Wie ich nicht von meinen Sünden, aber den Idioten erlöst wurde

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Kapitel 49- Wie ich nicht von meinen Sünden, aber den Idioten erlöst wurde
Ich wurde durch einen Ellenbogen geweckt, der mir ins Gesicht geschlagen wollte.
„Ah“, stöhnte ich auf und schlug blindlings auf den Besitzer dieses Ellenbogens ein.
„Ah“, kam es nun auch von ihm.
Niall.
Ich öffnete meine Augen und sah ihn wütend an.
Er grinste entschuldigend, beugte sich vor und gab mir einen sanften Kuss auf die Nase.
„War keine Absicht“, sagte er und ich wusste sofort, dass es stimmte.
Warum sollte er mich auch schlagen wollen?
Er legte sich wieder neben mich und fiel dabei beinahe aus dem Bett, das nun wirklich nicht für zwei Personen gemacht war.
Jemand riss die Tür auf und schrie gut gelaunt: „Guten Morgen!“
Ugh.
„Morgen Liam“, lächelte Niall und ich tat es ihm gleich.
Liam setzte sich auf das Fußende des Bettes.
„Liza? Bei dir alles in Ordnung?“
Es klang freundlich, doch ich hätte ihm dafür am liebsten etwas ins Gesicht geworfen.
Natürlich fand ich, dass mein Wutanfall gestern berechtigt war, aber es war mir dennoch peinlich.
„Ja“, gab ich knapp zurück und setzte mich auf.
Unter der Decke piekste mir Niall seitlich in mein Hinterteil, doch Liam bemerkte es nicht.
„Okay, wenn sonst noch was ist, kannst du jeder Zeit mit uns reden. Warum ich eigentlich hier bin? William fährt nachhause.“
Ich konnte die Freude in seinen Augen sehen, ehe ich begriff, was das bedeutete.
William fuhr nachhause.
Er würde weg sein.
Teilweise freute ich mich, auch wenn das böse klang.
„Kann er in den Bus kommen? Ich will so nicht raus“, ich stand auf und deutete an mir herunter.
Meine Kleidung war zerknittert, stank nach Schweiß.
Meine Haare sahen nicht gerade frisch gewaschen aus, sie standen unordentlich ab und waren verknotet.
Liam nickte, auch wenn er lächelte, konnte ich sehen, wie er am liebsten den Kopf geschüttelt hätte.
Niall verließ ebenfalls das Bett, lief schon mal in Richtung Dusche.
Arsch.
Er sollte sich gefälligst beeilen.

***

Liam rief William in den Bus und dann stand er da auch schon.
Zayn, Louis, Harry und Liam sahen ihn unfreundlich an, auch wenn ich leichte Bemühungen sehen konnte.
Will stand direkt vor mir und ich bemerkte, wie unwohl er sich fühlte.
Nun ja, mir ging es auch nicht wirklich besser.
Die Jungs starrten uns an wie Tiere im Zoo.
„Jungs“, ich räusperte mich und sofort starrten sie auf ihre Teller, begannen sich leise zu unterhalten, doch ich bemerkte immer noch die Blicke.
Egal.
„Du fährst?“, sagte ich leise und stellte mich noch näher an Will.
Er nickte und lächelte mich schief an: „Nichts gegen dich, aber ich freu mich schon.“
Ich zuckte mit den Schultern: „Ich kann dich verstehen. Weißt du, wann du ungefähr wieder kommst?“
„Nope“, er schüttelte den Kopf, „Aber wie ich meinen Vater kenne, wird das demnächst sein.“
Wir umarmten uns, wünschten uns noch viel Spaß und dann verschwand Will auch schon wieder.
Komisch.
Wer hätte gedacht, dass ich ihn doch noch mögen würde?
Ich ließ es sogar zu, dass er mir auffällig in den Hintern kniff, als er mich umarmte, denn ich wusste ja, dass es nur zum Schutz seiner Tarnung war.
Desto mehr Leute erfahren würden, dass Will schwul war, desto größer war die Chance, dass sein Vater es ebenfalls erfahren würde.

***

„Läuft da was?“, wollte Zayn wissen, kaum war Will verschwunden.
„Entschuldigung?“
„Na, ob da was zwischen dir und William läuft? Er hat dir an den Arsch getatscht und du sagst einfach gar nichts dazu“, bemerkte er.
Ich schüttelte den Kopf.
Jetzt brauchte ich eine Ausrede.
Und zwar schnell.
Ich konnte ihnen ja wohl schlecht sagen, dass Will schwul war.
Sowas sagte man nicht einfach.
„Ach so, ja, also“, räusperte ich mich und versuchte so schnell es ging eine gescheite Ausrede zu finden.
„Jungs, wollt ihr dabei sein, wenn wir den Titel bekannt geben?“
Noch nie in meinem Leben war ich so froh darüber gewesen, Paul zu sehen beziehungsweise zu hören.
„Guten Morgen, Liza“, lächelte er mich an und wendete sich dann wieder an die Jungs: „Ja oder nein?“
„Sicher“, antwortete Zayn und auch die anderen erwiderten etwas in der Art, standen auf und folgten Paul aus dem Bus.
Ich selbst ging erst mal duschen, dann zog ich mich schnell an, schminkte mich kurz und machte meine Haare.
Alle fünf Sänger waren gegangen, wohin auch immer.
Ich wusste nicht einmal, um welchen Titel es sich handelte.

@LizaDevineDrumsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt