Ich weichte etwas zurück und schaffte es nicht sofort umzukippen. Etwas verwirrt realisierte ich wer mich überhaupt gerammt hatte.,, Michelle ?" Sie schaute zu mir hoch. Diese Augen, die ich schon seit etwas längeren nicht mehr gesehen hatte. Die sie immer von mir gewendet hatte, um mir zu vermitteln, dass ich sie nicht ansprechen noch ansehen sollte. Sie sah mich an, schubste mich leichtes weg und brach den Kontakt wieder ab.
,, Peter..", murmelte sie trocken und ging einen Schritt zurück. Ich sah sie weiterhin überrascht an. Sie ließ ihren Blick nicht ab, als wäre es eine Sache von Stärke.,, Was..was machst du hier ?", fragte ich nach einer Weile stotternd. Meine Nachbarin blickte nur starr zu mir.,, Ich gehe hier zur Schule." ,, Richtig", stimmte ich schnell zu und starrte sie weiterhin unbeholfen an.
Wieder eine Weile stille. In meinem Blickwinkel sah ich Ned bereits verzweifelt zwischen uns hin und her schauen. Er mochte diese Situation nicht, das tat wohl keiner von uns.,, Geh beim nächsten Mal nicht im Weg, du hälst sonst die anderen auf.", sagte sie schließlich nur und ging an mir vorbei. Ned und ich drehten uns zu ihr und schauten ihr still nach. Keiner wusste irgendwie was er sagen sollte.
,, Aber sie hat doch nicht beim Gehen aufgepasst", sagte Ned schließlich nur. Er hatte recht. Sie war es die in mich rein gerannt war. Ich schaute meinen Kumpel kurz an und ging den Weg weiter entlang Richtung Kantine. Sie war auch nicht mehr weit entfernt und wir konnten uns unseren Platz erneut sichern. In der gesamten Zeit schwiegen wir uns so gut wie an.
Jeder von uns dachte über die letzte Situation nach und was das ganze zu bedeuten hatte. Was war mit unserer alten Freundin passiert. Ein lauter Knall ließ uns beide aufschrecken. Ich sah mit geweiteten Augen zu der Schwarzhaarigen hoch.,, Ihr beiden !", schnappte sie die Luft zornig ein.,, Ich sehe euch beide nur vor mir wegrennen. Ihr wisst schon, dass ihr mir was versprochen hattet ?"
Jackies graue Augen blitzen gefährlich auf.,, Oh stimmt", entfuhr es mir nun wissend.,, Wir wollten dich ja begleiten..." ,, Sorry Jackie, das hatten wir total verpeilt", entschuldigte sich Ned sofort für uns beide.,, Nein, ich war Schuld. Ich hatte bei meiner Wut alles vergessen." Unsere Mitschülerin setzte sich nun ein wenig ruhiger zu uns.,, Wütend, was war denn los ?"
Ich schüttelte nur ablehnend den Kopf.,, Ist unwichtig gewesen. Ich hatte mich in etwas rein gesteigert, nichts weiter." ,, Gut, wenn du meinst", beendete sie damit bereits das Thema ein wenig verwirrt. Da ertönte auch bereits die Glocke wieder die uns aufforderte zurück in den Unterricht zu gehen. Wir alle standen mühselig auf und gingen wieder los.
Ein Schultag war nicht wirklich was Besonderes. Aber Michelles Verhalten gegenüber mir ließ ihn mir selbst nach dem Schultag im Kopf bleiben. Wieso war sie nicht mehr so abweisend, aber andererseits hassvoll gegenüber mir. Hatte ich vielleicht irgendwas getan was sie verletzt hatte ? Hätte ich sie vielleicht zurück erobern und ihre Blockade brechen müssen ? Wieso war das ganze Thema überhaupt so kompliziert ?
,, Hey", sagte Jackie neben mir nach einer Weile.,, Du bist sehr abwesend, was ist los ?" Ich sah sie erst verwundert an und bemerkte dann, dass wir wieder auf den Weg nach Hause zusammen gingen.,, Oh, äh. Es ist nichts, es war nur ein langer Tag." Noch verwirrter als sie sowieso schon ganze Zeit war, hakte sie nach.
,, Wir hatten heute schon nur 4 Stunden. Du bist auch schon seit der ersten Pause so in Gedanken." ,, Jaaa, ich bin immer so am Anfang des Schuljahres, alles ist neu. Neue Themen, neue Lehrer, auch neuer Zeitplan, verstehst du ?" Sie nickte verständlich und sah mich nachdenkend an.,, Vielleicht brauchst du eine Auszeit."
Ich sah sie schräg an.,, Wir hatten 6 Wochen Ferien. Ich kann doch nicht schon nach 2 Tagen wieder eine Auszeit gebrauchen." Schnell schüttelte Jackie ihren Kopf.,, Nicht diese Auszeit", erklärte sie.,, Nach der Schule, mit Freunden treffen." Wir beide hielten an.,, Ich soll mich verabreden ?", fragte ich zu meinem Verständnis.
Daraufhin ein kurzes Nicken.,, Ein Treffen, Ned, du und ich. Vielleicht brauchst du einfach mal Spaß mit Freunden außerhalb der Schule." Ich sah sie eher skeptisch an.,, Ich glaube nicht, dass es das ist was ich brauche." ,, Ach komm", redete Jackie weiter.,, Ned und ich treffen uns am Donnerstag und wollen in die Stadt. Wieso kommst du nicht einfach mit ?"
Schnell lehnte ich aber dankend ab.,, Danke aber ich denke ich verbringe meinen Tag lieber alleine." Sie zuckte schließlich mit den Schultern.,, Wie du meinst." Ihre Augen weiteten sich kurz und kramte plötzlich in ihrem Rucksack herum.,, Aber warte", sagte sie und holte einen Kugelschreiber hervor.,, Gib mal deinen Arm."
Etwas verwirrt fragte ich nach.,, Warum ?" Sie sah mich daraufhin nur genervt an, zog meinen Arm an sich heran und begann etwas zu schreiben. Es kitzelte ein wenig und fühlte sich nach Zahlenkombinationen an.,, Falls du es dir anders überlegst, ruf mich einfach an." Jackie ließ meinem Arm schließlich aus ihren Handgriff frei und schmiss ihren Kugelschreiber beiläufig zurück in ihren Ranzen.
,, Ich hätte dir auch Papier geben oder es gleich in mein Handy eintippen lassen können", meinte ich stumpf und sah mir die unordentlichen Zahlen an.,, Aber dein Arm geht dir nicht so schnell verloren", antwortete sie daraufhin im gleichen Ton und setzte sich ihren schwarzen Rucksack wieder auf.,, Die Zahlen können aber verwischen", ging ich weiter darauf ein.,, Du kannst die Nummer ja in dein Handy abtippen wenn du so große Angst hast die Nummer zu verwischen."
Sie sah mich herausfordernd an und schlenderte langsam weg.,, Ich erwarte deinen Anruf !" Dann drehte sie sich um und marschierte in ihre Richtung. Ich sah ihr einen Augenblick nach und konnte nicht anders als lachend zu seufzen. Sie hatte es wirklich geschafft meine eigene Waffe gegen mich zu benutzen.
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So, ein etwas längeres Kapitel. Wer jetzt noch dabei ist hat Geschmack. Hut ab und eine verwelkte Rose für dich, die ich vergessen habe zu pflegen.
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Out of suit~
Fanfiction,, Ich kann das nicht mehr...", schluckte der Junge verzweifelt.,, Was ?", fragte sie mit Furcht was folgen würde.,, Ich kann nicht so tun als würdest du für mich nur eine Freundin sein. Ich denke an dich die ganze Zeit." Für einen Moment hörte er a...