Wie ich wieder "back in the hood" war

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Kapitel 58- Wie ich wieder „back in the hood" war
Die fünfzehn Minuten gingen wie im Flug vorbei und als wir uns alle wieder in den Besprechungsraum von Modest! Management begaben, stand meine Entscheidung fest.
Magee und Griffiths schienen etwas nervös zu sein, was mir persönlich mehr als nur gefiel, denn so würde mein Plan aufgehen.
Nachdem sich alle gesetzt hatten und schweigend zu den beiden Alten und zu mir sahen, was mir mal so nebenbei erwähnt echt unangenehm war, räusperte sich Magee.
Er sah mir direkt in die Augen und auch wenn er mehrere Meter von meinem Platz entfernt war, wünschte ich mir beinahe mehr Abstand.
„Haben Sie sich entschieden?", wollte er wissen.
Es schien, als würde er den Atem anhalten.
Draußen hatte ich den anderen nichts von meiner Entscheidung gesagt, ich war mir ja selber nicht so genau sicher gewesen.
„Ja", sagte ich und jetzt lagen erst recht alle Blicke auf mir, „Ich nehme Ihr Angebot an."
Ich konnte sehen, wie die beiden Alten erleichtert aufatmeten und jemand im Raum flüsterte leise „Gott sei Dank".
„Allerdings nur unter einigen Bedingungen", warf ich ein und sofort landeten die Blicke der beiden mehr als nur reifen Männer auf mir.
„Und die wären?", fragte Magee mich mit einem leicht bissigen Unterton in der Stimme.
Es gefiel ihm nicht, dass ich nun etwas forderte.
„Unter anderem, dass ich nicht in irgendwelche gefakten Beziehungen gesteckt werden kann. Ich habe mein eigenes Leben und da will ich nicht, dass mir irgendwelche Männer in grauen Anzügen vorschreiben, mit wem ich wann wo rumzumachen habe."
So, jetzt war es raus.
„So nett Will auch ist, die Tour geht noch einige Monate und diese Monate möchte ich nicht alleine verbringen. Ich bin mir auch ziemlich sicher, dass es die Fans nicht stören wird, wenn ich nicht in einer Beziehung bin. Ich würde also vorschlagen, dass ich und Will offiziell „Schluss machen" und man nichts von dieser gefälschten Beziehung erfahren wird. So kommen nicht noch mehr Gerüchte auf und Modest hat auch keinen schlechten Ruf", fuhr ich fort.
Nun machte ich eine Pause und sah Magee abwartend an.
Ein kurzer Seitenblick zu Will verriet mir, dass er mich etwas dankend anlächelte.
So schlimm war ich jetzt ja wohl auch nicht gewesen?
Pff.
„Was genau", räusperte sich Magee, „gibt Ihnen das Gefühl, dass Sie in der Lage sind, solch eine Forderung zu stellen?"
„Das heißt, sie können mir das nicht vertraglich absegnen?", hakte ich nach ohne seine Frage zu beantworten.
Er schüttelte mit strengem Blick den Kopf: „Nein. Miss Devine, einer von uns beiden ist der Boss und das sind nicht Sie. Ich bin derjenige, der in der Lage ist, Forderungen zu stellen. Oder sehen Sie das etwa anders?"
Ich lächelte ihn an: „Ja, das sehe ich. Um auf ihre Frage zurückzukommen: Ich habe das Gefühl, dass ich in der Lage bin, solch eine Forderung zu stellen, da ich genau weiß, dass ich, wenn ich nun aufstehe und mich von Ihnen verabschiede, nicht einmal bis zu meinem Auto komme, bevor ich von Ihnen zurückgeholt werde."
Und mit diesen Worten erhob ich mich, nahm meine Tasche, begab mich zur Tür und öffnete diese.
Mit einem „Bye" trat ich durch sie hindurch und lief dann an der Sekretärin und einigen Büroräumen vorbei bis zu den Aufzügen.
Es brauchte etwa eine Minute bis der milchig leuchtende Aufzugsknopf aufhörte zu leuchten und die Tür sich öffnete, ich stellte mich in den Aufzug und wählte das Erdgeschoss aus.
Gerade als sich die Türe zu schließen begann, rannte Magee auf mich zu und stellte seinen Fuß zwischen die Tür: „Halt, warten Sie!"
Ein breites Grinsen breitete sich auf meinen Lippen aus...

***

Ich machte mit Magee aus, dass ich erst einmal wieder mit den Jungs auf Tour gehen und als Drummerin auf der Bühne stehen würde, den genauen Vertrag würden wir noch unterzeichnen, wenn er nach unser beiden gewünschten Formulierungen geschrieben worden sein würde.
Dies klärte ich in Magees eigenem Büro, nur mit ihm und Griffiths.
Als ich die dunkle Holztüre öffnete und heraustrat, sahen mich gefühlte hundert Augen aufmerksam an.
„Herzlichen Glückwunsch, ihr werdet wieder von meiner Anwesenheit beehrt", verkündete ich grinsend und wurde sofort von Preston umarmt.
„Du kannst dir gar nicht vorstellen, wie sehr ich dich vermisst habe, Kleine", sagte er leise in mein Ohr, „Aber wir beide müssen noch einiges klären."
Ich hatte das dunkle Gefühl, dass es darum um Ryan ging.

@LizaDevineDrumsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt