Psychologie (& etwas Philosophie)

Mitleid & sowas

Kennt ihr das?

Irgendwelche Menschen in eurem Umfeld, die keine Ahnung haben, aber immer meinem, einem Ratschläge geben zu müssen oder – noch schlimmer – 'Mitleid' haben. Das geht mir sowas von auf die Nerven!

Ein Beispiel: Eure Eltern trennen sich. Ihr verkraftet das aber sehr gut, weil ihr vielleicht zu einem Elternteil ein ganz schlechtes Verhältnis habt. Deshalb seit ihr froh über die Trennung und es geht euch sogar besser als vorher. Dann kommen irgendwelche Menschen aus eurem Bekanntenkreis und fragen ganz 'teilnahmsvoll': Wie verkraftest du das denn?'

Ich könnte da so richtig ausrasten. Oder noch besser: Sie legen dir dezent Zeitungsausschnitte oder Links zu irgendwelchen Internetseiten hin, wo es darum geht, wie andere Kinder so einen schweren Schlag verkraften. Dabei haben diese Menschen absolut keine Ahnung davon.

Woher nehmen sie die Berechtigung? Wissen die immer alles besser oder was?

Ich kann mit Mitleid nur etwas anfangen, wenn ich selbst schon einmal in so einer Situation war. Ansonsten habe ich kein Mitleid; das mag jetzt herzlos klingen, aber mal ehrlich: Im Wort 'Mitleid' steckt ja schon drin, dass man 'mit leidet'; und das kann man meiner Ansicht nach nur, wenn man es wirklich nachfühlen kann.

Da helfen auch keine schwülstigen Zeitungsartikel, liebe Besserwissermenschen!

Es ist doch viel sinnvoller, wenn man aktiv versucht, der Person zu helfen; anstatt sich neben sie zu setzen und mit ihr mit zu leiden. Denn mal ehrlich: Es ist zwar wichtig, sich irgendwo auszuweinen, aber bitte nur, wenn die betreffende Person das auch will! Nichts ist schlimmer, als in einer schlechten Situation auch noch bedrängt zu werden.

Oder noch schlimmer: Wenn du in der Schule weinst (hab ich noch nie gemacht, und zwar ganz genau aus diesem Grund) und plötzlich kommen alle und wollen wissen, was los ist; es ist ihnen egal, wie es einem geht, sie wollen einfach nur ein bisschen Klatsch.

Das ist mir auf der Klassenfahrt passiert. Ich hatte da einen...ja sowas wie einen Heulkrampf (und noch mehr) wegen einer persönlichen Sache, die ich dann mit meinem Lehrer besprochen habe, weil er mir dabei helfen kann. Kaum gehe ich wieder zurück zu den anderen, bedrängen mich alle zu erzählen, was los ist! Und als ich nichts gesagt habe, sind auch noch sauer geworden.

Das war jetzt mal eine kleine Aufreg – Kampagne. Hin und wieder muss das sein. Erst wollte ich das Kapitel nicht reinstellen, aber ich glaube, ich bin nicht die einzige, die so etwas kennt.