Psychologie (& etwas Philosophie)

Wie viel kann ein Mensch ertragen?

Kennt ihr den Ausdruck, ein Mensch sei gebrochen? Dass er nur noch eine Hülle seiner selbst ist, weil er etwas unglaublich Schreckliches ertragen musste?
Ich frage mich, wie weit Menschen sich verbiegen können, wie viel sie aushalten können, bis sie brechen. Und bei diesen Überlegungen (und auch im Alltag) vergessen viele, dass wir alle unterschiedlich sind, mit einer unterschiedlichen Biographie und unterschiedlichen Gedanken, Gefühlen und Seelen. Was ich hin und wieder mache (und wobei ich mir noch nicht ganz sicher bin, ob das gut ist oder nicht) ist, das auszutesten. Ich habe eine - für mich - sehr schlimme Situation erlebt, konnte sie aber bearbeiten und damit abschließen. Trotzdem muss ich mich hin und wieder in diese Situation begeben (sie ist eigentlich nicht schlimm), damit ich nicht aus der Übung komme, wenn ihr versteht was ich meine.
Und manchmal frage ich mich: Wie soll man damit umgehen, wenn jemand anders schon so viel Schlimmes erlebt hat? Soll man bei den Macken, nervigen Gewohnheiten usw. einfach hinwegsehen, weil man weiß, dass sie nur wegen dieser bestimmten Lebensumstände so ist? Sollte man die Lebensumstände ignorieren? Oder sollte man versuchen, die Person von diesen Gewohnheiten abzubringen?
Ganz ehrlich: ich weiß es nicht.
Ich gehe es mal Schritt für Schritt an:
1. drüber hinwegsehen
Die Person hat bereits so viel Schlimmes erlebt, dass es verständlich ist, wenn sie z. B. Aufmerksamkeit verlangt, sich überschätzt, arrogant oder labil ist. Man akzeptiert es einfach.
Problem: man muss es selbst aushalten und kann die Person wahrscheinlich immer weniger leiden.

2. die Lebensumstände ignorieren
Der Person klarmachen, dass sie einen nervt. Sich nicht in sie hineinversetzen oder so etwas, denn dann versteht man sie vielleicht, aber ändern tut sie sich eh nicht. Also die Person einfach meiden.
Problem: die Person ist dadurch, dass alle so denken, einsam und wird vielleicht auch depressiv oder ähnliches. Außerdem ist das eventuell nicht gut für sein eigenes Wohlbefinden.

3. Gewohnheiten ändern
Der Person klarmachen, dass sie grundsätzlich ein toller Mensch ist, jedoch einige (wirklich nicht akzeptable) Gewohnheiten hat. Diese Gewohnheiten versuchen abzutrainieren, die Person immer ermutigen. Bei Dingen wie Aufmerksamkeitsbedürfnis nicht immer nachgeben.
Problem: man kann nur sich selbst ändern, aber nicht seine Mitmenschen.

Wozu würdet ihr tendieren?