Chapter 54

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"Wach auf." Die Worte zogen mich langsam in die Realität zurück, in der ich auf dem kalten, glatten Boden der dunklen Kraangzelle lag. Ein kleines, schwarz getöntes Fenster war das Einzige, was etwas Licht hinein ließ, sonst lag meine Umgebung völlig im Dunklen. Ich drückte mich mit meinen Händen hoch und lehnte mich an die Wand gegenüber der Tür, die unter dem winzigen Fenster nur aufgrund der schwarzen, glänzenden Schaltfläche neben ihr zu erkennen war. Muffig war es hier drin, am Boden klebte etwas eingetrockneter blauer Schleim, der wahrscheinlich von einem früheren Gefangenenen stammte. Was genau dieser gewesen war, wollte ich nicht unbedingt wissen, im Gegensatz zu einem Fluchtplan, mit dem ich hier herauskommen könnte. Ich trat an die Schaltfläche heran und überlegte. Mit ihr könnte man sicher die Tür öffnen, oder? Aber betätigen schien ich sie nicht zu können. Sollte ich jetzt weiter nur auf dem Boden herumhocken? Wenn ich meinem Traum Glauben schenken konnte, müssten meine Freunde in der Pizzaria sein. Natürlich könnte mein Unterbewusstsein sich etwas ausgedacht haben, um die Fragen in meinem Kopf zu klären, aber die Tatsache, dass ich nicht nach ein paar Minuten alles wieder vergessen hatte wie sonst auch, sprach dagegen, obwohl es natürlich auch Zufall sein könnte. Aber hatte ich eine andere Chance, als dort zu suchen? Natürlich müsste ich erstmal hier rauskommen. Ich beschloss, erstmal zu sehen, was in dem Gang vor der Tür passierte und flatterte in dem engen Raum, um ein wenig Höhe zu gewinnen. Als ich durch das Fenster schaute, konnte ich kaum mehr als ein paar Kraangdroiden erkennen. Aber sie gingen alle in eine Richtung, als wäre hinten etwas Spannendes oder vielleicht etwas Gefährliches. Wenn ich hier nur rauskommen könnte, wäre das meine Chance... Plötzlich schob sich etwas vor die schwarze Scheibe. Ein Schnabel klopfte von außen an das glasähnliche Material und derjenige, zu dem er gehörte, brüllte durch die Wand: "Hallo? Wer bist du?" Ich vernahm Schüsse und rief schnell zurück: "Ich bin Luna! Könntest du mir hier raushelfen?" Der Mutant, scheinbar, schien nicht mit den Kraang verbündet zu sein, sonst würden sie schließlich nicht versuchen, ihn mit ihren Lasergewehren zu treffen. Der auf und ab flatternde Vogel nickte mir zu, kurz danach krachte eine schuppige, mattgrüne Faust durch die Tür, welche zu einem anderen Mutanten gehörte, wie ich erkannte, nachdem der aufgewirbelte Staub sich gelegt hatte. "Komm!" Rief mir der gefiederte Mutant zu, ich stürmte ihm nach und packte im Laufen einen Kraang mit meinen aufgefahrenen Krallen und schlug den Kopf des Roboteranzugs mit der Spitze meines rechten Flügels ab. Schwere Schritte hinter uns verrieten mir, dass der andere Mutant, der die Tür zerbersten gelassen hatte, mir und dem Vogel folgte. Vielleicht konnte ich mit ihrer Hilfe hier raus!

Run Away  [TMNT2012 FF]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt