17.

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"Sagt bloß kein Wort zu eurer Mutter, dass ihr gewettet habt.", schärfte Mr Weasley Fred und George ein, während sie langsam die mit einem purpurnen Läufer bespannte Treppe hinabstiegen. "Mach dir keine Sorgen, Dad.", sagte Fred hinterlistigem Grinsen. "Wir haben mit dem Geld was Großes vor und wollen nicht, dass es beschlagnahmt wird."

Elly schmunzelte, da sie genau wusste, was das sogenannte Große war. Sie war sich sicher, dass der zukünftige Scherzartikelladen der Zwillinge einfach nur gigantisch werden konnte. Sie würden die Größten Scherzartikelverkäufer von allen werden, sogar größer als Zonkos. Es musste einfach so sein ...

"Hoppla.", rief Fred, als Elly eine Stufe verfehlte und er sie am Arm packte. "Wie oft möchtest du denn noch heute von mir gerettet werden?"

Ein Hauch von Rosa erschien auf Ellys Wangen. "Du hast mich heute schon gerettet? Das hätte ich aber bemerken müssen, oder?"

Fred lachte und hielt ihren Arm weiterhin fest. "Das erste Mal war, als du heute morgen ausgerutscht bist und ich dich dann, wie ein echter edler Ritter, den weiten Weg bis zum Portschlüssel getragen habe, damit du nicht deinen schwachen und zarten Knöchel belasten musstest."

Elly boxte ihn in die Seite. "Du hättest mich nicht tragen müssen, ich hätte es auch alleine geschafft.", Fred rieb sich die Stelle, wo Elly ihn getroffen hatte. "Ahh, du bist stärker geworden. Zweitens, als wir mit dem Portschlüssel gereist sind, habe ich mich gegen deine Schultern gedrückt, damit du uns nicht abhanden kommst."

"Also, du hättest gar nichts machen können, während wir gereist sind, und George wurde ebenfalls an meine Schulter gedrückt. Wenn du mich also 'gerettet' hättest, dann wäre es nicht nur dein Verdienst gewesen, sondern auch der von George."

Bei der Erwähnung seines Namen, drehte sich George zu ihnen um. "Was ist von mir?"

Fred winkte ab. "Nichts, Bruderherz. Ich versuche nur gerade unser kleinen Prinzessin zu erklären, dass ich sie mehrmals am Tag rette und so ihr persönlicher edler Ritter bin."

Elly seufzte ungeduldig. "Du sollst mich doch nicht so nennen!"

George zwinkerte seinem Bruder (schon wieder!) zu. "Passt auf, oder man denkt noch, ihr seid ein Paar.", Fred schnipste ihm ans Ohr. "Lass das, Georgie!", dann wandte er sich wieder Elly zu. "Wo war ich? Ach ja, drittens, ich habe deine Frisur gerettet, als ich sie dir heute geflochten habe."

Elly tat so, als wäre sie zu tiefst bestürzt. "D-Du fandest meine Frisur davor also hässlich?", sie schniefte sogar gespielt, nur um ihm weiß zu machen, dass es sie hart getroffen hatte, was allerdings nicht so war.

Fred sah sie erschrocken an. "Nein, nein! So meinte ich das nicht. Ich wollte eigentlich sagen, dass ich deine Frisur, die davor schon perfekt war, noch perfektionierter habe, verstehst du?", er war so darin bemüht gewesen, sich bei ihr zu entschuldigen, dass Elly nicht anders konnte, als zu lachen. "Mann, das war doch nur Spaß. Ich weiß, dass meine Haare heute morgen schrecklich aussahen."

Jetzt sah Fred sie ernst an. "Nein.", meinte er. "Sie sahen wirklich perfekt aus. Du siehst perfekt aus.", da wurde ihm bewusst, was er gerade gesagt hatte und er sah verlegen weg. Elly war dies nur recht, denn sie hatte das Gefühl, als könnte sie Tomaten mit ihrem Gesicht Konkurrenz machen. Sie gingen schweigend die Treppe hinunter.

Als sie endlich zu ihren Zelten gelangten, hatte niemand Lust, schlafen zu gehen, und da um sie herum ohnehin noch lautes Treiben herrschte, erlaubte ihnen Mr Weasley noch eine letzte Tasse Kakao. Es dauerte nicht lange und sie stritten sich ausgelassen über das Spiel; Mr Weasley und Charlie gerieten sich wegen einer Rempelei in die Haare, und erst als Ginny an dem kleinen Tisch plötzlich wegnickte und die heiße Schokolade über den Tisch verteilte, gebot Mr Weasley den wortgewaltigen Spieldiskussionen Einhalt und schickte sie alle zu Bett. George umarmte Elly und wünschte ihr eine gute Nacht. Fred tat dies ebenfalls, aber er vermied es, ihr in die Augen zu sehen, fast so, als würde er sich noch immer zu verlegen dafür fühlen.

Elly Riddle - das Mädchen, das lachteWo Geschichten leben. Entdecke jetzt