18.

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Sie hatte nur wenige Stunden geschlafen, als Mr Weasley sie wieder weckte. "Kommt! Steht auf, wir wollen einen der ersten Portschlüssel nehmen!", Elly wollte gerade aufstehen, als sie mit ihrem Fuß auf etwas weiches tritt.

"Au.", meinte Fred, der am Boden lag und sich den Bauch rieb. "Das nächste Mal, werde ich dich auch so liebevoll wecken, Elly.", Elly kicherte und half ihm auf. "Das schaffst du nicht. Nur ich bin in der Lage, Leute so liebevoll zu wecken."

Die Zelte verpackten sich an diesem Morgen von selbst und hastig verließen sie den Campingplatz. Mr Roberts stand am Tor bei seinem Haus. Er sah sie mit einem seltsamen, leicht abwesenden Blick an und nuschelte zum Abschied. "Fröhliche Weihnachten.", Elly widerstand dem Drang, ihm ebenfalls frohe Weihnachten zu wünschen, da ihr klar war, warum er so komisch war, denn bei solch einer Gedächnisveränderung kommt es nun mal schon vor, dass die Leute etwas verwirrt sind. Schon vom weitem hörten sie hektisches Stimmengewirr und Mr Weasley schärfte ihnen ein, nah beieinander zu bleiben, denn er wollte nicht, das ausgerechnet dann jemand verloren geht, wenn sie einen Portschlüssel bekommen haben. Fred stellte sich daraufhin neben ihr hin und bot seinen Arm an. "Soll ich wieder dein persönlicher edler Ritter sein?", Elly schmunzelte, wurde aber auch etwas Rosa im Gesicht. "Gerne, solange du mich nicht Prinzessin nennst.", er sah einen Moment versucht aus, genau das zu tun, aber, zu seinem Glück, entschied er sich anders und ging mit ihr zusammen zu einem alten Gummireifen, der sie zurück zum Wieselkopf brachte.

In der Morgendämmerung  wanderten sie über Ottery St. Catchpole zum Fuchsbau zurück, recht schweigsam, denn sie waren alle erschöpft und dachten sehnsüchtig an das Frühstück. Als sie um die Biegung gingen und der Fuchsbau in Sicht kam, hallte ihnen auf dem feuchten Weg ein Schrei entgegen. "Oh, Gott sei Dank. Gott sei Dank!", Mrs Weasley, die offensichtlich vor dem Haus auf sie gewartet hatte, kam, die Pantoffeln noch an den Füßen, auf sie zu gerannt, mit bleichem, angespannten Gesicht und einem zusammgeknüllten Tagespropheten in der Hand. "Arthur - ich habe mir ja solche Sorgen gemacht - fürchterliche Sorgen -", sie warf Mr Weasley die Arme um den Hals und der Tagesprophet fiel ihr aus der erschlafften Hand.

 Als sie anfing, ihren Gatten zu küssen, schaute Elly peinlich berührt weg. "Ihr seid alle wohlauf.", murmelte Mrs Weasley und wandte sich an die anderen. "Ihr lebt noch ... o meine Jungs ...", zur Überraschung aller zog sie Fred und George an sich und herzte sie so heftig, dass ihre Köpfe gegeneinanderschlugen. "Autsch! Mum - du erwürgst uns noch -"

"Ich habe mit euch geschimpft, bevor ihr fort seid!", sagte sie und begann zu schluchzen. "Daran musste ich die ganze Zeit denken! Was wäre, wenn Du-Weißt-Schon-Wer euch gekriegt hätte, und das Letzte, ich zu euch gesagt habe, war, dass ihr nicht genügend ZAGs geschafft habt? O Fred ...o George ..."

Nachdem Mr Weasley seine Frau beruhigt hatte, gingen sie in die Küche und saßen eng aneinandergedrängt beisammen. Da sah Mrs Weasley Elly plötzlich an. "Oh, Elly. Remus hatte sich heute morgen gemeldet. Er wollte unbedingt wissen, ob es dir gut geht. Als ich meinte, ihr seid noch nicht zurück, bat er mich dir zu sagen, dass du ihm sofort schreiben sollst."

Elly fiel beinahe vom Stuhl. Sie hatte gar nicht daran gedacht, dass Remus auch von den Geschehnissen erfahren könnte. Nickend sprang sie auf und stolperte die Treppe hoch in Ginnys Zimmer. Dort machte sie schleunigst ihren Koffer auf und holte Pergament, Feder und Tinte aus dem Chaos hervor. Dann setzte sie sich an den Schreibtisch von Ginny und begann zu schreiben:

Lieber Remus,
mir geht es gut und diu brauchst dir keine Sorgen zu machen, denn den Anderen ist auch nichts passiert.
Die Weltmeisterschaft war unglaublich. Wir saßen in der Ehrenloge, zusammen mit Cornelius Fudge!
Du brauchst dir aber keine Sorgen machen, denn ich habe mich benommen und dem Zaubereiminister keine Streiche oder Ähnliches gespielt.

Elly Riddle - das Mädchen, das lachteWo Geschichten leben. Entdecke jetzt