Kapitel 2

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„Papa. Was machst du?" Ich drehe mich um und sehe Alicia in der Tür stehen. „Ich muss ganz dringend weg, aber die Mama ist ja da.", sage ich und sie sieht mich traurig an. „Du darfst nicht gehen. Ich hab gehört, dass ihr wieder gestritten habt.", schluchzt sie. „Hey, komm mal her mein Schatz.", lächel ich und knie mich zu ihr runter. Ich nehme sie in den Arm und drücke sie an mich. „Ich komme wieder, okay? Pass solange auf deine Schwester auf.", flüster ich, wische ihre Tränen weg und gebe ihr einen Kuss auf die Stirn. „Und jetzt geh wieder in dein Bett.", sage ich und sie nickt. Alicia rennt in ihr Zimmer und ich gehe mit meiner Tasche nach unten. Patricia steht an der Terrassentür und sieht nach draußen. „Jetzt bist du mich los, aber pass bitte auf die Kinder auf.", sage ich und bleibe nochmal an der Haustür stehen. „Manchmal wünsche ich mir wirklich, ich wäre nicht mehr aus dem Koma aufgewacht." Ich setze mich in mein Auto und lehne meinen Kopf an das Lenkrad. Irgendwann fahre ich los.

Als ich an Schloss Gymnich ankomme, stehen Maite und Joey davor und sehen mich irritiert an. „Was machst du denn hier?", fragt meine Schwester und kommt zu mir. „Wollt ihr das wirklich wissen?" Ich sehe beide ungläubig an. „Natürlich wollen wir das wissen. Komm erstmal mit rein.", sagt Joey und ich nicke. Wir gehen in das Esszimmer und setzen uns an den Tisch. „Jetzt erzähl." „Ich werde jetzt erstmal hierbleiben, bis ich was eigenes hab. Wir, beziehungsweise Patricia hat sich getrennt.", sage ich und sie sehen mich geschockt an. „Ihr beide seid getrennt? Das stimmt nie im Leben." „Doch es stimmt. Es ist aber auch besser für alle." „Ich hätte bei jedem mit sowas gerechnet, aber niemals bei euch.", flüstert Maite und sieht mich an. „Hätte ich vor ein paar Jahren auch nicht gedacht. Die letzte Zeit haben wir fast jeden Tag gestritten. Eigentlich war es nur eine Frage der Zeit, bis es richtig kracht. Und das war halt heute der Fall." „Und was ist mit den Mädels?", fragt Joey. „Die bleiben bei Patricia. Sie hat ja gesagt, entweder gehe ich oder sie. Da ich meinen Kindern nicht ihre Mutter wegnehmen möchte, bin ich gegangen, auch wenn Alicia geweint hat. Josy hat nichts mitbekommen, sie aber schon." „Scheiße", flüstert Joey und ich nicke.

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