Wie ich nicht ganz so "funky" im Funky Buddha war (Teil 1)

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Kapitel 55- Wie ich nicht ganz so „funky" im Funky Buddha war (Teil 1)

Tatsächlich fuhr ich, nachdem ich mich von allen mit einer Umarmung verabschiedet hatte, mit Josh, Josy und Stacy wieder nach London.

Wir schwiegen die Fahrt über, selbst Stacy war leise.

Nun ja, das lag vielleicht daran, dass sie schlief.

Der Regen prasselte auf die Windschutzscheibe und die Regentropfen lieferten sich ein Wettrennen.

Die Fensterscheibe neben mir war leicht beschlagen und ich konnte nicht anders als gedankenverloren mit dem Finger kleine Kreise darauf zu malen.

Ich bemerkte die Blicke, die Josy und Josh sich zuwarfen und ich fühlte mich so, als wäre ich ihr Kind und sie wüssten nicht, was zu tun sei.

Erst jetzt fiel mir auf, dass all das hier real war.

Josh war Vater geworden, er hatte seine eigene kleine Familie.

Und dann war da noch ich.

Vor wenigen Stunden hatte ich alles gehabt, hatte den Traum vieler Mädchen gelebt.

Ich war dafür bezahlt worden mein Hobby zu machen, mit Freunden durch die Welt zu ziehen und Spaß zu haben.

Außerdem hatte ich mich in Niall verliebt.

Niall.

Ob er sich jemand anderen suchen würde, jetzt wo ich weg war?

Die Fahrt verging wie im Flug und so kam es, dass Josh schon bald wieder vor dem Haus unserer Eltern parkte.

Josy holte Stacy aus ihrem Kindersitz, während Josh mir mein Gepäck aus dem Kofferraum holte.

Ich lief einfach nur zu Haustüre, die gerade von Dad geöffnet wurde.

„Na, da seid ihr ja wie- Liza? Was machst du denn hier?", erstaunt und verwundert zugleich sah er mich an.

„Bin arbeitslos", murmelte ich und drückte mich an ihm vorbei, stapfte die Treppen nach oben und ließ mich dann in meinem Zimmer auf meinem Bett nieder, vergrub mich unter meiner Bettdecke und begann allen Frust rauszulassen.

Und das alles, weil ich meinen verdammten Mund nicht hatte halten können.


***


Ich wusste gar nicht, wie viele Stunden vergangen waren, als sich mein Vater dann auf mein Bett setzte.

Er entfernte nicht die Bettdecke, die über meinem Körper lag, so wie Mom das getan hätte, nein, er saß einfach nur da.

„Josh hat es mir erzählt. Ich finde, dass es richtig war, deine eigene Meinung zu sagen und eine Antwort von ihm zu verlangen, aber du musst auch einsehen, dass er dein Chef ist und somit musst du höflich mit ihm reden und ihm in den Arsch kriechen, so ist das bei Chefs nun mal. Er ist nicht wie deine Leute vom Tattoo-Studio. Da kannst du nicht einfach mal Beleidigungen durch den Raum rufen oder dich halb mit ihnen schlägern. Das geht nicht. Aber ich denke, dass du das selbst sehr gut weißt, deswegen werde ich gar nichts mehr dazu sagen. Josh meinte, dass die anderen noch einmal mit Marco reden werden, wenn er sich beruhigt hat. Falls das aber nichts mehr werden sollte, kannst du dich ja wieder bei deiner eigentlichen Arbeit melden, mit der du früher sehr zufrieden warst, falls ich mich da nicht täusche."

Ich musste lächeln.

Schniefend wischte ich mir unter der Decke die Tränen weg, dann kroch ich unter der Decke hervor.

@LizaDevineDrumsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt