45.

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Nachdem sich die Menge beruhigt hatte, machten sie sich auf den Weg ins St. Mungo. Mundungus hatte es sogar irgendwie geschafft sich einen Wagen zu 'leihen', da die U-Bahn am Weihnachtstag nicht fuhr.

Das Auto - Elly zweifelte an Dung's Worten, dass er es mit der Zustimmung des Besitzers geborgt hatte - war mit einem Zauber vergrößert wurde, sodass im Inneren bequem zehn Personen rein passten. "Wie unser alter Ford Anglia.", murmelte George, während sie hinter ihm einstieg.

"Was?", fragte Elly. "Autsch.", sie war über die Einstiegstufe das Autos gestolpert und hatte es geschafft, sich irgendwie den Kopf an der Decke zu stoßen.

"Alles gut?", fragte Remus, der sich umgedreht hatte, er saß vorne, als er den Aufprall hörte. Elly nickte, während sie sich den Kopf rieb. Beruhigt drehte sich Remus wieder um, als sie jemanden kichern hörte. Fred war soeben hinter ihr eingestiegen. "Es ist ein Wunder, dass du überhaupt die Decke des Autos erreicht hast."

"Haha.", erwiderte Elly trocken und setzte sich. Fred ließ sich neben ihr fallen. "Alle da?", fragte Mundungus. "Ja? Dann kann es ja losgeh'n!"

Die Fahrt zum St. Mungo ging recht schnell, denn es herrschte sehr wenig Verkehr. Auf der ansonsten menschenleeren Straßen war ein Rinnsal Hexen und Zauberer verstohlen unterwegs zu Besuchen im Krankenhaus. Elly und der Rest stiegen aus dem Wagen und Mundungus fuhr um die Ecke, wo er auf sie warten sollte. Da Elly schon einmal im St. Mungo war - sie wurde als Kleinkind mal von einem Billywig gestochen. Sie fühlte sich erst etwas schummrig, dann fing sie aber an über den Boden zu schweben. Remus geriet in Panik und schleppte sie ins Hospital - wunderte sie sich kein bisschen, als sie durch das Schaufenster zu einer Puppe in grünen Nylon stiegen.

Der Empfangsbereich wirkte angenehm festlich: Die Kristallsphären, die St. Mungo beleuchteten, waren nun rot und golden gefärbt und zu riesigen, glühenden Weihnachtskugeln geworden; um sämtliche Türen rankten sich Stechpalmenzweige, und in den Ecken glitzerten leuchtende weiße Christbäume, bedeckt mit magischem Schnee und Eiszapfen, jeder mit einem funkelnden goldenen Stern an der Spitze. Es herrschte weniger Gedränge, als bei Elly's erstem Besuch, obwohl sie von Harry zur Seite gedrängt wurde, als dieser von einer Hexe mit einer Satsuma im linkem Nasenloch weggeschubst wurde.

Unwillkürlich musste Elly bei diesem Anblick kichern, als sie kurz danach einen leichten Klaps auf den Hinterkopf bekam. Verwundert drehte sie sich um. Remus stand hinter ihr und sah sie mahnend an. "Ich habe meine Tochter nicht dazu erzogen, dass sie andere Leute auslacht."

"Ich weiß.", sagte Elly schuldbewusst, dennoch fügte sie grinsend hinzu. "Das habe ich mir selber beigebracht.", Remus seufzte nur.

Sie fanden Mr Weasley aufrecht im Bett sitzen, mit den Überresten seines Weihnachtstruthahns auf einem Tablett auf seinem Schoß. Er machte ein ziemliches belämmertes Gesicht.

"Alles in Ordnung, Arthur?", fragte Mrs Weasley, nachdem sie ihn alle begrüßt und ihre Geschenke überreicht hatte. Natürlich hatte Elly ihr Geschenk vergessen, sodass sie etwas fehl am Platz abseits stand, aber, zu ihrer Überraschung, sagte Remus, als er sein kleines Päckchen Arthur gab: "Von der Familie Lupin - auch wenn ein Mitglied noch unter einem anderen Nachnamen bekannt ist."

"Bestens, bestens.", sagte Mr Weasley ein wenig zu überschwänglich. "Ihr - ähm - habt nicht zufällig Heiler Smethwyck gesehen, oder?"

"Nein.", sagte Mrs Weasley argwöhnisch. "Warum?"

"Nichts, nichts.", sagte Mr Weasley beiläufig und begann seinen Stapel Geschenke auszupacken. Mrs Weasley schien nicht ganz zufrieden mit der Antwort ihres Mannes. Als er sich hinüberlehnte, um Harry die Hand zu schütteln, dessen Geschenk er soeben ausgepackt hatte, spähte sie auf die Verbände unter seinem Nachthemd.

Elly Riddle - das Mädchen, das lachteWo Geschichten leben. Entdecke jetzt