Ich frage mich, wie die Menschen in 100, 200 oder 1000 Jahren über unsere Zeit denken. Werden sie sagen: „Dies war die Zeit, in der die Technologie große Fortschritte gemacht hat“, „Dies war die Zeit, in der die Menschen auf der Welt immer weiter zusammengewachsen sind“ (Stichwort Globalisierung) oder vielleicht sogar: „Dies war die Zeit, in der die Menschheit die größten Fehler gemacht hat“. Wir können das nicht beurteilen, weil wir sozusagen innerhalb der Glaskuppel sitzen. Wir können nicht von außen auf unsere Zeit schauen, weil wir nicht wissen, was in der Zukunft passiert. Die meisten Menschen finden das System der Demokratie gut und wollen vieles, so wie es ist behalten (ein paar Änderungen schon, aber nur wenige wollen radikale Veränderungen). Und wenn man mal in die Vergangenheit schaut und unsere Gesellschaft, unsere Moralvorstellungen und unsere Gesetze mit denen aus der Antike, vor allem aus dem Mittelalter und mit der Zeit Hitlers vergleicht, dann würden die meisten wohl unser Staatssystem wählen. Könnten wir in die Zeit zurückreisen und würden einen Menschen aus der Antike fragen, fände er dagegen seine Moralvorstellungen richtig und, wenn unsere abweichen, falsch.
Dabei müssen wir gar nicht so weit in der Zeit zurückreisen. Als al – Gaddafi noch in Libyen geherrscht hat, wurde in den Schulen beigebracht, dass al – Gaddafi ein guter Herrscher ist (darüber gab es einen Zeitungsartikel).
Jetzt bleibt die Frage: Finden wir unseren Staat (obwohl ich den jetzt erst einmal zurückstellen würde, da viele mit der Staatsform – egal welcher – immer irgendwo unzufrieden sind, nach dem was ich gehört habe) und besonders unsere Moralvorstellungen richtig, weil sie mit unserem Gewissen und unserem Gefühl für Moral vereinbar sind (also von innen heraus) oder weil sie uns von klein auf beigebracht wurden?
Dies können wir ebenso wenig beantworten, da wir immer noch in unserer Glaskuppel sitzen. Wir müssen uns zuerst auch andere Moralvorstellungen angucken, uns in sie hineinversetzen, sie hinterfragen. Aber vor allem müssen wir eine kritische Einstellung gegenüber unseren eigenen Moralvorstellungen entwickeln. Erst wenn wir eine unserer eigenen Moralvorstellungen, die wir von Anfang an gelernt haben, bis ins kleinste Detail hinterfragt haben, wenn wir gute Argumente für sie gefunden haben und wir selbst mit ihnen im Reinen sind, können wir sie wirklich unsere eigene Moralvorstellung nennen.
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Psychologie (& etwas Philosophie)
Non-FictionDies ist einfach eine kleine Sammlung von..Gedanken, die zu dem oben genannten Thema gehören. Achtung! In diesem Buch geht es nicht um 1D und es ist keine klischeehafte Liebesgeschichte oder etwas dergleichen. Es ist hauptsächlich meine Meinung (di...