Wie Camryn den magischen Moment zerstörte

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Kapitel 28- Wie Camryn den magischen Moment zerstörte
Ich hatte mich in einen Raum gesetzt, der mit Pauls Zeug belagert worden war.
Schnell setzte ich mich auf einen Stuhl an einen Tisch und zog mein Handy aus der Tasche.
Wen ich anrief?
„Josh?“, fragte ich, als jemand abnahm.
„Josh ist grade auf die Toilette gegangen. Soll ich ihm etwas ausrichten oder soll er zurückrufen?“, fragte eine bekannte, weibliche Stimme.
„Josy?! Josy, bist du das?“, fragte ich erneut.
Wow, unser Gespräch war ja mal wirklich toll.
Aber was machte Josy an Joshs Handy?!
„Liza?! Woah, deine Stimme hat sich aber verändert“, meinte Josy.
„Hast du nicht gesehen, wer anruft?“, fragte ich etwas verwirrt.
Josy kicherte etwas, so wie sie immer gekichert hatte: „Nein, tut mir leid, aber Josh hat dich wohl als „Kleine Nervensäge“ eingespeichert.“
Ich schnaubte beinahe empört auf, aber was war ich auch von Josh gewohnt?
Eben, nichts anderes.
„Was machst du an Joshs Handy?“, fragte ich und versuchte die Geräuschkulisse im Hintergrund zu identifizieren.
Teller klapperten, Menschen redeten…
Ein Restaurant!
„Wie gesagt, er ist gerade mal auf die Toilette gegan-“, erzählte mir Josy, doch ich unterbrach sie: „Nein, nein, wie kommt es, dass du dich mit Josh triffst? Du weißt schon, ihr seid getrennt und so?“, erinnerte ich sie unauffällig daran, dass sie und Josh sich vor einiger Zeit getrennt hatten.
„Ja, das weiß ich auch. Du, Liza, das ist grade richtig schlecht, weißt du, die Verbindung und so“, log Josy, ich konnte es an ihrer Stimme hören.
„Lüg mich nicht an, Josy“, fauchte ich beinahe, doch sie legte auf.
Was war das denn?!

***

Die Show verlief normal, ich verpatzte nur einen Einsatz, was aber niemandem auffiel.
Was mich da schon eher irritierte, war die riesige Kamera, die etwas hinter mir angebracht war.
Sie war für den Film der Jungs, aber ich fühlte mich so beobachtet, dass ich echt nicht so sicher spielte wie sonst.
Auch die Tatsache, dass Josy und Josh sich während diesem Konzert trafen, verunsicherte mich.
Warum?
Warum trafen sich die beiden?
Josy war einst wirklich wie meine Schwester, sie war so gut wie immer bei uns und ich hatte mich so gut mit ihr verstanden, dass ich sogar geweint hatte, als sie und Josh sich getrennt hatten.
Seit damals hatte ich nichts mehr von ihr gehört.
Das war nun einige Jahre her.
Genau genommen etwa drei, wenn ich mich nicht irrte.
Als das Konzert vorbei war, war ich noch immer vollkommen in Gedanken.
Wir fuhren zum Hotel zurück, ich fuhr in einem normalen Wagen mit Eleanor, Camryn, Lou und Lux, weil wir „Frauenthemen“ bereden wollten.
Genau genommen wollten Lou und Eleanor mein Liebesleben besprechen und mich dazu aufmuntern den nächsten Schritt bei wem auch immer zu wagen, denn sie wussten ja nicht, wer es war.
Und Camryn warf immer wieder ein, dass ich mich nicht wie ein sturer Esel benehmen sollte.
Hmpf.
Nett, wirklich sehr nett.
Auf jeden Fall war ich wirklich sehr froh, als wir im Hotel ankamen und ich aus dem Auto springen konnte.
Ja, ich war sogar immer noch froh, als ich die scheinbar hundert Fans sah, die direkt vor dem Eingang standen und nun kreischend auf mich zu gerannt kamen wie eine Horde tollwütiger Büffel.
Als dann aber keiner von ihnen anzuhalten schien, war ich nicht mehr froh.
Es geschah schnell, schneller als irgendjemand hätte reagieren können: Die Mädchen rannten mich quasi um, grabschten nach mir und die Mädchen, die etwas weiter hinten standen, drückten um nach vorne zu kommen, doch damit verursachten sie nur, dass ich so von scheinbar allen Seiten gedrückt wurde, dass ich schließlich den Boden unter den Füßen verlor.
Nur so viel: Asphalt ist verdammt schmerzhaft.
Außerdem hatte ich nun das Problem, dass die Mädchen mich beinahe übertrampelten, auch wenn sie teilweise versuchten das zu verhindern, indem sie einen Schritt nach hinten machten.
Doch die Mädchen von hinten drückten weiter, hatten entweder nicht gemerkt, dass ich gefallen war, oder sie wollten, was ich für wahrscheinlicher hielt, mich tot sehen.
„WEG DA!“
Holy shit, noch nie in meinem Leben war ich so froh gewesen, dass ein Schrank schrie.
Ob es half?
Nicht wirklich.
Erst als einige Securities dazu kamen und die Mädchen wegschoben und –zerrten, konnte ich wieder normal atmen.
Preston hielt mir seine Hand hin, sodass ich aufstehen konnte: „Alles in Ordnung?“
Er sah mich sorgfältig an, so als ob mir eine Hand fehlen würde oder ein Arm.
„Ich bin okay“, stammelte ich fast schon lautlos.
Ein klein wenig war ich immer noch durch den Wind.
Hatte ich nicht schon von Anfang an gesagt, dass diese Directioners total gestört waren?
Preston legte mir seine Hand auf den Rücken, schob mich zum Eingang des Hotels, während er strafende Blicke an die Mädchen verteilte.
Als wir drinnen waren, blieben wir kurz stehen und Preston verfluchte die Mädchen, wie selbst ich sie noch nicht verflucht hatte.
Ernsthaft, der Mann hatte coole Beleidigungen drauf!
„Oh mein Gott, Liza, geht es dir gut?“, überbesorgt schmiss sich Lou halb auf mich, während Eleanor, die Lux auf dem Arm hatte, ihr zusammen mit CamCam folgte.
Alle sahen mich an, waren etwas bleich im Gesicht.
„Sowas ist mir noch nie passiert“, sagte Eleanor und Lux schien die einzige zu sein, die glücklich lächelte.
Preston verschwand kurz um Sicherheitsvorkehrungen zu treffen, denn die Jungs von One Direction würden bald hier auftauchen und wenn dann dasselbe geschah…
„Einmal ist immer das erste Mal“, meinte Lou und tatschte mir im Gesicht rum.
„Lou“, ich schlug leicht gegen ihre Finge, die meine Wange zerquetschten, „Lass das! Du fängst schon an wie meine Mom, man!“
Lou machte kurz „ts“, dann piekste sie mir wieder in die Wange: „Du musst etwas Farbe bekommen, grade siehst du aus wie eine lebende Leiche.“
„Zombie“, ergänzte Preston und Lou begann mit ihm den Unterschied von „lebende Leiche“ und „Zombie“ auszudiskutieren, während Camryn und El mich mitleidig  ansahen.
„Warum genau bekommst eigentlich du immer alles ab?“, erkundigte sich Camryn und lachte mich beinahe aus, ich konnte das Grinsen sehen.
Ich grunzte leise.
„Za, Za“, quiekte Lux und streckte ihre Ärmchen nach mir aus.
Ich lächelte sie an: „Willst du zu Tante Liza, ja? Willst du zu Tante Liza? Ja, willst du? Willst du, Luxie?“
„Sie wird dir nicht antworten.“
Ich nahm Lux auf meinen Arm und sah dann auf zu Niall, der mich spottend ansah.
„Man redet trotzdem mit kleinen Kindern“, erwiderte ich und er zuckte mit den Schultern: „Whatever.“
Ts.
„Aiii, wo ist denn die Lux? Ja, wo ist sie? Wo? Wo? Ahhh, da ist sie ja!“
Harry kam auf uns zu gerannt und hielt Lux die Augen zu, worauf sie nur anfing zu quietschen.
„Ja, wo ist sie?“
„Sie wird dir nicht antworten“, kam es von mir ehe ich mich versah.
Ach Mist.
Niall grinste mich triumphierend an.
„Jungs?“
Louis kam zu uns und legte Liam seine Hand auf die Schulter.
Jetzt war auch One Direction vollzählig, denn Zayn stand bei Lou und Preston.
„Ihr geht heute feiern, in einen guten Club hier, betrinkt euch schön und genießt euer Leben“, schwärmte Louis uns vor und die anderen vier waren einverstanden, dann sah Louis schnell mich an, „Du natürlich auch, Liza.“
„Und warum?“, fragte ich, schließlich hatte Louis von uns gesprochen und nicht von sich selbst.
Louis grinste: „Weil jemand heute Sex haben wird. Und zwar lang und laut. Sehr lang und sehr laut. Am besten ihr beschäftigt Camryn irgendwie…Und 5SOS! Das ist nicht jugendfrei!“
„WIR HABEN ES VERSTANDEN“, kam es synchron von uns fünf und Louis klatschte zufrieden grinsend in die Hände.
Nun kamen Michael, Calum, Luke und Ashton zu uns.
„Ihr geht heute…ins Kino“, beschloss Louis und die vier waren irritiert.
„Wieso?“, fragte Michael und Calum nickte einfach: „Okay. Will jemand mit? Liza? Niall? Camy?“
„Mein Name ist Camryn“, verbesserte Camryn Calum, doch der schüttelte nur den Kopf: „Sowas nennt man Spitznamen.“
Die junge Sängerin stand kurz vor einem Anfall, denn nun hatte auch Calum ihr einen Spitznamen gegeben und sie fand sowas wohl eher unlustig.
„Das klingt bescheuert. Camy, Camy, ts“, machte sie und funkelte Calum böse an, der jedoch nur schnippisch meinte: „Nicht mein Problem, Süße.“

@LizaDevineDrumsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt