84.

1K 77 11
                                    

"Ich verstehe einfach nicht, warum ich nicht mit darf!", rief Elly trotzig. Remus seufzte. "Ich habe es dir nun schon tausendmal erklärt ... ", Vater und Tochter diskutierten schon seit Stunden, warum Elly nicht bei der Abholung Harrys dabei sein darf. Ihrer Meinung nach, würde sie natürlich alles viel besser machen, da sie eine Person mehr hätten, aber Remus konnte sie damit nicht überzeugen.

"Dann erklär es mir nochmal", verlangte Elly.

"Du bist zu jung-"

"Ich bin älter als Ron und Hermine, und sie dürfen auch!", unterbrach Elly ihn. Er beachte sie nicht. "- du bist seine Tochter, verdammt, und-"

"Ich bin nicht seine Tochter, sondern deine!"

"Unterbreche mich nicht!", Remus wurde lauter und Elly wurde vielleicht ein kleines bisschen eingeschüchtert. "Denkst du etwa, dass ihn das aufhalten würde? Erinnerst du dich an das letzte Mal, als du in seine Fänge geraten bist? Elly, ich will nicht auf deiner Beerdigung dabei sein, verstehst du? Ich habe einfach Angst um dich und will dich nicht verlieren."

"Ich will genauso wenig auf deiner Beerdigung dabei sein.", erwiderte Elly. "Also, entweder sterben wir alle, oder gar keiner!", Remus seufzte tief und blickte auf seine Uhr. "Wir müssen jetzt los zum Fuchsbau. Dora?", Dora, die die gesamte Zeit über die Diskussion beobachtet hatte, saß am Küchentisch. "Bin bereit, Remus.", sie stand auf und ging zu ihnen. Remus streckte seine Hände aus und sie apparierten zusammen zum Fuchsbau.


"Nur weil wir jetzt nicht mehr zu Hause sind, heißt das nicht, dass ich jetzt einverstanden bin", stellte Elly klar, kaum standen sie vor der Haustür. "Du machst mich fertig", Remus massierte sich die Schläfen. Dora aber nahm Ellys Arm und zog sie zur Seite. "Hör mal", fing sie an. "Du bist vielleicht schon erwachsen und körperlich, sowie mental in der Lage hier mitzumachen, aber Remus ist es nicht. In seinen Augen bist du noch immer sein kleines Mädchen und es gibt nichts schlimmeres für ihn, als sich einzugestehen, dass du älter geworden bist. Und natürlich sind bei dir die Risiken etwas größer, als bei allen anderen von uns - sieht man mal von Harry ab. Remus will einfach nur nicht, dass dir was passiert."

"Ich will aber auch nicht, dass ihm was passiert.", sagte Elly. 

"Ihm wird nichts passieren, das verspreche ich dir", Dora lächelte sie an. "Ich passe auf ihn auf. Wir alle tun das.", Elly schluckte. "Okay", sagte sie. Dora nickte und schob sie wieder zurück zu Remus, der etwas verloren vor der Tür stand.

"Dad", sagte sie. "verspreche mir, dass du nicht stirbst und ich bleibe hier."

"Ich verspreche es, mein Hüpfer", sagte Remus todernst. 

Dann öffnete sich die Tür und Molly Weasley streckte ihren Kopf raus. "Remus! Dora - ich meine ...", sie sah kurz hinter sich und sagte dann: "Remus, wie hat man deinen Zustand in deiner Schulzeit genannt?"

"Mein pelziges Problem. Die Leute dachten, ich hätte ein ungehorsames Kaninchen."

Mrs Weasley nickte und wandte sich dann an Dora: "Dora, was hast du gemacht, dass Moody dich beinahe nicht die Auroren-Prüfung machen hat lassen?"

"Ich habe sein magisches Auge versteckt, dachte, es wäre witzig", sie schüttelte sich. "War es nicht.", Mrs Weasley drehte sich noch einmal um und fragte schließlich Elly: "Wer hat in deinem fünften Jahr das Büro von Dolores Umbridge komplett umgefärbt?"

Elly schmunzelte bei der Erinnerung. "Lee Jordan und ich, auch wenn ich eher den Teil mit dem Umfärben bewältigt habe."

"Sehr schön, ihr könnt rein", sagte Mrs Weasley und bat sie rein. "Tut mir Leid, aber die Fragen dienen nur zur Vorsicht. Man weiß ja nie.", sie sah zu Elly. "Die Zwillinge sind im Garten, Blätter rechen."

"Es ist Sommer", meinte Dora verwundert. Mrs Weasley zuckte mit den Schultern. "Sie haben Rons Besen verzaubert und Ron ist mitten in einen Baum gekracht, jetzt müssen sie das ganze Laub wegmachen."

Und schon war Elly weg.

Sie lief mit einem klopfenden Herzen raus in den Garten, sprang über das Gartentor, fiel ihn, rappelte sich wieder auf und rannte weiter.

"Fred!", schrie sie, sobald sie den Rotschopf beim Laub rechen sah. "Es tut mir leid!"

"Was?", Fred drehte sich verwundert um und ließ überrascht den Rechen fallen, als er Elly auf sich zu rennen sah. "Elly?", seine Augen wurden größer und er fing an zu lächeln.

"Es tut mir unglaublich leid", sie war fast bei ihm. "es ist alles meine schuld gewesen."

Dann war sie bei ihm. Anstelle ihn zu umarmen oder zu begrüßen, zögerte sie nicht und küsste ihn. Fred, der mit sowas sicherlich nicht gerechnet hatte, verlor das Gleichgewicht und fiel mit ihr nach hinten in den Laubhaufen, die Blätter verteilten sich über ihnen.

"Nichts ist deine schuld gewesen", sagte Fred und umarmte sie fest.

"Natürlich ist es meine schuld gewesen!", rief Elly. "Wage es ja nicht, etwas anderes zu behaupten!", sie boxte ihn gegen seine Brust. "Ich habe überreagiert, du hattest das gar nicht verdient."

"Ich habe überreagiert", erwiderte Fred. "Du hattest das nicht verdient.", sie sahen einander an und mussten lachen. 

"Ich habe dich vermisst", flüsterte Elly und legte ihren Kopf auf seine Brust ab. "Und ich dich erst.", sie lagen so da eine ganze Weile, bis George irgendwann auftauchte und sagte: "Es freut mich zwar, dass ihr wieder zusammen seid, aber wir müssen los."

Elly und Fred standen auf. "Zeit, Harry abzuholen", meinte Fred und streckte seine Hand nach Ellys aus. "Ich komme nicht mit", sagte sie leise. "Remus will das nicht."

"Das will ich aber auch stark hoffen", rief Fred. "Ich habe dich gerade erst wieder, da will ich dich nicht gleich wieder verlieren."

"Warum geht ihr immer gleich davon aus, dass mir was passiert?", fragte sie. "Wir kennen dich", erklärte George. "ich habe gesehen, wie du über das Gartentor gestolpert bist. Keine Ahnung, wie du das geschafft hast, aber ich denke, dass du bei einer Rettungsaktion nicht gerade gut aufgehoben bist."

"Danke", sagte Elly.

Sie liefen zurück in den Fuchsbau, wo bereits die anderen startklar warteten. "Warum müssen wir immer auf euch warten?", fragte Ron.

"Das beste kommt halt immer zum Schluss, Brüderchen", erwiderte Fred grinsend.

Remus ging zu Elly und umarmte sie. "Pass auf dich auf", sagte er. "Das sollte wohl eher ich sagen", erwiderte Elly. "aber ja, ja ich werde auf mich aufpassen, Dad.", Remus strich ihr über den Kopf und nahm seinen Besen. "Wir werden die anderen vor Ort antreffen", erklärte er. 

Bevor Fred und George ihre Besen nahmen, verabschiedeten sie sich nochmal von ihrer Mutter und Ginny. 

Und natürlich musste Fred nochmal stark zum Ausdruck bringen, dass er seine Elly wieder hatte. "Bis gleich, Prinzessin", sagte er und küsste sie. Während die anderen sie überrascht ansahen, lächelte Elly in den Kuss hinein. "Wehe, du kommst nicht heile zurück."

"Wie könnte ich denn auch nur?"

"Wir müssen jetzt wirklich los", meinte Mr Weasley und blickte auf seine Armbanduhr. "oder Moody wird uns alle köpfen."

Also starteten Mr Weasley, Ron, Hermine, Fred, George, Remus und Dora in die Nacht, während Mrs Weasley, Ginny und Elly am Boden zurückblieben und bereits auf ihre Rückkehr warteten.

Elly Riddle - das Mädchen, das lachteWo Geschichten leben. Entdecke jetzt