Archetypen

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Hier folgt (endlich) die Erklärung zu den Archetypen, eines der schwierigsten Kapitel bisher :D Ich hoffe, ich habe es so gut wie möglich erklärt. 

Um Archetypen zu verstehen, muss man erst einmal wissen, was das kollektive Unbewusste ist. Laut Jung hat jeder das kollektive Unbewusste, das vererbt wird. Im „normalen“ Unbewussten ist alles, was auf persönlicher Erfahrung beruht, das bedeutet, es war irgendwann einmal im Bewusstsein.

Das kollektive Unbewusste dagegen war nie im Bewusstsein. Das kollektive Unbewusste besteht aus Archetypen.

„Das kollektive Unbewusste entwickelt sich somit nicht individuell, sondern wird vererbt. Es

besteht aus präexistenten Formen, Archetypen, die erst sekundär Bewusst werden können und

den Inhalten des Bewusstseins festumrissenen Form verleihen." (aus: C.G.Jung - "Archetypen). 

Die Archetypen sind also in uns allen verankert, aber wir müssen sie erst heraufholen, sie waren nicht irgendwann mal in unserem Bewusstsein. Sie beruhen auf den Urerfahrungen der Menschheit, wie Geburt, Pubertät, Elternschaft usw.

Sie können in symbolischen Bildern „gesehen“ werden, zum Beispiel in Träumen, aber auch in Sagen und Märchen. Ein Beispiel ist der Kreis. Was assoziiert ihr damit?

In den meisten Kulturen steht er für Vollkommenheit, Geschlossenheit. Mandalas sind deshalb auch kreisförmig; dann gibt es noch Eheringe, die eben für die ewige Verbundenheit in einer Ehe stehen.

Es gibt mehrere Teile des (Un)Bewusstseins: Die Persona, die die Maske einer Person ist, also wie andere Personen einen sehen. Wichtig ist, dass man sich nicht mit der Persona identifiziert, da man in Wirklichkeit nicht die Persona ist.

Als Nächstes gibt es den Schatten, der die vernachlässigten bzw. verkümmerten Eigenschaften darstellt. Sie können sowohl negativ als auch positiv sein. Es sind die verdrängten, kaum oder gar nicht gelebten Züge eines Menschen, die durch moralische, erzieherische oder andere Gründe vom Mitleben ausgeschlossen wurden.

Dann gibt es noch den Animus bzw. Anima, der die weiblichen Eigenschaften beim Mann oder die männlichen Eigenschaften bei der Frau darstellt. Sie sind bei einem Mann z. B. Feinfühligkeit und bei einer Frau Mut (alles laut Jung).

Als Letztes sind da noch die Komplexe. Komplexe lösen innerseelische Konflikte aus. Sie verursachen Störungen im bewussten Verhalten, da sie sich wie eine abgetrennte Persönlichkeit verhalten. Mit Therapien können diese Komplexe gelöst werden. 

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