chapter 18

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"Chris?". Ich war total erschöpft und hatte kaum gemerkt, wie meine Augen immer wieder zu fielen. "Komm mit, wir legen uns oben hin. Ich sag den anderen dir war übel.". Ich nickte leicht und stand langsam auf. Manu folgte mir und bückte sich zu seiner Shorts, wobei er jedoch das Gesicht verzog. "Lass Manu", stattdessen hob ich seine Sachen auf und gab sie ihm. "Schon dich", murmelte ich, konnte mir aber ein Grinsen nicht verkneifen. Wir zogen unsere Boxershorts und Shirts über, schmissen die restlichen Sachen in Manus Koffer und verschwanden nach oben.

"Ich kann mich auch alleine legen, nicht dass jemand falsch von dir denkt.". Ich stand gerade mit dem Rücken zu Manu und schob den Vorhang seines Bettes beiseite. "Sollen sie doch, ist nichts illegal dabei", raunte er und keine Sekunde später spürte ich seine Arme an meiner Hüfte. "Lass sie reden.". Ich seufzte und drehte mich zu ihm. Er zog mich näher zu sich. "Das was eben passiert ist", hauchte er sanft, "-war nicht falsch.". Er lächelte mich an.

"Ich fand es schön, ja? Ich weiß, dass du dir Gedanken machst.". Ich konnte förmlich spüren, wie sich meine Wangen rötlich färbten. "Wirklich? Ich meine, du hast total Schmerzen und ich bin ein Mann.". Ich ließ den Kopf sinken und seufzte. "Es ist einfach nicht normal.". Ein leichter Piecks in meine Seite ließ mich aufquieken und ich sah ihn an. Lachend gab er mir einen Kuss auf die Stirn. "Nun leg dich hin da.". Ich lächelte leicht und kroch in seine Schlafkoje, wo ich mich augenblicklich in seine Decke kuschelte.

Sein warmer Körper rutschte dicht an mich und ich legte meinen Kopf auf seine Brust. Seine Arme legten sich wieder um mich und so kuschelten wir schweigend. "Du Manu?". Ich hob leicht den Kopf und sah ihn verlegen an. "Das mit uns", begann ich leise und doch recht unsicher mein Anliegen, "-was genau ist das? Ich meine, wir waren uns schon zweimal nah. Mehr als nah, also-". Er unterbrach mich lachend und sah mich an. "Wir hatten Sex Chris.". Sofort überzog mich die Gänsehaut und ich musste lächeln. "Ja, und es war der schönste meines Lebens.".

Lächelnd strich ich über seine Brust und atmete durch. "Gibst du mir, also uns, eine Chance? So richtig mit Dates und Kuscheln und Liebe?". Die letzten Worte kamen nur leise, zitternd und ich konnte spüren, wie mein Herz unkontrolliert raste. Ich konnte sehen, wie er nachdachte und ernsthaft überlegte. "Ich brauche Zeit. Es ist neu für mich und ich muss mich erstmal daran gewöhnen.". Ich nickte und legte mich wieder auf seine Brust. "War das ein Nein?, flüsterte ich unsicher. "Nein Chris, das war kein Nein.". Lächelnd schloss ich die Augen und war gerade am Einschlafen, als unten die Türen geöffnet wurden.

"Manuel! Hast du den Chef gesehen?". Ich zuckte ordentlich zusammen und sah unsicher zu Manu. Dieser gab mir einen Kuss auf die Stirn und stand auf. "Bleib hier und kuschel dich ein.". Leicht lächelnd legte ich mich zurück während Manu sich schnell eine Jogginghose anzog und runterging. Ich konnte sie noch reden hören und lauschte etwas. "Der liegt oben bei mir. Als er reinkam war er total dicht, hat sich übergeben. Hier hatte er Ruhe und ich hab etwas nach ihm geguckt, wieso?". "Andreas hat nach ihm gefragt. Chris is wohl aus der Bar geflüchtet nachdem er gecheckt hat, dass alle wissen, dass er schwul ist.".

Ich konnte ihn auflachen hören, was mir eine Träne ins Auge brachte. "Schwul?". Ich streckte langsam den Kopf aus der Koje, um besser zu hören. "Ja Manuel, pass bloß auf, dass der dir nich an die Wäsche geht.". "Ach was, ich bin straight wie sonst was Nick.". Ich konnte ihn nochmal lachen hören, bevor sich die Bustür öffnete und Nick scheinbar den Bus wieder verließ. Nach einigen Minuten kam auch Manu wieder hoch und setzte sich an die Bettkante. "Hör bitte auf niemanden, der dir sowas sagt. Auf Niemanden.". Ich schüttelte den Kopf.

"Ich versuchs, ja?". Er nickte und legte sich wieder zu mir. "Drehen wir uns auf die Seite?", murmelte er. "Tut noch ziemlich weh.". Ich sah ihn besorgt an. "Soll ich nach einer Salbe schauen?". Er schüttelte den Kopf. "Alles gut Kleiner.". Ich gab ihm einen vorsichtigen Kuss auf die Wange und drehte mich mit dem Rücken zu ihm, sodass er sich von hinten an mich schmiegen konnte. "Schlaf dich aus, ja? Morgen musst du erst wieder abends auf die Bühne und du hast genug Zeit.". Ich gähnte laut und nickte. "Danke Manu.".

Ich schloß die Augen und genoss es nicht alleine einschlafen zu müssen, nicht alleine in meinen Gedanken versinken zu müssen. Mit einem Lächeln auf den Lippen zog ich die Decke ein Stück höher und murmelte: "Gute Nacht Schatz.". Ein leises "Gute Nacht Chrissy" folgte und kurz darauf fiel ich schon in einen tiefen, und seit Langem wieder, erholsamen Schlaf, der erst gestört wurde, als morgens-.

Straight Against The FeelingsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt