39.

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Zu dritt gingen sie durch den siebten Stock und suchten den Wandbehang vom Barnabas den Bekloppten. "Hier ist es.", sagte Elly und zeigte auf den Stoffvorhang. "Dann müsste der Eingang hier sein.", meinte George und ging zu anderen Seite. Sie stellten sich davor und dachten angestrengt daran, dass sie einen Raum brauchten, wo sie Verteidigung gegen die dunklen Künste lernen konnten.

Eine glänzende Tür erschien in der Wand. Fred streckte die Hand aus und griff nach der Messingklinke, zog die Tür auf und ging voraus in den weitläufigen Raum. An den Wänden zogen sich hölzerne Bücherschränke und statt Sesseln lagen große Seidenkissen auf den Boden verteilt. Auf den Regalen standen allerlei Kram, die Auroren bestimmt bei ihrer Arbeit verwenden. Einige Leuten waren schon da, wie zum Beispiel Hermine, die bereits mit einem Buch in der Hand auf einem der Kissen saß, sowie Harry und Ron. Aber auch Neville, Lavender, Parvati, Ginny und Dean waren schon da.

"Ziemlich irre.", sagte Fred und sah sich stirnrunzelnd um. "Wir haben uns mal vor Filch hier drin versteckt, wisst ihr noch? Aber damals war es nur ein Besenschrank.", Elly konnte sich noch gut an den Tag erinnern. Sie hatten sich in Filchs Büro geschlichen, da er, nur wenige Minuten zuvor, die Karte des Rumtreibers eingezogen hat. Natürlich wollten sie die Karte zurück, doch Filch erwischte sie, woraufhin sie, gerade so, aus seinem Büro an ihm vorbei rannten und in die angebliche Besenkammer sprangen.

"Ich finde, wir sollten einen Anführer wählen.", meinte Hermine. "Harry ist der Anführer.", sagte Cho prompt und sah Hermine an, als wäre sie verrückt. "Ja, aber ich denke, wir sollten richtig darüber abstimmen.", sagte Hermine unbeeindruckt. "Das macht das Ganze offiziell und verleiht Autorität. Also - wer ist dafür, dass Harry unser Anführer sein soll?"

Alle hoben die Hand, sogar Zacharias Smith, was Elly beeindruckte. "Ähm - gut, danke.", sagte Harry, dessen Gesicht ziemlich rot geworden ist. "Und - was noch, Hermine?"

"Ich finde außerdem, dass wir uns einen Namen geben sollten.", strahlte sie, die Hand noch immer erhoben. "Das würde den Teamgeist und den Zusammenhalt unter uns fördern, meint ihr nicht?"

"Wie wär's mit Anti-Umbridge-Liga?", versuchte Elly ihr Glück.

"Oder die Ministerium-macht-Murks-Gruppe?", schlug Fred mit einem frechen Grinsen vor.

"Ich würde meinen", sagte Hermine mit einem finsteren Blick zu Fred, der leise kicherte. "dass wir uns einen Namen geben sollten, der nicht allen verrät, was wir vorhaben, damit wir ihn gefahrlos verwenden können."

"Die Defensiv-Allianz?", schlug Cho vor. "Abgekürzt DA, damit niemand weiß, wovon wir reden?"

"Ja, DA ist schon mal gut.", meinte Ginny. "Aber sollte es nicht besser für Dumbledores Armee stehen? Davor fürchtet sich doch das Ministerium gerade."

Ihr Vorschlag wurde lachend und murmelnd angenommen, sodass Hermine auf dem Pergamentblatt mit den ganzen Unterschriften in großen Buchstaben: DUMBLEDORES ARMEE darüber schrieb.

"Gut", sagte Harry, als wieder Ruhe einkehrte. "Ich würde vorschlagen, dass wir mit dem Expelliarmus beginnen-"

"Ach, und der soll uns also vor Du-weißt-schon-wen schützen?", sagte Smith augenrollend. Alle anderen fingen an zu stöhnen. Sollte Smith bei jedem Satz, den Harry sagt, etwas einzuwenden haben, dann würden sie nie zu den Übungen kommen.

"Ich habe ihn bereits gegen ihn eingesetzt", sagte Harry ruhig. "Und er hat mir im Juni das Leben gerettet.", Smith verstummte. "Dann findet euch bitte immer zu zweit zusammen und übt.", als sich alle jemanden suchen, verbeugte sich Fred vor Elly. "Würdet Ihr bitte mit mir, Eurem bescheidenen Ritter, die Übung absolvieren, Prinzessin?", Elly kicherte und machte einen Knicks. "Aber auch nur, weil Ihr es seid, mein furchtloser Ritter."

Sie gingen in eine Ecke. "Okay", sagte Fred. "Fängst du an, oder soll ich-"

"Expelliarmus!", unterbrach Elly ihn. Fred wurde nach hinten gestoßen und verlor seinen Zauberstab. "Hey!", beschwerte er sich. "Das war nicht fair.", Elly lachte nur. "Wie würde Moody jetzt wohl sagen? Immer wachsam- hey!"

Da wurde auch sie schon nach hinten geschleudert. "Wie war das, mit immer wachsam?", fragte Fred grinsend und kam auf sie zu. "Halt die Klappe, du Murtlapsohn.", grummelte Elly und kam wieder auf die Beine.

Fred fasste sich bestürzt ans Herz. "Murtlapsohn?", fragte er erschrocken. "So eine derbe Sprache ziemt sich nicht für eine Prinzessin.", bevor Elly eine weitere, unprinzessinhafte Antwort geben konnte, kam George zu ihnen, der mit Lee geübt hatte. "Leute, ich habe eine Idee."

"Was?", fragten beide aufgeregt. George zielte mit seinem Zauberstab auf den Rücken von Zacharias Smith und flüsterte. "Expelliarmus!", der Zauberstab von Zacharias flog ihm aus der Hand, sodass er sich verwundert umsah, da sein Partner nichts gesagt hatte. "Der Wahnsinn.", flüsterte Elly und zielte als nächstes auf Zacharias. Sie machten immer so weiter, bis Harry sie entdeckte und verwundert eine Augenbraue hochzog. "Sorry, Harry.", rief George eilends. "Ich konnte einfach nicht widerstehen."

Während sie noch eine Weile weiter übten, wobei sich zeigte, dass Elly eine Menge undamenhafte Wörter kannte, ertönte plötzlich ein schrilles Pfeifen und die Rufe hörten auf.

"Das war nicht schlecht", sagte Harry, der eine Trillerpfeife in der Hand hielt. "aber es gibt noch einiges zu vebessern. Versuchen wir es nochmal.", dieses Mal übte Elly mit George und Fred mit Lee, doch bevor Elly auch nur ein Wort sagen konnte, flog ihr der Zauberstab aus der Hand, obwohl George seinen Mund noch nicht mal aufgemacht hatte.

Elly seufzte und drehte sich um. Hinter ihr stand Fred mit erhobenen Zauberstab, der sein Lachen zu verkneifen versuchte. "Ich hasse dich, Fred.", sagte sie, auch wenn sie lächeln musste. Fred grinste und kam auf sie zu, um sie zu umarmen. "Ich liebe dich auch.", flüsterte er in ihr Ohr. Elly wurde rot.

"Können wir weiter üben?", fragte Lee. Fred ließ sie los und ging zurück zu Lee. "Bereit?", fragte George.

"Warte.", Elly stellte sich so hin, dass sie Freds Rücken sehen konnte. "Willst du dich rächen?", fragte George, der sich neben ihr gestellt hatte und ein gefährliches Blitzen in den Augen hatte. Elly grinste. "Nicht jetzt, er wartet nur darauf. Nein, ich werde mich rächen, wenn er es selbst schon längst vergessen hat."

"Dann brauchst aber auch nicht gerade lange warten.", meinte George.

Elly Riddle - das Mädchen, das lachteWo Geschichten leben. Entdecke jetzt