„Wenn man das Unmögliche ausgeschlossen hat, muss das, was bleibt, so unwahrscheinlich es auch sei, die Wahrheit sein."
Sherlock Holmes (von dem dieses Zitat stammt) ist niemand, der an übersinnliche Ereignisse oder Geister glaubt. Aber auch der Geist eines logisch denkenden, wissenschaftlichen Detektivs muss sich früher oder später mit solchen beschäftigen.
Bevor man sich mit übersinnlichen Geschehnissen auseinandersetzt, sollte man erst definieren, was damit eigentlich genau gemeint ist. Wenn man diese als Ereignisse definiert, die rational nicht erklärbar oder beweisbar sind, hat man ein ziemlich weites Feld.
Von Telepathie und De ja-Vûs über Nahtoderfahrungen bis hin zu Legenden wie dem Ungeheuer von Loch Ness oder Bloody Mary kann man sich mit Vielem beschäftigen. Fangen wir das ganze von hinten an: Legenden. Man zählt sie vielleicht nicht sofort zu übersinnlichen Ereignissen, aber es gibt Erfahrungsberichte von Menschen, die angeblich Bloody Mary heraufbeschworen haben. Ich bezweifle stark die Glaubwürdigkeit dieser Berichte. Legenden haben stets einen wahren Kern, aber schon die Vielfalt der Geschichten, was mit diesem Mädchen passiert sein soll, zeigt, dass die Menschen beim Weitererzählen äußerst kreativ waren. Wenn jemand eine Beschwörung ausprobiert, könnte es durch den Placebo - Effekt dazu kommen, dass diese Person sich am nächsten Tag verfolgt fühlt oder denkt, die Beschwörung hätte wirklich funktioniert. Das ist genauso, wie wenn man tagsüber durch einen Wald läuft, im Vergleich zu nachts: Wenn man Angst hat, achtet man viel mehr auf die Geräusche und ist aufmerksamer. Und wenn man zu aufmerksam ist, spielt das Gehirn einem Streiche. Als ich klein war, habe ich nachts immer Schritte auf dem Dachboden gehört. Bis jetzt lebe ich aber noch und niemand ist vom Dachboden gekrochen - ich hatte so sehr gelauscht, dass ich es irgendwann wirklich gehört hatte.
Kommen wir nun zu den Nahtoderfahrungen. Die halte ich als religiöser Mensch größtenteils für glaubwürdig. Der Psychologe C. G. Jung berichtete von einer NTE im Jahre 1944, in der er die Erde aus großer Höhe wahrnehmen konnte. Seine Bilder stimmen exakt mit dem überein, was man vor erst vierzig Jahren herausfand! Ein anderer im Koma liegender Mann, dem das Gebiss während der Reanimation herausgenommen wurde, fragte später nach seinem Gebiss, von dem er genau wusste wo es war. Er hatte sich selbst im Krankenzimmer von oben gesehen und wie der Arzt das Gebiss in eine Schublade legte. Diese Berichte kann man nicht damit erklären, dass diese Menschen ein bestimmtes Bild vom Leben nach dem Tod im Kopf hatten und dieses dann auch erlebten, eben weil sie es sich so vorstellten, oder weil sie sich irgendeinen Bericht ausgedacht hatten.
Und was ist mit solchen Dingen wie De ja-Vûs? Ich glaube, das hatte ich in irgendeinem Kapitel schon einmal angesprochen: Ich habe mal irgendwo gelesen, das dann das Gehirn kurz aussetzen würde und man nur denkt, dass man die Realität schon einmal erlebt hätte. Das bezweifle ich. Ich träume manchmal, dass dann Wochen oder Monate später passiert. Und ich konnte mich die ganze Zeit an diesen Traum erinnern. Meine Freundin hat mir das gleiche erzählt, bei ihr ist das auch oft so.
Man kann heute noch nicht alles plausibel erklären. Auch wenn heute Dinge wie Hellsehen und Telepathie nicht wirklich hoch angesehen werden - und ich muss sagen, dass auch ich da nicht wirklich dran glaube - kann es in ein paar Jahren anders aussehen. Um mal ein ganz anderes Thema einzuwerfen: Außerirdische gehören zwar auch eher in den Bereich von Mysterien, Berichte werden nicht sonderlich ernst genommen und ihre Existenz ist nicht bewiesen. Dennoch versuchen Astronomen heute, Kontakt zu Außerirdischen herzustellen und entwickeln Theorien, wie sie wohl aussehen könnten (dazu lief eine Dokumentation auf N24). Nur weil man heute etwas nicht beweisen oder logisch erklären kann, muss das nicht bedeuten, dass man es sich nur einbildet oder es nicht passieren kann. Allerdings ist eine Sache auch nicht dadurch bewiesen, dass es keinen Gegenbeweis gibt. Weit hergeholte Berichte im Internet über Erfahrungen mit Geisterbeschwörungen sollte man deshalb sehr misstrauisch betrachten oder einfach nicht allzu ernst nehmen. Aber wer weiß? Vielleicht findet jemand in ein paar Jahren oder Jahrzehnten tatsächlich den Beweis, dass alle Legenden und Horrorgestalten tatsächlich existieren?
Dazu muss man noch eine Beobachtung festhalten: Bisher haben sich die meisten übersinnlichen Ereignisse als positiv herausgestellt. Telepathie, De ja-Vûs und Präkognition sind zumindest nicht schädlich, die meisten NTE beschreiben ein gutes Ende. Die Existenz von irgendwelchen Gruselwesen dagegen konnte noch nie wissenschaftlich bestätigt werden.
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Psychologie (& etwas Philosophie)
Non-FictionDies ist einfach eine kleine Sammlung von..Gedanken, die zu dem oben genannten Thema gehören. Achtung! In diesem Buch geht es nicht um 1D und es ist keine klischeehafte Liebesgeschichte oder etwas dergleichen. Es ist hauptsächlich meine Meinung (di...