhliche Stimmung. Mrs Weasley schaute noch immer finster, als sie ihrem Gatten auf die Wange küsste, wenn auch längst nicht so finster wie die Zwillinge, die ihre Rucksäcke schulterten und ohne ein Abschiedswort für sie hinausgingen. "Dann viel Vergnügen!", sagte Mrs Weasley. "Und benehmt euch!", rief sie den Zwillingen hinterher.

Elly beeilte sich zu den beiden zu kommen, was gar nicht so einfach war, denn sie gingen ziemlich schnell. "Hey!", beschwerte sie sich. "Wartet doch mal.", die beiden blieben kurz stehen und gingen dann etwas langsamer weiter, als Elly hinterhergekommen war. Elly wusste, dass sie etwas sagen sollte, nur wusste sie nicht, was.

Elly Riddle - das Mädchen, das lachteWo Geschichten leben. Entdecke jetzt