Hoffnung für die Welt

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Wir haben heute in Religion darüber gesprochen, ob es denn möglich wäre, dass alle auf dieser Welt glücklich wären und sind zu dem Schluss gekommen, dass das nicht machbar ist. Jetzt könnte man sagen, gut, wenn das doch eh nicht so ist, wieso sollte ich mich dann darum bemühen, dass es auch anderen Menschen gutgeht, wo es doch eh nie allen gutgehen kann? Wieso sollte ich mir dieses Ziel setzen, obwohl ich es nie erreichen kann?

Natürlich sollte man sich – meiner Ansicht nach – nicht wirklich das Ziel setzen, alle Menschen glücklich machen zu wollen. Damit schadet man sich nur selbst und landet am Ende in der Psychiatrie (wirklich!). Aber wenn alle Menschen nur noch egoistisch sein würden, weil es ja eh nichts bringt, sich um andere zu kümmern, wo wären wir dann? Es gäbe keine Hilfsorganisationen, keine Versicherungen, eigentlich nicht einmal einen Staat, denn der soll ja für ein Zusammenleben sorgen. Und selbst wenn wir nicht so weit denken: Wenn wir Menschen die Hoffnung, irgendwann in einer besseren Welt zu leben, aufgeben, dann sind wir – ich kann es nicht anders sagen – am Ende. Hoffnungslosigkeit wäre eine Art Untergang. Und oft merken wir überhaupt nicht, dass wir Menschen geholfen haben. Manchmal kann sogar ein Lächeln schon reichen oder einfach nur eine freundliche Geste. So etwas ist irgendwie heutzutage Seltenheit geworden, und wird leider sogar mit Anbaggern oder so etwas verwechselt.
Ich glaube, man muss eine Mischung finden zwischen dem, was einem guttut, und dem, was auch anderen Menschen guttut. Man sollte auf jeden Fall auch an sich selbst denken, darf aber andere Menschen dabei nicht vernachlässigen. Ich bin eigentlich jemand, der immer zuerst an die anderen denkt und deshalb selbst oft zu kurz kommt. Es ist wichtig, dass man darauf achtet, wie es einem selbst geht. Ich versuche mich dann immer zu fragen: Was möchte ich? Denn oft ist das (in meinem Fall) sehr schwer herauszufinden. Manchmal lächle ich auch einfach Leute auf der Straße im Vorbeigehen an, und ob ihr es glaubt oder nicht, die meisten lächeln zurück. Und selbst wenn nicht: Ihr habt ja nichts falsch gemacht.
Solange es für einen selbst noch okay ist, sollte man etwas für andere tun. Man darf dabei nicht sich selbst vernachlässigen oder erniedrigen, aber man darf auch nicht vergessen, dass die anderen auch nicht vernachlässigt oder erniedrigt werden wollen, sondern auch eine Persönlichkeit haben.
Mir ist es lieber, wenn Menschen freundlich sind und versuchen, die Welt zumindest ein kleines Stück zu verbessern, als einfach das Handtuch zu werfen und die Hoffnung aufzugeben. 

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