chapter four

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Mein Handy klingelte und vibrierte. Grummelnd setzte ich mich auf, griff meine Hose und nahm mein Handy raus. "Was is?". Ich hatte flüchtig den Namen meines Bruders gelesen. "Es ist schon fast 11 Uhr?! Wo bleibst du? Manuel fehlt auch noch und keiner erreicht ihn.". Ich sah kurz auf die andere Bettseite. "Gib uns ne halbe Stunde und entspann dich mal.". Ich legte ohne weiteres auf und schmiss mein Handy zurück auf die Hose.

Ich rüttelte an Manus Schulter. "Schlafmütze, wir müssen los.". Er brummte leicht. "Lass mich, mir is schlecht.". Ich stand auf und streckte mich. "Und mir erst. Komm jetzt, Andreas dreht so schon durch.". Mühsam und genervt stand er auf, ging direkt ins Bad und machte sich frisch. In der Zwischenzeit machte ich mich grob im Schlafzimmer fertig und kochte uns einen Kaffee. "Ob wir nochmal über gestern reden?", murmelte ich und sprach mit mir selbst. "Oder ist das jetzt wirklich vergessen?".

"Jo, fahren wir mit deinem Auto? Meins steht noch in der Innenstadt.". Ich erschrak als plötzlich mein bester Freund hinter mir stand. "Klar, kein Problem.". Ich gab ihm einen Thermobecher und griff mir meinen Schlüssel. "Dann lass uns.". Gemeinsam verließen wir meine Wohnung und stiegen ins Auto. Die Fahrt verlief schweigend. Er schien seinen Gedanken nachzuhängen und grübelte. Ich parkte meinen Wagen etwas abseits des Betriebs und drehte mich zu Manu.

"Werden wir nochmal drüber reden?". Ich konnte ihn seufzen hören. "Nein Chris. Ich akzeptiere, dass du auf Männer stehst aber das gestern war-", er zuckte mit den Schulter, "-ein Ausrutscher. Ein Versehen.". Er schnallte sich ab und stieg aus. Kurz hielt er inne und sah mich erneut an. "Es tut mir leid Chris, aber ich stehe nicht auf Männer.". Damit schlug er die Tür zu und ging zielstrebig zur Halle, wo einige andere Mitglieder ihn bereits empfingen.

Frustriert schlug ich aufs Lenkrad. "Man fuck!". Ich schrie aus vollster Lunge und strich mir durchs Gesicht. Nachdenklich klopfte ich auf dem Lenkrad rum. Er wollte nichts von mir, ok. Das gestern war ein Ausrutscher? Wirklich? Ich spürte eine einzelne Träne meine Wange hinab laufen und strich sie sofort weg. "Nicht auch noch weinen Chris", murmelte ich und seufzte. Mein Handy in meiner Hosentasche vibrierte wieder und ich wagte einen Blick hinauf. "Hast du vor heute noch herzukommen oder hat dich wieder ne Frau in Beschlag genommen?

Ich rollte mit den Augen und stieg aus. Mit meinen Sachen eilte ich ins Büro und winkte Andy kurz. "Sorry", meinte ich und setzte mich. "Nix sorry. Es ist total spät, du wolltest heute noch genug schaffen.". "Ach lass mich doch", ging ich ihn genervt an und verließ unser Büro wieder. Ich ging in die Probenhalle und ließ mich an einer der Werkbänke sinken. Seufzend sah ich mich um und entdeckte Manu, der sich mit Annika unterhielt. Offensichtlich flirtete er sogar mit ihr, was meine Wut noch rasender machte.

Ich schlug gegen die Werkbank und stand auf. "Is doch alles scheiße verdammt", raunte ich. Manu sah, vom Knall aufgeschreckt, zu mir. "Alles in Ordnung Chef?". "Klar, besser geht's nicht", erwiderte ich bissig und schnappte mir mein Werkzeug. Damit ging ich ins andere Ende der Halle, um meine Ruhe zu haben. Tat er das mit Absicht? Machte er sich jetzt wirklich an sie ran, um mir zu zeigen, dass er nicht auf Männer stand? Ich schüttelte den Kopf.

"Hey", eine ruhige Stimme hallte durch den Gang und ich sah hoch. "Hey Luca, alles in Ordnung?". Luca war einer der Techniker und arbeitete gerade an fehlerhaften Objekten, die in letzter Zeit aufgefallen waren. "Alles top. Ich wollte nur fragen, ob du dir das mal angucken magst?". Ich nickte und folgte ihm durch die Halle. Er zeigte mir, was er geschafft hatte die letzten Tage, doch wirklich zuhören tat ich nicht.

Ich stand dicht an ihm dran und konnte aus dem Augenwinkel sehen, dass Manuel uns beobachtete. Ich drehte den Kopf zu ihm und grinste schelmisch. Mit einem Kopfnicken deutete ich auf Annika und er sah in ihre Richtung. Zu meiner Überraschung schüttelte er den Kopf, zeigte dann aber auf Luca und mich. Ich zuckte die Schultern, weshalb er dann auf uns zu kam. "Luca; ich leih mir kurz den Chef aus.". "Klar", lachte er und trat einen Schritt beiseite. Grob griff Manu meinen Arm und zog mich ein Stück weiter weg.

"Was stehst du so nah an dem dran?". "Lass mich doch, bist du eifersüchtig?". Er schüttelte lachend den Kopf. "Bild dir nichts ein Christian", raunte er bissig und sah mich ernst an. "Und du komm mir nicht so blöd. Du willst nichts von Männern, dann lass mich doch zumindest mit anderen flirten.". Er schnaubte und ging zurück zu seiner Arbeit. Kopfschüttelnd machte ich mich auf den Weg ins Büro, in der Hoffnung Andreas wäre schon weg.

Auf dem Weg gab mein Smartphone einen Ton von sich und nach kurzem Überfliegen sah ich eine Nachricht von Nina. "Hey Chrissy, mir tut meine Reaktion gestern Abend total leid. Könnten wir nochmal drüber reden? In Ruhe. Ich will doch für dich da sein, das war nur ein ziemlicher Schock gestern. Ich überlegte kurz, gab ihr dann jedoch die Antwort, dass es in Ordnung wäre sich erneut zu treffen. Hoffentlich würde dieses Treffen besser werden.

Hey liebe Leser :) Ich wollte mich kurz mal melden und mich für euer bisheriges Feedback sowohl hier als auch per Instagram bedanken, ich hatte wirklich Zweifel, wie eine solche Geschichte bei euch ankommt...Ich werde nun erstmal für mindestens eine Woche nichts hochladen, da wir im Urlaub sind und ich daher nicht schreiben/uploaden werde. Danach geht es aber weiter, es warten schon über 30 Kapitel in den Entwürfen :D

Nochmals vielen Dank! Habt ein schönes Wochenende!

Straight Against The FeelingsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt