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Ich sah Jackie erschrocken an. Sie gab mir einen etwas verwirrten Blick und saugte an ihrem Finger.,, Peter ?", hackte sie vorsichtig nach.,, Ich hol dir ein Pflaster, warte hier!" Schnell sprang ich von meinem Platz auf und wollte los rennen.,, Es ist nur ein kleiner Schnitt, alles gut." Sie nahm mich an meinem Handgelenk.

,, Das hört gleich schon wieder auf. Ich werde jetzt nicht verbluten oder so." Erst sah ich zu ihrem Finger, danach in ihre Augen. Sie sahen amüsiert aus. Überreagierte ich gerade? Langsam setzte ich mich wieder, versuchte Jackie dabei nicht aus den Augen zu verlieren. Ein breites Schmunzeln lief ihr über die Lippen. Wahrscheinlich reagierte ich wirklich über. 

,, Sag aber bescheid wenn was ist", meinte ich ein wenig beschämt über meine Reaktion. Sie nickte nur lachend und stand auf.,, Gerne, wir haben doch gleich Geschichte." Auch ich stand von meinem Platz auf und nickte ihr zu. Zumindest konnte ich ihr was das angeht helfen. Sie war sowieso eher die Person die nicht nach Hilfe bat. 

Das bemerkte man selbst im Unterricht. Wenn sie etwas nicht verstanden hatte, fragte sie nicht nach. Sie überlegte selbst noch einmal wie sie es lösen konnte. Und meistens verstand sie es sowieso bevor es andere verstanden hatten. Ich ging vor ran, meine Begleitung dabei neben mir, damit ich sie im Auge hatte. Ich reagierte gerade wirklich über. 

Sie erinnerte mich an den Typen von gestern. Was wenn ihr etwas passierte, selbst wenn sie sich nur schnitt ? Ich konnte das nicht verantworten, selbst wenn sie mich gerade als sehr komisch bezeichnen würde. Vielleicht war es auch einfach normal als Superheld so zu reagieren. 

Die Schule verging und ich blieb so gut wie jede Sekunden an Jackies Seite. Zugegeben, nicht wenn sie auf Toilette ging, so komisch war ich nun auch nicht. Erst jetzt bemerkte ich, wie orientierungslos sie eigentlich war. Ob sie manchmal ihr eigenes Haus nicht wieder fand? Ich schmunzelte bei dem Gedanken, obwohl es nicht böse gemeint war.

,, Was ist?", fragte mich Jackie, da ich sie anscheinend mit meinem Schmunzeln verwirrt hatte.,, Ach nichts, alles gut." Wir beide schlenderten aus der Schule in Richtung nach Hause. Ned hatte noch etwas zu erledigen, weshalb er nicht mit uns gegangen war. Wir waren eher still, hatten nicht wirklich was zu reden. 

,, Und, was machst du heute so?", fragte Jackie schließlich und sah mich schief lächelnd an.,, Nicht viel, ich werde wahrscheinlich für die Schule lernen", log ich dreist. Sie musste nicht wissen, dass heute wieder ein Meeting stattfand. Schließlich war Herr Stark mit der Mission fertig. Ein Tropfen auf meiner Stirn ließ mich aufschauen. 

Langsam, aber auch mehr begann es zu regnen. Es begann zu hageln, die Menschen flohen in die nächsten Geschäfte oder unter den nächsten Baum. Jackie hielt sich die Hände über den Kopf und sah gequält zu mir.,, Sagten sie nicht, das Wetter soll gut sein?" Ich nickte zustimmend und sah mich um. Wir waren die letzten Menschen die noch draußen standen. 

,, Komm mit, mein zu Hause ist nicht weit von hier!", rief mir Jackie beim lauten Prasseln rüber. Als ich drüber nachdachte wollte ich erst ablehnen, als sie aber bereits meine Hand nahm und durch den Regen rannte.,, Äh- Okay!"

Out of suit~Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt