38.

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"Jetzt macht schon!", rief George genervt und wedelte mit den Armen. "Wenn wir noch zu Zonko's wollen, müssen wir uns beeilen!", Fred lachte und legte einen Arm um Elly. "Beruhig dich, Brüderchen. Wir haben noch alle Zeit der Welt."

"Außerdem", wandte Elly ein. "werden wir so oder so zu spät kommen.", George sah sie mit einem verwirrten Gesichtsausdruck an. "Warum?"

"Weil", begann Elly zu erklären. "wenn wir erstmal bei Zonko's sind, dann kommen wir auch erstmal nicht so schnell wieder daraus."

"Dann müssen wir uns eben beeilen. Jetzt kommt!", rief George erneut und lief schneller. "Warum ist er so erpicht darauf, pünktlich zu sein?", fragte Fred Elly. Sie zuckte die Schultern. "Vielleicht, weil er nun mal dieses Merkmal abbekommen hat, während du immer zu spät kommst.", er knuffte sie in die Seite. "Das ist nicht wahr!", widersprach er. Elly kicherte. "Ach ja?", fragte sie. "Wie oft bist du denn nun schon nicht rechtzeitig im Unterricht gewesen?"

"Das zählt nicht!"

"Und warum nicht?", darauf hatte Fred keine Antwort, wenn er aber eine gehabt hätte, hätte er sowieso keine Zeit gehabt, sie zu erläutern, denn in diesem Moment erreichten sie Zonko, wo George schon ungeduldig auf sie wartete. "Du hättest ja auch schon reingehen können.", meinte Fred, doch George schüttelte den Kopf. "Sie haben neue Sachen da und ich wollte sie mit euch zusammen erkunden.", also gingen die drei mit einem Strahlen in den Augen in den Scherzladen, um die ganzen Scherzartikel zu bestaunen.

Tatsächlich lagen auf dem Verkaufstisch in der Mitte des Raumes viele Päckchen gestapelt, die Artikel enthielten, die Elly noch nie gesehen hatte. "Ach, meine Stammkunden.", sagte Zonko, dem der Laden gehörte.

"Hey.", begrüßte Fred und zeigte dann auf die Pakete. "Was ist das?", Zonko fing an zu grinsen. "Ich habe mir gedacht, dass ihr sofort danach fragen werdet.", er ging um den Verkaufstresen herum und nahm ein Päckchen in die Hand. "Das sind eine Weiterführung der Haarfarbbomben - ihr erinnert euch an sie?"

Elly nickte lächelnd. Sie konnte sich gut daran erinnern, wie ihre Haare, dank einer Farbbombe und George, die Farbe lila angenommen haben. "Die Wirkzeit der Färbung wurde verlängert. Jetzt bleiben die Haare ein bis zwei Tage in der gewünschten - oder nicht gewünschten - Farbe, anstatt einer Stunde."

Schelmisch grinsend nahm George eine Farbbombe in die Hand. "Cool.", sagte er und sah Elly dabei an. Diese sprang sofort hinter Freds Rücken. "Wehe, George!", warnte sie ihn. Zonko ging lachend aus der Gefahrenzone, während George auf sie zu kam. "Und was ist, wenn ich sie werfen werde?"

Fred baute sich auf. "Dann bekommst du es mit mir zu tun, Georgie.", sagte er ernst, auch wenn er sich ein Lachen kaum unterdrücken konnte. Derweil hatte Elly die Regale, die hinter ihr standen, nach irgendetwas abgesucht, was sie verwenden konnte, um sich an George zu rächen, als ihre Hände ein merkwürdiges Metallinstrument berührten. "Was soll das denn darstellen?", fragte sie grübelnd, während sie das Instrument musterte. Die Zwillinge und Zonko sahen zu ihr, doch der Verkäufer zuckte nur mit den Schultern. "Ehrlich gesagt, ich habe keine Ahnung, was man damit anstellen so-"

"Wir nehmen zwei.", riefen Fred und George dazwischen. Während Zonko die lebensgefährlichen Metallinstrumente in eine Tüte verpackte und die Zwillinge ihr Geld rauskramten, sah Elly auf ihre Armbanduhr und sog erschrocken Luft ein. "Wir kommen noch zu spät!", rief sie.

"Ich habe es euch doch gesagt!", keuchte George, als sie, zehn Minuten später, vor dem Eberkopf standen. Keiner der anderen beiden antwortete ihm. Als Fred die Tür aufstoß, waren schon eine Menge Leute da. Der Schankraum des Eberkopfes war klein, schäbig, sehr schmutzig und roch nach Ziege. Die Erkerfenster waren so schmutzverkrustet, dass nur spärliches Tageslicht hereinkam, woraufhin dieser von Kerzenstummeln auf rohen Holztischen beleuchtet wurde. Der Boden schien auf dem ersten Blick aus festgetretener Erde zu bestehen, doch anscheinend war das nur der Dreck, der sich jahrhundertelang angesammelt hatte. Der Wirt sah diesen Haufen erstarrt an, wahrscheinlich war sein Pub noch nie so voll gewesen.

Elly Riddle - das Mädchen, das lachteWo Geschichten leben. Entdecke jetzt