Durch das winzige Fenster an der Wand strahlte ein bisschen Tageslicht herein. Der Staub tanzte in der Luft, als ich mich in die Höhe stemmt und nach draußen blickte. Von meinem Fenster aus konnte man den Wald sehen, nur im Hintergrund die Stadt, mit riesigen, dunklen und nebelbehangenen Mauern. Ich stand auf, steckte mich kurz und tappte, mit die Augen reibend, nach unten. Keiner schien da zu sein. Mit meinem Schweif schlagend sah ich beunruhigt durch den Raum. Ich hatte das Gefühl, etwas Wichtiges würde passieren. Von diesem Drang übermannt, schlich ich die Treppe hoch, welche im Tackt meiner Schritte knarrte. In den Gängen drückte ich leise die Türklinken der Räume herunter und bemerkte schließlich, dass alle außer Donnie da waren, Raph ausgenommen. Ich vermisste ihn ein wenig, irgendwie gehörte ich schon zur Familie, nach den drei-vier Monaten. Plötzlich beschloss ich, im Labor nachzusehen, ob der violet maskierte Turtle sich dort aufhielt. Die Wiese war nass vom Regen und vom Tau, doch ich rutschte dank der kleinen Krallen, die sich in den matschigen Boden bohrten, nicht aus. Irgendwann kam ich an der schräg hängenden Holztür an. Mit einer Hand hielt ich sie auf, als ich hindurch ging. Das Erste, was ich in der fast völligen Dunkelheit erkennen konnte, war ein sehr schwach beleuchteter Kasten. Innen lag etwas Grünes, Eingeschrumpeltes, auf dem Deckel ein rotes Bandana. Hinter mir meinte eine Stimme: "Was machst du da?" Ich drehte mich langsam um und erkannte zwei rot-braune Augen, die im fahlen Licht blitzten. "Hab mich gewundert wo bist, warst als Einziger von denen wach. Bin eben irgendwann selbst aufgewacht. Frage mich, warum die anderen nicht auch schon auf den Beinen sind." Blinzend trat er aus der Ecke. "Ah. Sieh mal, Raph ist bald wieder da. Hoffentlich hat er dann noch seine Erinnerungen", seufzte er. Tröstend legte ich dem Mutanten einen Arm um die Schulter. Ich wusste, dass er alles versuchte, Raphael zurück zu holen, alle hofften auf ihn, aber sicher, dass er das Richtige tat, konnte er sich nie sein. Die Last, das Leben seines Bruders auf den Schultern zu tragen, musste schon ziemlich schwer sein. Ich warf ihm noch ein aufmunterndes Lächeln zu, während ich, in Gedanken, wieder zur Tür hinaus stapfte. Das nasse Gras stich an mir entlang. "Ich brauch frische Luft", murmelte ich, obwohl keiner in der Nähe war, der mich hören konnte.
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Run Away [TMNT2012 FF]
FanfictionIch heiße Luna. Du hast sicher noch nie von mir gehört, aber meine Geschichte könnte dich interessieren. Möchtest du hören, wie alles begonnen hat? Ja? Entspanne dich, lehn' dich zurück. Gigantische Schildkröten, gruselige Waldmänner, Aliens aus...