Kapitel 141

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(Der Rückblick wird weiterhin fortgesetzt)
Nachdem ich aus meinen Gedanken wieder in die Realität komme, nehme ich den Brief und lese diesen weiter.

So, jetzt höre ich aber auf mit dem Schwelgen in den schlechten Erinnerungen. Ich möchte dir jetzt etwas sagen. Du hast die letzten zehn Jahre zu den schönsten meines Lebens gemacht und ich würde dir für das alles gerne danken. Das habe ich zwar ein paar Zeilen zuvor schon mal, aber dann mach ich es einfach nochmal. Ohne dich könnte ich mir mein Leben überhaupt nicht mehr vorstellen. Für meine Kinder könnte ich mir keinen besseren Vater als dich wünschen und für mich keinen besseren Ehemann. Du gehst mit allen vier so liebevoll um und ich hoffe, dass du das auch weiterhin machen wirst. Sie brauchen dich jetzt, sonst haben sie niemanden mehr. Du bist jetzt die wichtigste Person in ihrem Leben.
Bleib du immer so wie ich dich kenne. Lach weiterhin und sei weiter glücklich. Ich sag es dir jetzt erneut, wenn du dich wieder in eine Frau verlieben solltest ist das für mich in Ordnung. Du musst deswegen kein schlechtes Gewissen oder Schuldgefühle haben. Ich verstehe das mein Schatz. Du bist ein toller Mann, der treuste den ich kenne. Mit dir kann man über alles lachen, aber auch ernste Gespräche führen. Wenn es einem nicht gut geht, bist du da und kümmerst dich. Du bist perfekt für mich und ich könnte noch hundert weitere Gründe dafür aufzählen. Jede neue Frau hat mit dir den Jackpot und wenn sie dich verletzt werde ich mich persönlich darum kümmern. Das hast du nämlich nicht verdient.
In dem Sinne, leb dein Leben mit unseren Kindern und pass auf euch auf. Geb den Mädels einen Kuss von mir. Und sag ihnen, dass ich sie lieb habe und sie ganz doll vermisse. Ihr seid eine unglaublich tolle Familie und ich trauer jetzt schon der schönen Zeit mit euch hinterher.
Siehst du, jetzt wein ich sogar selbst.

Ich liebe dich und vermisse dich, besonders unsere gemeinsamen Abende auf der Couch.
Patricia

Ich sehe auf und wische mir ein paar Tränen von den Wangen. „Ich liebe dich auch Schatz. Du fehlst mir jetzt schon sehr.", flüster ich und gebe ihr noch den letzten Kuss auf ihre Haare, bevor ich das Zimmer verlasse.

Eine halbe Stunde später wird der Sarg aus unserem Haus getragen. Auch meine Schwester Maite ist da. Jeder von uns weint. Der eine mehr, der andere weniger. Ich hab jetzt schon Angst davor das alles unseren Töchtern zu erklären. „Willst du die Mädels früher abholen?", fragt Melanie und stellt sich neben mich. Sie ist die einzigste, die das ganze relativ gefasst aufnimmt. Jedenfalls tut sie so. „Ich weiß es nicht. Ich weiß nicht was jetzt richtig wäre.", antworte ich. „Hol sie ab. Ich würde es so machen. Oder soll ich sie holen? Wenn du es nicht schaffst jetzt." Ich schüttel den Kopf. „Ich mach schon." Kurz darauf fahre ich in die Schule von Alicia und Josy. Ich spreche mit den Lehrerinnen der beiden und nehme meine Töchter dann mit. Nachdem auch Amy und Zoe im Auto sitzen, fahre ich zurück nach Hause.
„Wo ist denn Mama?", fragt Alicia, als sie ihre Tanten und ihre Oma am Esstisch sitzen sieht. „Kommt mal her.", sage ich und hocke mich vor die vier. „Mama ist an einem sicheren Ort und niemand kann ihr dort weh tun." „Wann besuchen wir sie?", fragt Zoe und ich sehe unter mich um durchzuatmen. „Ihr könnt sie dort nicht besuchen.", antworte ich. „Wir konnten doch gar nicht tschüss sagen." Diese Worte kommen von Amy. Die Zwillinge lehnen sich an mich und fangen im gleichen Moment an zu weinen. Auch Alicia und Josy weinen. Ich drücke sie ebenfalls an mich. „Mama hat euch sehr lieb.", flüster ich.
RÜCKBLICK ENDE

I feel love| Fortsetzung Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt