chapter five

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Ich hatte Nina heute Abend zu mir eingeladen, um das Thema in Ruhe zu besprechen. Ich betrat am späten Nachmittag meine Wohnung mit der Hoffnung, dass sie es nun akzeptierte und mir eventuell sogar half. Ich stieg schnell unter die Dusche und machte mich etwas frisch. Nachdem mein Bruder mich in Ruhe ließ heute, konnte ich doch noch einige Dinge erledigen. Immerhin hatten wir schon fast Dezember und die letzte Runde Faszination stand an. Dafür und fürs Stadion kommenden Sommer hatten wir nun ständig zu tun.

Kurz bevor Nina kam, hatte ich noch zwei Pizzen in den Ofen geschmissen und etwas aufgeräumt. Ein Ordnungsfreak war ich nun wirklich nicht, daher war unangekündigter Besuch immer unangenehm. Besonders wenn meine Mama sich dazu entschied mal vorbei zu sehen. Das Klingeln riss mich aus diesen Gedanken und ich eilte zur Tür. Mit doch gemischten Gefühlen wartete ich bis sie hochkam und mich direkt in den Arm nahm.

"Hey Chrissy", begrüßte sie mich und trat in meine Wohnung. "Hey", meinte ich kurz und ging gleich in die Küche zurück, um die Pizzen auf Teller zu legen. "Geh schonmal ins Wohnzimmer", rief ich ihr zu und kam ihr kurz darauf mit den Pizzen entgegen. Sie grinste mich an während sie eine Flasche Wein hochhielt. "Als Versöhnungsgeschenk.". Ich seufzte leicht. Nach letzter Nacht hätte ich zumindest kein Problem gehabt erstmal auf Alkohol zu verzichten. "Danke sehr.". Wir setzten uns gemeinsam auf die Couch und ich machte uns nebenbei den Fernseher an.

"Wegen gestern Abend, es tut mir wirklich leid Chris. Ich dachte aber wirklich du würdest mich auf den Arm nehmen.". Ich schüttelte den Kopf. "Ich hab Antworten und Hilfe gesucht Nina. Ich bin mir verdammt unsicher, ja?". Sie strich mir über den Arm und nickte. "Erzähl doch mal mehr, wie kommst du darauf?". Ich zuckte mit den Schultern und biss von meiner Pizza ab. "Ich weiß nich genau", murmelte ich und sah sie an. "Ich schaue neuerdings ständig Männern hinterher, statt Frauen. Außerdem reagiere ich auf Frauen deutlich weniger als auf Männer, du verstehst.".

Lachend nickte sie. "Aber schonmal überlegt, dass du vielleicht nicht schwul sondern einfach nur bi-sexuell bist? Oder sogar gar nicht auf Männer stehst, sondern einfach zu lange keine Frau mehr gehabt hast?". Ich sah nachdenklich auf meinen Teller. "Hm", brummte ich leise. "Aber warum reagiere ich dann auf Männer so und auf Frauen nicht? Das ergibt doch keinen Sinn.". "Hattest du denn schonmal was mit einem Mann?". Ich verschluckte mich an einem Stück Pizza und musste husten.

"Wieso fragst du sowas?", brachte ich hustend heraus. "Na ja, vielleicht war deine letzte Liaison mit einem Mann und du bist deshalb so verwirrt.". "Ich hatte etwas, aber nichts dolles.". Ich spürte ihren Blick auf mir liegen und sah sie an. "Letzte Nacht Nina. Bisschen fummeln aber wir sind nicht weitergegangen.". "Dann liegt es bestimmt daran.". Sie hielt mir die Weinflasche hin, dass ich sie öffnete. "Ich glaub das aber eigentlich nicht.". Ich nahm sogleich einen kräftigen Schluck und stellte die Flasche auf den Tisch.

Nina rutschte näher zu mir und strich über meine Wange. "Ich denke das aber. Das ist genauso, als würde ich jetzt mit einer Frau was anfangen. Es wäre bestimmt schön, aber nur weil ich vergessen habe, wie es ist mit einem Mann zu schlafen.", meinte sie ruhig. "Wenn du meinst", seufzte ich und nahm erneut einen Schluck vom Wein. "Der ist echt verdammt gut, danke dafür.". "Sehr gerne mein Lieber", flüsterte sie und drehte meinen Kopf in ihre Richtung. "Lass mich dir zeigen, dass du noch immer nur auf Frauen stehst.". Ich schüttelte leicht den Kopf.

"Ich find das schon selbst raus Nina.". Doch sie schüttelte den Kopf und gab mir einen flüchtigen Kuss. "Das wirst du nicht alleine schaffen.". Ohne, dass ich noch weiteres erwidern konnte, küsste sie mich erneut. Intensiver, fordernder. Sie rutschte auf meinen Schoß und legte ihre Arme um meinen Hals. Warum ich mich darauf einließ? Keine Ahnung, ich hatte absolut keine Ahnung doch mein Körper schien genau zu wissen, was er wollte. Ihre Hände strichen durch mein Haar, ehe sie sich zurecht setzte, mir das Shirt über den Kopf zog und mich auf die Couch schubste.

"Nina", murrte ich und wollte einen letzten Versuch starten mich gegen ihre Annäherungen zu wehren. "Genieß es Liebster", raunte sie und schon öffnete sie meine Hose. Ein angespanntes Stöhnen verließ meine Lippen und als sie mir die letzten Kleidungsstücke auszog, war jeder Funken Widerstand erloschen. Ich griff an ihre Hüfte und sah sie an. Schwer atmend zog ich ihr das Shirt über den Kopf, um nach und nach auch sie ihrer Kleidung zu entledigen. Grinsend biss sich Nina auf die Lippe und hätte mein Kopf in diesem Moment noch funktioniert, hätte ich jetzt eingegriffen und es beendet.

"Jetzt gehörst du mir Chrissy", raunte sie ehe sie sich auf mich setzte, was mir ein ungehemmtes Stöhnen entweichen ließ. Wieder griff ich ihr an die Hüfte, doch ließ ich sie machen. Die ganze Welt war für diesen Moment ausgeblendet, ich spürte nur ihre rhythmischen Bewegungen, ihre lustvollen Laute. Ich schloß die Augen, ich gab mich ihr nun vollends hin.

Straight Against The FeelingsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt