Die Gesellschaft (Teil 1)

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Das hier hat weniger mit Politik als mit Psychologie zu tun. Es sind nur meine Ansichten (wer hätte das gedacht).
Nach über drei Jahren Politikunterricht und über 14 Jahre Leben in einer Familie, in der man regelmäßig Zeitung liest oder Nachrichten guckt (Pflicht), fand ich das deutsche Staatssystem irgendwie komplizierter gemacht, als es sein müsste.
Ein Beispiel ist die Marktwirtschaft. Schon mal mit so etwas beschäftigt? Es gibt ein Gesetz, nach denen Gurken nicht zu krumm sein dürfen, nur einen bestimmten maximalen Krümmungsgrad haben dürfen (das wurde aber, glaube ich, abgeschafft).
Ist zwar nur ein kleiner Teil, aber die ganze Marktwirtschaft zu erklären, dauert lange. Wie auch immer. Dieses Gesetz scheint absolut unnötig, allein weil sich Politiker mit so etwas befassen, während in Afrika die Menschen verhungern und über eine Gurke froh wären, auch wenn sie aussehen würde wie ein Bumerang. Das Gesetz gibt es deshalb, weil sich gerade Gurken besser verpacken lassen. Jetzt, finde ich, scheint es nicht mehr ganz so unnötig. Klar, andere Sachen sind 100 mal wichtiger, aber es ist nicht mehr ein Gesetz, das so scheint, als hätte es irgendein Betrunkener auf einer Party entworfen.
Trotzdem ist es ein Beispiel, wo sich Menschen, die am deutschen Rechtssystem etwas zu bemängeln haben, sofort drauf stürzen (ja, ich auch gerade).
Bei genauerem Hinsehen sind die meisten Gesetze nicht mehr so unnötig, die man vorher unnötig gefunden hat, sondern sinnvoll (wie der Wettbewerb in der Marktwirtschaft. So etwas wie Grundrechte des Menschen sind ja von Anfang an für jeden sinnvoll, denke ich).


Jetzt zur Gesellschaft. Ich glaube, es ist mittlerweile schon Gewohnheit, Dinge zu suchen, über die man sich lustig machen kann oder die man fertig macht. Es kommt dabei überhaupt nicht auf die Person oder die Sache an sich an.
Wenn eine bestimmte Gruppe einen Star hasst, wird sie alles an ihm hassen, egal was er tut. Jeder kleine Schritt wird dokumentiert und angeprangert. Und dieser Star wird nie in Ruhe gelassen. Überall gibt es Menschen, die über ihn lästern oder ihn öffentlich beleidigen.
Genauso wie diese Menschen (habe ich glaube ich schon erwähnt), die anscheinend nichts Besseres zu tun haben, als unter jedes Video auf Youtube einen negativen Kommentar zu hinterlassen.
Außerdem hat die Gesellschaft oft nur eine oder zwei Meinungen: Entweder man findet jemanden super oder extrem blöd. Jemand hat mal zu mir gesagt, man müsse auch mal eine Meinung haben und könne sich nicht aus allem raus halten. Aber man muss doch nicht zu allem, was man blöd findet, seinen Senf dazu geben.
Es ist wirklich so. Wenn wir bei den Stars etc. bleiben: Entweder gibt es Fans oder Hater. Kennt ihr etwas dazwischen? Menschen, die sagen, okay, ist jetzt nicht so meins, aber andere können das ja gut finden. Ich kenne fast niemanden.
Manchmal haben die Leute, die negative Kritik (auf Youtube) äußern, überhaupt keine Ahnung. Nehmen wir mal den Film „Feuchtgebiete“. Ja, ich habe den gesehen. Und nein, es ist kein Porno. Aber die meisten Menschen denken das anscheinend. Und wenn ich dann so Kommentare lese wie
'Dieser Schund gehört verbrannt', 'kann man sich gleich einen porno anschauen', oder einfach nur 'iiihh' machen mich echt wütend und sind meiner Meinung nach unreif. Denn mal ehrlich: Der Film ist traurig.
Achtung Spoiler! Die Mutter der Hauptperson hat versucht sich und ihren anderen Sohn, der noch ein Baby war, umzubringen, als die Hauptperson ca. 9 Jahre alt war. Dadurch ist sie quasi traumatisiert und im Film verarbeitet sie das.
Und solche Leute, die noch nicht mal das Buch gelesen haben (das, zugegeben, schon etwas eklig ist), aber dann meinen, sie wüssten alles darüber, machen mich einfach nur sauer. Denn mal ehrlich: Wenn man keine Ahnung von etwas hat, sollte man den Mund halten.
Ich glaube, teilweise lassen die Leute dadurch auch ihre Wut raus. Sie können sie nirgendwo anders raus lassen und machen es deshalb anonym im Internet, wo sie sich in der Gruppe stark fühlen. 

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