Wie ich Will beinahe mit meinem Tanga erwürgte

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Kapitel 33- Wie ich Will beinahe mit einem Tanga erwürgte
Okay, okay. Ich gab es ja zu, in meinem Leben hab ich schon viel Scheiße gebaut. Ich hab schon viel zu oft eine gute Lösung gefunden, die mich gerettet hatte. Außerdem hatte ich schon viel zu oft gesagt, dass es nicht noch schlimmer werden könnte. Und ja, es war immer schlimmer geworden. Doch als ich mir nun dachte, dass es wirklich nicht noch schlimmer werden könnte, war ich mir zu 4000% sicher, dass es wirklich nicht mehr schlimmer werden könnte. Selbst eine Entführung durch einen psychisch gestörten Serienmörder, der allen seinen Opfern lebendig die Gliedmaßen abhackte, wäre nicht schlimmer gewesen als mit dem Sohn von Mr. Arschloch höchstpersönlich eine gefälschte Beziehung zu führen. Es wäre eigentlich egal gewesen, wer es war. Es hätte Prinz Harry sein können und ich wäre immer noch an der schlimmsten Stelle meines Lebens, zumindest dachte ich das. Es lag nicht an der Verwandtschaft dieses Williams mit Marco, es lag daran, dass William doch ziemlich männlich klang und ich mir geschworen hatte nie wieder mit einem Jungen zusammen zu sein. Niall hatte dann meine Pläne durchkreuzt, denn ich empfand etwas für ihn, was ich nicht empfinden sollte, aber das war eine völlig andere Sache, denn Niall war nicht William und William war nicht Niall. Ob Marco aber der Teufel höchstpersönlich war, da war ich mir ziemlich sicher. Da war eine ziemlich große Ähnlichkeit, meiner Meinung nach. Dass es aber tatsächlich noch schlimmer gehen konnte, sollte mir William schon bald beweisen…

***

Marco verschwand direkt nachdem er das gesagt hatte und hinterließ sprachlose Menschen.
„Wir haben das nicht entschieden“, sagte Paul und ich winkte ab.
„Nicht so schlimm. Aber wenn dieser William genauso ist wie sein Vater, geh ich mich erschießen“, murmelte ich.
Camryn sah die Sache positiver: „Hey, vielleicht sieht er ja ganz gut aus!“
„Vielleicht ist er auch nur ein eingebildetes Arschloch“, fügte Niall hinzu.
Er sah nicht unbedingt glücklich aus und ich war mir sicher, dass das daran lag, dass er mit mir mitlitt.
So machten das gute Freunde.
„Du siehst blass aus“, bemerkte Lou etwas besorgt.
Etwas geistesabwesend griff ich nach der vollen Kaffeetasse und exte sie.
„Besser?“

***

Ich packte mir noch eine Tasche mit anderen Klamotten, denn ich wollte so nicht drummen.
Die Zeit verging schnell, viel zu schnell.
Wie tief würde diese falsche Beziehung sein?
War dieser William nett?
Nutzte er das hier nur aus?
Würde er mich anfassen?
Durfte er das überhaupt?
Durfte er mich küssen?
Oder musste ich ihn küssen?
Würde er die ganze Zeit bei der Tour dabei sein?
Warum passierte immer mir so eine Scheiße?
Warum konnte ich kein normales Leben haben?
Fragen über Fragen aber keine Antwort.
Als der Bus auf dem Gelände der Arena hielt und alle ausstiegen, hielt ich die Luft an.
Marco war im Hotel geblieben, aber ich war bei Tom, Lou, Lux, Paul und Preston im Bus mitgefahren.
5SOS, Camryn und Band, One Direction und One Directions Band waren in verschiedenen Bussen gefahren.
Ja, ich war nervös.
Sehr nervös.
Ich war die letzte, die den Bus verließ.
Selbst der Busfahrer war schon vor mir draußen.
Suchend sah ich mich um, denn Marco hatte mir gesagt, dass William hier sein würde und ich ihn erfreut begrüßen sollte, weil wir ja angeblich schon lange zusammen waren.
Hier liefen einige Leute von der Crew rum, Bauarbeiter und Co.
Hinter dem Zaun, der etwa zwanzig Meter entfernt war, standen kreischende Fans.
„Liza“, riss mich Paul aus meinen Gedanken und er deutete unauffällig in eine Richtung.
Meine Augen trafen auf die eines jungen Mannes, vielleicht zwanzig oder zweiundzwanzig.
Er hatte braune Haare und einen schwachen Bart oder wie man das nannte. 
Er trug eine blaue, normale Jeans und ein weißes Shirt mit Tasche an seiner Brust, was ihm stand.
Ja, er sah nicht soooo schlecht aus, aber er war nicht Niall.
Da ich irgendwie Angst vor Marco hatte, was wirklich erbärmlich klang und auch irgendwie war, zwang ich mich zu einem Lächeln, welches er erwiderte.
Seins sah aber irgendwie echter aus.
Direkt vor mir angekommen blieb er erst wenige Zentimeter vor mir stehen.
Er war etwa zweieinhalb Köpfe größer als ich.
Ehe ich erkannte, was er da eigentlich tat, beugte er sich zu mir runter, grabschte mein Gesicht links und rechts mit seinen beiden Händen und legte seine Lippen auf meine.
Ewww.
Sagen wir es mal so; ein guter Küsser war er nicht gerade.
„Schließ deine Augen.“
Es klang nicht so freundlich, sondern einfach nur befehlend.
„Genieß den Kuss.“
Bitte WAS?!
Beinahe hätte ich gelacht!
Trotzdem schloss ich meine Augen und erwiderte den Kuss, auch wenn ich kurz vorm Kotzen stand.
Die Zeit kam mir vor wie eine Ewigkeit.
Als er endlich von mir abließ, fühlte ich mich wirklich so, als würde ich kotzen.
Ein klein wenig fühlte ich mich wie bei Dave.
Und das meinte ich nicht positiv.
William legte seinen Arm um meine Schulter und zwang mich somit den anderen hinterher zu laufen.
Ich bemerkte die Blicke von einigen auf mir, sie sahen unauffällig her und lächelten mich aufmunternd an.
Sie wussten, dass ich alles geben würde, um von hier wegzukommen.
„Hi, ich bin dein Freund“, stellte er sich in mein Ohr flüsternd vor.
„Ich hasse dich“, erwiderte ich leise, worauf er nur lachte und seine Hand wandern ließ.
Was dann passierte, machte mich mehr als nur wütend.
Er kniff mir in den Hintern.
Er kniff mir ernsthaft in den Hintern.
Ich biss mir auf die Lippe und merkte, wie ich mich verkrampfte, aber ich konnte nichts machen, weil hier zu viele Leute waren, die von der gefälschten Beziehung erfahren könnten.
Als wir wenige Sekunden später aber in einem Raum angekommen waren, in dem niemand war außer „uns“, also 1D, 5SOS und Camryn, war, klatschte ich ihm eine.
Mein Handabdruck blieb auf seiner Wange und er sah mich grinsend an.
„Süß.“
„Fick dich.“
„Nö, ich fick lieber dich.“
„Halt deine Fresse.“
„Bring mich doch dazu.“
„Falls das die Aufforderung sein sollte, dich zu küssen, kannst du das vergessen. Lieber sterbe ich.“
„Süß.“
„Kannst du vielleicht aufhören „süß“ zu sagen?!“
Meine Stimme überschlug sich fast.
Louis ging dazwischen: „Hi. Du musst William sein?“
„Ja, der bin. Liza darf aber auch „Will“ stöhnen“, er grinste mich dreckig an und ich verdrehte die Augen, während ich mich zwischen Liam und Niall auf ein Sofa fallen ließ.
„Stimmt das zwischen euch beiden eigentlich? Knallst du sie?“
William sah Niall fragend an, der eine Augenbraue hochzog: „Was?“
Er begriff es erst einige Sekunden später: „Nein, natürlich nicht. Wir sind befreundet, nicht mehr.“
Autsch.
Konnte der Tag noch beschissener werden?
Ich hätte diese Frage nicht stellen sollen, schließlich wusste ich ja, dass es immer schlimmer wurde, wenn ich so etwas sagte.
Von Niall ge-friendzoned und von Marco zur Freundin seines Sohnes ernannt worden, ging es mir natürlich blendend, hust.
Ich zog mich noch schnell in einem Raum um, den man abschließen konnte, denn ich wusste, dass die Umkleide von den Jungs nicht abschließbar war.
Nun trug ich eine dunkelblaue Jeans, ein weißes Oberteil mit dem MTV-Zeichen, allerdings so abgeändert, dass dort statt „MTV“ „WTF“ stand, eine pinke Sweatshirtjacke und schwarze, bequeme Vans.

@LizaDevineDrumsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt