Wie mein Leben neu geplant wurde

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Kapitel 78- Wie mein Leben neu geplant wurde
Nachdem ich ja praktisch mehr Kaffee als Blut in mir hatte, fuhr Mark schon direkt nach dem Frühstück mit mir zu Arena und organisierte mir dort einen ruhigen Raum, in dem ich ungestört schlafen konnte.
Er ließ mich alleine und meinte, dass er mich vor jeder Störung schützen und mich dann kurz vor dem Konzert wecken würde.
Ich war ihm sehr dankbar dafür und wusste es auch zu schätzen, dass er mich nicht mit Fragen durchlöcherte.
Es war also bereits Abend, als ich dann erwachte und mich erst einmal über das von Mark gebrachte Abendessen hermachte.
Da ich nicht zu Mittag gegessen hatte, war ich nun umso hungriger.
„Wie geht es dir?", fragte er mich.
Ich zuckte mit den Schultern: „Auf jeden Fall ausgeschlafener."
„Und sonst?"
Ich schüttelte nur den Kopf.
Genau genommen wusste ich das auch nicht.
Es war nicht mehr die Wut und die Trauer, viel mehr war es die Leere.
Ich spürte einfach nur Leere und zwar Leere an positiven Dingen.
Meine Familie hatte ich verloren, meinen Freund nun offenbar auch.
Der Beruf hier langweilte mich, die Fans von den Jungs wurden in letzter Zeit immer aggressiver mir gegenüber.
Ich fühlte mich so unnütz.
Niemand benötigte mich, ich hatte niemanden.
Klar, ich hatte Preston und so, aber wie lange würde so eine ungewöhnliche Freundschaft zwischen einer Neunzehnjährigen und einem erwachsenen Mann, der bereits eine Tochter hatte, halten?
Und dasselbe galt auch für Mark, auch wenn ich mit diesem nicht ganz so gut befreundet war wie mit Preston, was auch für Paul galt.
Mit One Direction würde ich kaum noch richtigen Kontakt haben, das war mir klar.
Ich müsste sie schon bei ihrer Tour besuchen kommen.
Mir war schon seit längerer Zeit bewusst, dass ich die Freundschaften, die ich hier aufgebaut hatte, nur für diese Tour haben würde.
Danach würde ich von den meisten hier gar nichts mehr sehen.

***

Der Soundcheck war bereits vorbei, Ashton hatte wohl für mich gespielt.
„In zehn Minuten musst du auf die Bühne", teilte Mark mir mit.
Ich nickte nur: „Ich komme gleich."
Zum Schlafen hatte ich eine kurze Stoffhose und ein altes Oberteil getragen, nun zog ich mich um, nachdem Mark das Zimmer verlassen hatte.
Etwa eine Minute vor Konzertbeginn lief ich durch den Gang zur Bühne, die Haare nur zu einem eher unordentlichen Zopf zusammengebunden.
Ich wusste nicht, wo die anderen waren, aber als ich den Gang entlang lief, fand ich es eher unfreiwillig heraus.
„Ah, verdammt", fluchte ich.
„Entschuldigung", kam es von einer männlichen Stimme, die ich gerade nicht hören wollte.
Ich blickte auf und funkelte ihn nur an, ehe ich knapp entgegnete: „Nicht dafür."
Ich lief an ihnen vorbei, da ich weiter oben saß als die Jungs stehen würden, denn sie würden ja durch diese Aufzüge praktisch durch den Boden auf die Bühne kommen, musste ich also auch woanders lang laufen.
Die Gruppe lief den Gang weiter nach rechts, ich musste den Schildern zufolge nach links abbiegen.
„Hey, warte", rief Niall, er lief mir nach und hielt mich am Arm fest.
Ich fuhr unfreiwillig herum und fauchte ihn an: „Was?!"
Er zuckte kurz zusammen: „Können wir reden?"
„Du hast doch schon alles gesagt."
„Niall, kommst du?", rief Zayn von weiterhinten.
„Liza", flehte Niall mich an, „Bitte."
„Sag mir nur eins", bat ich ihn nun, „Wann hättest du es mir gesagt?"
Er schwieg, seine Augen bewegten sich hin und her, als würde er panisch versuchen etwas zu sagen, was mich nicht wütend oder traurig machen würde.
„Hättest du es überhaupt gesagt oder einfach den Kontakt abgebrochen?", hakte ich nach.
„Liza", begann Niall, „Das ist nicht so einfach."
Und damit war es abgesegnet.

***

Nach dem Konzert war ich Niall aus dem Weg gegangen, auch wenn er reden wollte.
Ich konnte mir das einfach nicht antun.
Von all den Problemen, die ich bereits mit ihm gehabt hatte, war das hier eindeutig das schlimmste.
Ich war mir auch ziemlich sicher, dass es das letzte sein würde.
Dass ich mich dabei gewaltig irrte, sollte ich erst Ewigkeiten später erfahren.
Lou telefonierte mit Lux, als ich ins Hotelzimmer kam.
Ich richtete der Kleinen Grüße aus, dann zog ich mich um und legte mich ins Bett.
Obwohl ich erst wenige Stunden zuvor geschlafen hatte, war ich einfach so fertig und ausgelaugt, dass meine Augen direkt zufielen und ich nur wenige Minuten später schon in meiner Traumwelt war, die leider auch nicht unbedingt positiv zu sein schien.
Es folgte der 26. Oktober und somit stand das vierte Konzert in Sydney an.
Ich wachte endlich mal ein wenig später auf, wurde sogar nur durch einen Anruf geweckt.
Josh.
Na super.
Ein guter Start in den Tag sah eindeutig anders aus.
„Hallo Kleines", meldete er sich.
„Hm", machte ich nur verschlafen.
Lou neben mir schlief noch tief und fest, also wickelte ich mich in meine Bettdecke ein und ging raus auf den Hotelflur.
Da war sowieso noch niemand wach und selbst wenn, dann hatten die mich wahrscheinlich schon schlimmer gesehen.
„Hab ich dich geweckt?", wollte mein Bruder wissen.
„Wieso rufst du an?", erwiderte ich.
Ich wollte nicht unhöflich klingen, aber ich fand es auch falsch, wenn ich jetzt auf freundlich machte, obwohl ich gerade ziemlich enttäuscht von ihm war.
„Sei nicht so schlecht gelaunt", meinte Josh, „Ich wollte nur wissen, wie es dir geht."
„Gut geht es mir. War's das?"
Er seufzte leise: „Liza."
Stille.
Ich sagte nichts mehr, wusste auch eigentlich gar nicht, was ich sagen sollte.
Erwartete er jetzt wirklich, dass ich ihn nach seinem Befinden fragte?
Nein, das traute ich ihm nicht zu.
„Ich rufe an wegen Mom", gab er nun zu, „Sie hat mir in den letzten Wochen vier verschiedene Männer vorgestellt. Ich weiß nicht, was gerade bei ihr vorgeht. Kannst du nicht mit ihr reden, so von Frau zu Frau?"
„Denkst du wirklich, dass sie auf mich hört?", fragte ich ihn nur.
Mal davon abgesehen, dass er nicht einmal wegen mir anrief, interessierte es mich wirklich wenig.
Genau genommen wollte ich es auch überhaupt nicht hören.
Es war nur ein weiteres Anzeichen, wie mein Leben den Bach runter ging.
„Ich weiß es nicht, aber irgendwas müssen wir doch machen."
„Du meinst wohl, dass ich irgendwas machen muss, hm."
„Vielleicht", erwiderte Josh, „sage ich das, weil du absolut nichts machst? Du bist auf Tour und das war es dann."
Entschuldigung?
„Wie meinst du das denn jetzt bitte?!", regte ich mich auf.
Die Tatsache, dass ich auf dem Hotelflur war, hielt meine Lautstärke niedrig.
„Du warst auf der vorherigen Tour. Es tut mir leid, dass ich nun das mache, was du machst. Bei dir ist das voll okay, bei mir offensichtlich nicht. Weißt du, Josh, du bist auch nichts Besseres als ich, auch wenn du dich vielleicht so fühlen magst."
„Das meine ich doch gar nicht", sagte Josh und es klang so, als würde er es dennoch genau so und nicht anders meinen.
„Wie dann?", wollte ich wissen.
Er schwieg kurz, dann amtete er tief durch.
„Dad ist tot, Mom hat ihr Leben von uns distanziert und ich habe eine Familie. Und du? Deine Freunde außerhalb der Tour vernachlässigst du total, weil du nun mal durch die ganze Welt reist. Die Freunde, die du momentan um dich herum hast, wirst du in schon etwas mehr als einer Woche nicht mehr haben. Du hast keinen Freund, du hast keine Familie. Sag mir, wen hast du? Du hast deine Arbeit, du hast deine Kollegen, deinen Chef. Mehr hast du nicht, Liza. Das ist nicht böse gemeint oder so, aber ich mache mir Sorgen um dich. Mach doch etwas mit deinem Leben! Ich kann das doch kaum mit ansehen, wie du so dahin vegetierst. Ich meine es doch nur gut."
Und der Anruf war beendet.
Ich hatte nicht einmal wirklich nachdenken müssen, sondern hatte einfach aufgelegt.
Er hatte es irgendwie auf den Punkt gebracht.
Und obwohl es nicht direkt seine Schuld war, wurde ich wütend auf ihn.
Ich benötigte jemanden, dem ich die Schuld ihn die Schuhe schieben konnte.
Einen Grund, für dieses Unglück, das sich „mein Leben" nannte.
Und das war nun Josh.

***

„Wir müssen reden", drängte Niall mal wieder.
Er sah mich fast schon verzweifelt an.
Wow, der fühlte sich wohl wirklich schlecht deswegen?
Respekt.
Wenigstens etwas Gutes.
Ich war mittlerweile so verzweifelt und wütend, weil mein eigenes Leben irgendwie zu einer Katastrophe geworden war, dass mich diese Tatsache ein kleines bisschen glücklich machte, auch wenn ich das nicht äußerlich zeigte.
„Fick dich", fauchte ich ihn an, „Ich brauch dich nicht. Verpiss dich doch zu deinen Fans, hm. Frag doch eine von den Zwölfjährigen, ob sie mit dir ins Bett geht, wenn du die so sehr liebst."
Die Stunde, die noch bis zum Beginn des Konzerts übrig war, überbrückte ich damit, dass ich vor Niall weglief.
Es klang kindisch und wahrscheinlich war es das auch, aber das interessierte mich nun nicht wirklich.
Tatsächlich rief ich meine Mutter an, nachdem ich mich in der Toilette eingeschlossen hatte.
Hier fand mich Niall bestimmt nicht.
„Ja?"
„Mom, ich bin's. Deine Tochter, Liza. Du weißt schon."
Ich war nicht wirklich erfreut, dass ich mit ihr sprach.
Noch immer nahm ich ihr das Verhalten von der Beerdigung übel.
Wie konnte sie nur?!
Noch immer verstand ich nicht, was sie sich dabei eigentlich gedacht hatte und wie sie sich so hatte verändern können.
„Oh, hi", sagte sie nun und klang tatsächlich erfreut.
Wenigstens eine, die sich freute.
„Mom, kann ich dich etwas fragen?", fing ich an.
Vielleicht hätte ich mal vorher überlegen sollen, was ich genau sagen wollte.
Dafür war es jetzt eindeutig zu spät.
„Ja, sicher, mein Kind."
Ich war mir sicher, dass sie gerade lächelte.
„Ist der Mann, mit dem du bei Dads Beerdigung warst, dein neuer Freund?"
Sie lachte leise.
„Nein, nein."
„Dann sag mir, wer war er dann?"
„Er ist Zahnarzt, das hab ich doch gesagt", tadelte sie.
Ich verdrehte die Augen.
Sie stellte mich als dumm dar, obwohl es mir um etwas ganz anderes ging.
„Mom", stöhnte ich auf, „Wie stehst du zu diesem Zahnarzt?"
Es folgte ein Vortrag, den ich irgendwie schon hätte erwarten müssen.
Vermutlich hatte Josh das geahnt und es deswegen mir zu geschrieben, ich war mir nicht ganz sicher.
Grob zusammengefasst hatte Mom mir gesagt, dass ihr Leben mich nichts anging, dass sie machen konnte, was sie wollte, dass ich mich aus ihrem Leben heraushalten sollte, dass ich sie nicht von ihrem Glück abhalten könnte und dass sie lange genug für ihre Familie da gewesen wäre.
Nun wollte sie wohl nicht mehr Mutter, sondern wieder eine „attraktive und begehrenswerte" Frau sein.
Es tat schon irgendwie weh, dass sie mir das so ins Gesicht sagte.
Vor allem als ich nachfragte, ob damit auch gemeint wäre, dass sie sich nun tatsächlich von ihren Kindern, von Josh und von mir, distanzierte.
Die Antwort hatte ich eigentlich nicht hören wollen, denn ich hatte sie schon erahnt.
Ja.

***

„Sydney, ihr wart wundervoll!", rief Liam und die Fans schrien.
Yeay.
Ich verschwand von der Bühne und traf backstage auf Harry, der gut gelaunt den Gang entlang sprang.
„Hey", rief er und nahm meine Hand, wirbelte mich um her.
Er sprang sehr männlich den Gang entlang, riss mich ungewollt hinter sich her und sang Kinderlieder.
Na super, da hielt man schon mit einem Mitglied von One Direction Händchen und dann war es das falsche.
Ich verjagte diesen Gedanken, trat Niall gedanklich in den irischen Hintern.
Idiot.
Mein Hass auf alles verwandelte sich ziemlich leicht in schlechte Laune und ich konnte es kaum erwarten ins Bett zu gehen.
Ich grenzte mich in letzter Zeit ziemlich von den meisten Leuten ab.
Niall hing mit Louis, Harry, Zayn und Liam herum, also „konnte" ich nicht zu denen.
Paul war viel mit Marco beschäftigt, Preston musste wegen seiner Arbeit als Bodyguard die fünf Boybandsänger beschützen und somit blieb ich meist mit 5SOS, Lou und Mark zurück, wenn Dan, Sandy und Jon gerade mit ihren Freundinnen abhingen.
Sandy hatte während der Tour eine Engländerin kennen gelernt, mit der er nun offenbar etwas am Laufen hatte.
Kurz gesagt wäre ich der einzige Single unter den rummachenden Pärchen.
„Wolltest du dich nicht noch an uns rächen?", fragte Michael und fing sich einen Ellenbogenstoß in den Magen von Calum.
„Was", protestierte Michael verteidigend, „Ich hab es schon abbekommen. Wieso ihr nicht?"
„Sei keine Pussy", murrte Ashton.
Ich grinste nur schwach.
„Ich lass euch in Ruhe, keine Angst", teilte ich ihnen mit, „Aber eines Tages bekommt ihr es zurück. Selbst wenn ich dabei achtzig bin und mit Krückstock hinter euch her rennen muss."
Damit war das zumindest für eine Weile geklärt.
Um ehrlich zu sein hatte ich gerade einfach keine Ideen.
Mein Kopf war gefüllt mit Problemen und Stress und Trauer, da hatte ich zum einen die Racheaktionen total verdrängt und zum anderen konnte ich einfach nicht kreativ sein, so sehr ich auch wollte.
Der freie Tag war viel zu schnell vorbei, irgendwie aber auch nicht.
Zum einen konnte ich es kaum erwarten, dass die Tour vorbei war und ich endlich von Niall wegkam, zum anderen würde ich das auch alles so wahnsinnig vermissen.
Die letzten Monate waren so schnell vergangen und jetzt verging alles wie in Zeitlupe und gleichzeitig auch wie im Zeitraffer.
Die Sache war die: Mein Leben hier war nicht perfekt und mein Leben außerhalb der Tour war nicht perfekt.
Ich fühlte mich hier unwohl, ich würde mich auch nach der Tour zuhause in London unwohl fühlen.
Josh hatte recht.
Ich hatte gar nichts und gar niemanden, abgesehen von meiner Arbeit.
Es frustrierte mich ein wenig und ich wollte etwas ändern, doch ich wusste nicht, was- bis dann der Anruf kam.
Es war der 31. Oktober, Halloween.
Gleichzeitig stand auch das dritte Konzert in der Rod Laver Arena in Melbourne an, was nicht nur das letzte Konzert der Australien Tour sein würde, sondern auch das drittletzte Konzert der gesamten Take Me Home Tour.
Liam teilte mir mit, dass sein Hund heute ein Jahr alt wurde, total begeistert zeigte er mir mal wieder Bilder von dem zugegeben ziemlich süßen Hund, für den er aber eigentlich gar keine Zeit hatte, da er ja durch die Welt reiste.
Ich war mir sicher, dass er sich schon auf das Ende der Tour freute, weil er dann endlich wieder mit Hund und Freundin vereint sein würde.
Der Anruf kam gegen Mittag, wir saßen alle gerade in Sarahs Kitchen, ein letztes Mal für diese Tour und für mich vermutlich auch ein letztes Mal überhaupt.
Ich schob mir gerade eine Gabel in den Mund und versuchte Nialls Blick zu ignorieren, den ich auf mir liegen spürte, da klingelte das Handy.
„Hm?", ging ich mit vollem Mund ran.
Sehr gut erzogen.
Sandys Blick landete nun ebenfalls auf mir.
„Hey, ich bin's", meldete sich Kevin.
Ich hätte seinen Namen laut aussprechen können, um Niall eifersüchtig zu machen.
Doch ehe ich soweit denken konnte, sprach der New Yorker auch schon weiter.
„Ich wollte nur mal wissen, wie es dir so geht? Und natürlich auch, ob du dir das mit meinem Angebot nochmal überlegt hast."
Er lachte und mir war klar, dass es nur ein Spaß gewesen war, da ich ihm ja eigentlich schon ziemlich sicher abgelehnt hatte, doch nun dachte ich tatsächlich darüber nach, was mich noch davon abhielt.
Ich hätte mir diese Chance für Niall entgehen lassen, doch nun hatte er mich praktisch für die Fans sitzen gelassen, weil er keine Eier hatte, um den kleinen Biestern zu sagen, dass er eine Freundin hatte.
Auch wenn er dafür vielleicht seine Gründe haben würde, eine schwere Kindheit vielleicht, das wäre irgendwie typisch für Menschen, die eine dämliche Entscheidung trafen, störte es mich und ich war noch immer wütend und enttäuscht.
„Nun, um ehrlich zu sein: Doch, hab ich."
Dan sah mich fragend an: „Josh?"
Ich schüttelte nur den Kopf, stand auf und verließ den Raum, um das Notwendige abzuklären.
Etwa zehn Minuten später hatte ich Kevin alles erzählt und wir hatten uns darauf geeinigt, dass wir noch einmal alles abklären würden.
Falls Niall sich weiterhin wie „der letzte Idiot", wie Kev es formuliert hatte, benehmen würde, dann wäre es das mit England gewesen.
Falls er sich aber wieder in den Griff bekommen würde, dann würde ich Kevin höchstens im Urlaub mal sehen.
Er sah das ziemlich locker, was ich gut fand.
Nun war ich nur noch ziemlich nervös, denn auch wenn ich gerade einfach keine Lust auf Niall hatte, so liebte ich ihn doch über alles und wünschte mir eigentlich, dass er mir einen Grund geben würde, warum ich hier sein sollte.
Dass er der Grund sein würde.

***

Selten hatte ich ein Konzert so verhauen.
Marco schenkte mir danach einen aufmunternden, aber auch tadelnden Blick, der eindeutig sagte: „Das war wohl nichts."
Ich hatte wirklich schlecht gespielt, immer wieder Fehler gemacht und irgendwann einfach die Nerven verloren.
Wenn ich Glück hatte, hatten sich die Fans so sehr auf die fünf Sänger konzentriert, dass sie es gar nicht bemerkt hatten, wie oft ich mich verspielt hatte.
Meine Gedanken waren wo ganz anders gewesen, offensichtlich.
Wie würde ich nach der Tour leben?
Ich hatte nur noch den 1. November, welcher ein freier Tag war, allerdings würden wir an ihm nach Asien reisen.
Nach Tokyo, um genau zu sein.
Dort würden wir am 2. November spielen und am 3. November ebenfalls, dann wäre es das gewesen mit der Tour.
Danach begann dann wohl mein neues Leben.
Entweder mit Niall in London oder mit Kevin in New York, wobei das mit Kevin rein freundschaftlich war.  


@LizaDevineDrumsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt