Kapitel 137

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Ich starre noch etwas, sie streichelnd, an die Decke, um sicherzugehen, dass sie auch wirklich schläft und sich nicht wieder irgendwelche Gedanken macht, nachdem es ihr es eben schon nicht gut ging. Allerdings bestätigt sich meine Hoffnung nicht, denn nach ungefähr einer Stunde fängt sie an leichte Kreise mit ihrem Finger auf meiner Brust zu ziehen. „Denkst du wieder nach?", frage ich in die Dunkelheit. „Du anscheinend ja auch.", höre ich sie sagen und fange an zu grinsen. „Dann lass uns kuscheln. Vielleicht schläfst du ja dann ein.", schlage ich vor und sie nickt. „Da sag ich nicht nein Schatz.", grinst sie, sieht mich kurz an und kuschelt sich dann wieder an mich. „Versprichst du mir etwas?" „Natürlich, alles.", antworte ich und streiche über ihre Wange. „Wenn ich tot bin, schau in meinen Kleiderschrank in die kleine Kiste ganz hinten, zweites Fach. Aber nicht vorher, das musst du mir versprechen. Trotzdem muss ich dir das jetzt schon im Voraus sagen. Das was du darin findest, ist mir nicht leicht gefallen und ich habe mir vor dieser Entscheidung viel Zeit genommen und viel geweint. Wenn du es siehst weißt du warum.", sagt Patricia und sieht mich eindringlich an. „Ja okay, versprochen." Ich bin verwirrt. Warum darf ich erst nach ihrem Tod in diese Kiste schauen? Aber ich hab es ihr versprochen, also halte ich dies auch. Nachdem ich sie richtig auf mich gezogen habe, lege ich meine Arme um sie. „Ich liebe dich.", flüstert meine Frau. „Ich dich auch.", erwidere ich und sehe wie sie anfängt zu lächeln. „Danke", sagt die Mutter meiner Kinder und ich sehe sie fragend an. „Für was?" „Naja für alles. Dass du immer für mich da bist. Dass du mir schon immer verziehen hast, egal was ich gemacht oder gesagt hatte. Dass ich bei dir einfach ich sein kann." Dann gleitet ihr Blick kurz zu mir und ich lächel. Als ich nach kurzer Zeit nicht antworte, senkt ihr Kopf sich wieder und bleibt auf meiner Brust liegen. „Solange ich dich noch bei mir habe, werde ich alles versuchen, um so gut ich kann für dich da zu sein. Ich möchte einfach, dass es dir gut geht und du glücklich bist.", antworte ich ihr, woraufhin Patricia nickt. „Und dank dir bin ich das auch.", grinst sie, woraufhin ich den Griff meiner Arme verstärke. Nach ein paar Minuten spricht sie dann weiter. „Weißt du noch als ich dir gesagt hatte, dass ich früher immer nervös in deiner Nähe war? Deshalb fühl ich mich irgendwie schlecht." Sie sieht mich leicht an und ich nicke. „Klar weiß ich es, aber warum fühlst du dich schlecht?", hake ich nach. „Naja, wir zwei hätten das hier alles schon viel früher haben können. Ich hab mich nie getraut mit dir über meine Gefühle zu reden damals und hätte deshalb fast alles verloren. Also ich meine, ich hätte dich fast  verloren. Ich hätte schon viel früher dazu stehen sollen. Jetzt, wo ich nicht mehr lange zu leben habe wird mir das alles auf einmal klar. Sorry, dass ich dich damit jetzt nerve.", sagt sie und ich gebe ihr einen Kuss auf die Stirn. „Du nervst mich doch nicht Schatz. Klar ist das alles Vergangenheit und wir können es jetzt nicht mehr ändern, aber ich bin doch genauso dran schuld. Ich hab mich doch auch nicht getraut." Sie seufzt auf. „Ich glaube ich hätte mich nichtmal getraut was zu sagen, als du gehen wolltest, wäre ich mir nicht durch den Song sicher gewesen, dass du mich auch liebst. Ich hatte immer so Angst dich zu verlieren oder unsere Beziehung zueinander kaputt zu machen. Aber ein paar Wochen davor hatte ich einen Traum und durch den hab ich gelernt meine Gefühle zu dir zu akzeptieren und mich aufzuraffen, um es dir zu sagen. Ich kann mich daran noch so gut erinnern." „Ja, ich weiß. Daran kann ich mich auch noch gut erinnern.", sage ich schmunzelnd.
Ja damals waren wir noch so unsicher und jetzt liegen wir hier zusammen und haben eine Familie.„Ich liebe dich Schatz.", flüstert Patricia und streicht wieder über meine Brust. „Ich dich auch.", antworte ich und gebe ihr einen Kuss auf die Stirn.
„Jetzt müssen wir aber mal schlafen. Eigentlich wollten wir das ja schon vor zwei Stunden machen." Daraufhin nickt sie leicht.
Kurz danach schließen sich ihre Augen und ich gebe ihr noch einen Kuss auf den Kopf. Bevor auch ich einschlafe, hängt mein Blick noch lange an meiner Frau, welche ich auch währenddessen streichel.

I feel love| Fortsetzung Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt